Kapitel 9

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Sherlock

Das piepen in meinem Ohr war unerträglich und raubte mir die Orientierung. Ich sah John fest in die Augen und versuchte mich nur auf die Farben seiner Augen zu konzentrieren. Sein Gesicht war mit kleinen Kratzern übersät, da er mit dem Gesicht zum Fenster stand als es geknallt hat. Ich nahm noch einmal meine ganze Kraft zusammen und streckte meine Hand nach Johns Fingern aus. Als sich unsere Fingerspitzen berührten sah ich in seinen Augen wie er sich entspannte.

John versuchte sich als erstes aufzurappeln. Als er zum stehen kam schüttelte er sich kleine Splitter und Dreck von den Klamotten und kam dann auf mich zu. Er half mir hoch und wir musterten uns gegenseitig für einige Sekunden. Wahrscheinlich sah ich genau so fertig aus wie er.

»Das war Coleman«, sagte John während er sich im Zimmer umsah. Er lief zu den zwei Löchern in der Wand die mal Fenster waren und sah hinaus. »Es war eine Autobombe Sherlock. Das heißt, dass Coleman sehr wohl weiß was Sache ist und du nicht mehr sein Gefangener bist«, fuhr John fort.

Ich schüttelte den Kopf. »Ich war mir so sicher, dass wir ihm einen Schritt voraus sind...«, fing ich langsam an. »Das war ein Anschlag auf uns Sherlock. Ich hoffe das niemand in dem Auto saß als es explodiert ist... . Und Mrs. Hudson ist zum Glück heute auswärts zum Essen«, fiel es John wieder ein. »Ich rufe Lestrade an. Jetzt können wir Scotland Yard nicht mehr aus der Sache raushalten. Der Bombenleger hat uns eine öffentliche Nachricht geschickt und wir werden antworten... «, erklärte ich, während John sich mit der Hand über das Gesicht fuhr und sich in seinem Kopf wohl gerade die ganze Arbeit vorstellte die es benötigt um hier alles wieder zu reparieren. »Gut, gut. Ja. Du rufst Greg an und ich rette hier mal was noch zu retten ist.«, lächelte John schief in meine Richtung.

Lestrade und ein ganzes Kommando an Polizisten, Sanitäter und Spezialkräften waren in wenigen Minuten in der Baker Street. John lief die ganze Zeit auf und ab und sammelte irgendwelche Bruchstücke auf. Als ein Sanitäter ihm eine Decke gegen den Schock um die Schultern legen wollte hätte John ihm fast ins Gesicht geschlagen. So ist John. Sortiert er gerade seinen Kopf, dann sortiert er auch gleichzeitig die Umgebung um sich herum. Nützliche Eigenschaft.

Wie wir erfahren haben, saß niemand in dem Auto das vor unserer Wohnung geparkt wurde. Scheinbar hat uns jemand beobachtet und dann den Fernzünder betätig. Als uns Lestrade das erklärte, teilten John und ich einen kurzen aber vielsagenden Blick aus und mir schoss das Blut in die Wangen.

Wir sagten Lestrade alles was wir über den Bombenleger und die Verbindung zu Coleman wussten. Ich willigte ein eine Zeugenaussage zu machen, denn so konnte die Polizei auch weitere Ermittlungen einleiten und vielleicht auch endlich die Identität des Terroristen herausfinden.

»SHERLOCK HOLMES!«, schrie eine Stimme aus der Menge. Ich drehte mich um und sah, wie Mrs. Hudson mit dem Absperrband kämpfte um hindurch zu kommen. Im nächsten Moment schoss sie auf mich zu. »Was haben sie mit meinem Haus angestellt?! Kann ich nicht ein Mal Essen gehen ohne das etwas passiert?«

»Ihr Date schien also nicht gut gelaufen zu sein, meine Liebe«, deduzierte ich tonlos.

»Sie! Ich warne sie!«, drohte mir Mrs. Hudson mit gehobenem Finger und verschwand dann zwischen den Trümmern. Der selbe Sanitäter der John die Decke geben wollte, machte sich daran Mrs. Hudsons Blutdruck zu messen weil sie so aufgebracht war und kassierte fast noch einen Schlag ins Gesicht.

»Du machst mich wahnsinnig, weißt du das?«, tauchte Johns Stimme plötzlich neben mir auf. Ich sah ihm tief in die Augen. »Woher willst du das denn wissen?«, hauchte ich ihm entgegen.

Ich wusste, dass er auf die Situation wegen Mrs. Hudson anspielte aber da mir die Hitze immer noch bis zum Hals stand, konnte ich nicht anders darauf reagieren.

You Know Me // a Johnlock StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt