Kapitel 16

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In Midgard war es mittlerweile schon Montag. Elisabeth wusste, dass die Zeit in Mittelerde anders verlief, als hierzulande. Doch zwei ganze Tage?
Ihre Gedanken wurden von Thor unterbrochen, der auch endlich zum essen kam.
Er fing genüsslich an zu essen.
"Thor, du musst dich beeilen, du weißt, diese geflügelten Jungs sind immer pünktlich."
"Ja ich weiß.", nuschelte der Ältere mit vollem Mund. "Was sagen wir, wo Elijah ist, wenn jemand fragt?", wollte er wissen.
"Wir sagen, dass er krank ist."
Elisabeth wusste, dass Thor nicht lügen konnte, also fügte sie schnell hinzu:
"Stimmt ja auch."
"Gut.", murmelte Thor. "Denn wir haben einen Jungen in der Klasse, der Gedanken lesen kann."
Thor zuckte die Schultern, als er das beiläufig erzählte.
Elisabeth riss ungläubig die Augen auf, ehe sie mit Loki's Hilfe die Gehirne der drei mit einem Zauber belegte, der sie vor Anderen schützen sollte. Ob es wirklich funktionierte, wusste sie nicht.

Pünktlich wie immer, läutete es um 7:30 Uhr an der Tür.
Wie immer wurde sie von Loki geöffnet.
Wie immer stand Gabriel davor.
Wie immer saß Lucifer am Steuer.
Wie immer war der Beifahrersitz frei für Elijah.

Doch anders als sonst war dieser heute nicht da.
Anders als sonst kam Elijah nicht hinter Thor heraus und sperrte die Tür ab.
Er setzte sich nicht neben Lucifer.
Wurde nicht von ihm angegrinst.
Stattdessen quetschte sich Castiel zwischen den Anderen auf den Beifahrersitz durch.
Als sich alle auf den fünf Plätzen zusammen gequetscht hatten, brüllte Lucifer plötzlich laut: "Du hattest doch am Freitag Geburtstag oder?" 
Ohne ihr eine Chance zum Antworten zu geben, drehte er den Radio auf und der wahrscheinlich vorher eingestellte Happy Birthday Song drang nun lautstark aus den Boxen. 
Da Lou's Auto kein Dach hatte, konnte man ihn vermutlich in der ganzen Stadt hören.

Niemand bemerkte den dunkelroten Blitz hinter ihnen.
Auch nicht den Hilferuf.
Lucifer fuhr los, während alle zu singen begannen.

Vor dem Schulgebäude parkte Lucifer auf dem dafür vorgesehenen Parkplatz, sprang aus dem Auto und öffnete die Tür für das Geburtstagskind.
Er verbeugte sich und hielt Elisabeth die Hand hin.
Kichernd ergriff sie diese und stieg aus.
Lachend und durcheinander redend schlenderten sie den Weg zum Schulhaus entlang.

Als es läutete, trennten sich ihre Wege wie gewöhnlich.

Elisabeth und Loki stellten sich auf ihre üblichen Plätze im Kunst Raum, um an ihren Gemälden weiter zu arbeiten. Elisabeth konnte zwar nicht sehen was Loki malte, doch sie konnte ihn sehen. Wie er mit wütendem Gesicht, grob rote und schwarze Farbe auf der Leinwand verteilte.
Besorgt blickte sie immer wieder zu ihm rüber.
Als sich schließlich Tränen in seinen Augen bildeten, hielt sie es nicht mehr aus.
Sie ging schnell zu ihrem Verlobten.
"Was ist denn los?", flüsterte sie kaum hörbar.
Ihr Blick fiel auf Loki's Leinwand.
Bevor er überhaupt antworten konnte gab sie ein leises "Oh..." von sich.

Wo früher Elijah's Gesicht war, sah man nun ein rot-schwarzes Chaos.
"Er hat ihn fast umgebracht.", schluchzte Loki.
"Er hat fast meinen Bruder umgebracht und jetzt ist er einfach weg."

Klaus, welcher vorne am Tisch saß und irgendwelche Aufgaben kontrollierte, konnte alles hören. Er beschloss allerdings, sich erstmal nicht einzumischen.

"Komm mit.", Elisabeth führte ihn aus der Klasse, ehe sie ihre Stimme wieder erhob.
"Du weißt genau so gut wie ich, dass die Beiden immer gekämpft haben. Es war ein ständiger Wettkampf, seit wir in Asgard ankamen."
"Aber es war nie so ernst, dass sie sich umgebracht hätten.", warf Loki ein.

Elisabeth sah Loki herausfordernd an.
"Ach Nein? Kannst du dich nicht an ihre erste gemeinsame Schlacht in Niffelheim erinnern? Oder als sie das erste Mal allein auf die Jagd gegangen sind? Zwei ganze Tage und zwei Nächte hat es gedauert, sie wollten mit dem größten Pilgenschwein zurück kehren, doch das einzige was Thor beinahe erlegt hätte, war Elijah."

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