Kapitel 18

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Unter Elijah öffnete sich ein Portal.
Er fiel hindurch und schlug hart auf der Straße vor seinem Haus auf.
Er könnte schwören, er hätte seine Mutter lachen gehört bevor das Portal sich schloss.
Ja sie hatte einen fragwürdigen Sinn für Humor.

Als Elijah auf sah, konnte er gerade noch sehen, wie Lou's Wagen um die nächste Ecke bog.
"Verdammt.", murmelte Elijah.

"Hallo Kleiner."
Erschrocken drehte Elijah sich um.
"Julia?", fragte er einige Oktave zu hoch.
"Wie läuft es mit deinen neuen Fähigkeiten?"
"Mutter hat den Zauber wieder Aufgebaut.",sagte Elijah.
"Der Zauber wird nicht für immer halten. Der Blutdurst und die Mordlust werden wieder kommen und dich irgendwann überwältigen. Und dann bist du ganz allein."

Elijah sah sie wütend an.
"Du hast keine Ahnung was ich schon alles überlebt habe."
"Oh Elijah, deine Wut, deine Angst und deine Abhängigkeit von deiner Familie, mit der richtigen Führung könntest du stärker werden als deine Mutter. Sie bremst dich nur aus. Sie unterdrückt deine angeborene Stärke."
"Nein! Sie schützt mich und meine Geschwister vor mir, weil ich mich nicht unter Kontrolle habe."
"Wenn du es nicht trainierst, wirst du es nie kontrollieren können. Komm mit."

So war Elijah also im Keller der Salvador's gelandet, mit Julia, die ihn überredet hatte, ihr alles zu erzählen.
"Gut Kleiner, ich gehe in die Schule. Du bleibst hier und wartest auf mich. Wenn du brav bist, zeige ich dir mein lieblings Spiel, sobald ich wieder komme.", flüsterte Julia verführerisch und breit grinsend.

Elijah fand acht Stunden später heraus, dass Julia's lieblings Spiel nur aus schmerzen bestand. Wenigstens war sie so nett ihm zu erläutern, warum sie all das vorhatte.
"Weißt du, Kleiner, damit wir deine volle Stärke austesten können, müssen wir dich an deine Grenzen bringen. Physisch, wie auch Psychisch."
Irgendwie klang das gar nicht so dumm.

Julia hatte recht schnell genug von den regulären Foltermethoden.
Vielleicht war ihr auch ein wenig die Lust an all dem vergangen, als sie bemerkte, dass Elijah's Körper binnen weniger Sekunden alle Wunden geheilt hatte. Er schien dabei nicht einmal Schmerzen zu empfinden. Und als Julia versuchte den Jungen zu manipulieren, stellte sich schnell heraus, dass das anscheinend nicht ging, also hieß das für Julia, dass sie es so machen musste wie früher, vor ihren Vampir Fähigkeiten.

Mit ihren besten Werkzeugen.
Angst, Wut, Schmerz und viel Blut.
Insgeheim hatte sie bereits gehofft, dass Elijah stark genug war um ihrer Manipulation zu wiederstehen, denn sie konnte schon lange nicht mehr kreativ werden.
Und das war eine ihrer größten Stärken: Kreativität.
"Mach dich auf was gefasst Kleiner.", murmelte Julia leise während sie ihr Spiegelbild angrinste.

Sie holte sich etwas Eisenkraut, Blut eines Toten, Grabesstaub und Staub von geschnittenem Holz. All das mischte sie zusammen und nahm es mit in den Keller zu Elijah.

"Was hast du da?", wollte er wissen.
Julia grinste ihn an, "Etwas das dich schwächen soll. Trink etwas davon."
Elijah tat, ohne zu zögern, was von ihm verlangt worden war.

Grinsend kettete Julia ihn am Metall Tisch, in der Mitte des Raums fest.
Sie griff nach einem ihrer Lieblingsmesser, tunkte es in ihre Mixtur und zog es über Elijah's Körper.
Wirbelnde Muster, rot glänzend. Die Meisten davon waren Wörter.
Elijah hätte sie bestimmt erkannt, wenn er sie hätte sehen können.
Doch seine Sicht war verschwommen von den Tränen.

Er war nur froh, dass seine Geschwister nicht sehen konnten, wie weit er gefallen war.

"Ich denke auch an Thor", flüsterte Julia.
Ihre Form kräuselte sich und zog sich zusammen, und plötzlich war sie sein Bruder der ein Messer in der Hand hatte.

Es war nicht das Schlimmste, was sie ihm angetan hatte. Es war nicht einmal in der Nähe.

Julia, welche in Thors Körper steckte, zog weitere Bahnen, Muster, und Schriftzeichen über seinen Körper. Er wünschte sich nicht das erste Mal einfach ohnmächtig zu werden.

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