Kapitel 11

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Sherlock

Als ich wieder zu mir kam saß ich auf einem Stuhl und meine Hände waren gefesselt. Mein Kopf pochte und mir war übel. Ich versuchte Orientierung zu gewinnen und hob langsam den Kopf um mich umzusehen. Ich war noch in der Baker Street. Gut. Ein leises wimmern lies mich Richtung Fenster schauen. Mrs. Hudson saß ebenfalls gefesselt und mit Klebeband über dem Mund auf einem Stuhl. Ich konnte sehen das sie geweint hat und ein paar Kratzer im Gesicht hatte. Ich ballte meine Hand zu einer Faust. »Bleiben sie ruhig, Mrs. Hudson«, versuchte ich sie zu beruhigen und sie nickte langsam. »Mir kommen gleich die Tränen...«, tauchte eine mir bekannte Stimme plötzlich auf. »Coleman...«, zischte ich ihm entgegen. »Es war schon fast zu einfach, Mr. Holmes. Also wirklich. Ein paar Scheine wechselten die Besitzer und schon macht man einfache Arbeiter zu wertvollen Komplizen. Wunderbar!«, erzählte er überschwänglich. Er war einfach widerlich. »Wo. Ist. John?!«, knirschte ich ihm entgegen. »Der liebe Dr. Watson befindet sich in guten Händen. Sie bekommen ihr Spielzeug wieder, wenn sie ihre Aussage gegen mich zurückziehen. Deal?«, grinste er mir siegessicher entgegen. Er benutze John als Druckmittel und ich fühlte mich hilflos. John war mein Schwachpunkt und nun blieb mir keine andere Wahl mehr. Mrs. Hudson machte laute verneinende Geräusche und schüttelte heftig den Kopf während ihr weitere Tränen über das Gesicht liefen.

»Sie haben gewonnen...Ich werde Lestrade anrufen«, flüsterte ich mit gesenktem Kopf.

»Guter Junge«, sagte Coleman während er mir durch die Haare wuschelte und mit meinem Handy Lestrades Nummer wählte. Er hielt mir das Telefon ans Ohr und es dauerte einige Momente bis der Inspektor ran ging. »Sherlock? Was gibt es?«, fragte Lestrade in einem Atemzug. »Ich bin noch einmal meine Erinnerungen durchgegangen und möchte etwas bei meiner Aussage verbessern«, fing ich mit fester Stimme an. Der Inspektor schwieg einige Sekunden. Ich hoffte so sehr das er den Braten roch. »Okay, jedoch musst du dafür persönlich anwesend sein. Am Telefon kann ich das nicht machen... Ist John bei dir?«, fragte er mit veränderter Tonlage. Jetzt wusste ich das er etwas ahnte und ich konnte unsere geheime Floskel verwenden, die wir für Notfälle wie diesen erfunden haben. »John hat frei«, sagte ich so unbeteiligt wie möglich. »Okay, Sherlock...Ich hörte wie er die Luft einzog. »Wir sehen uns später«, sagte Lestrade und legte auf. Coleman schmiss mein Handy achtlos über seine Schulter und ich hörte wie es irgendwo unsanft aufschlug. »Das war doch gar nicht so schwer, oder?« stellte Coleman fest und beugte sich zu mir runter. Ich drehte meinen Kopf weg. Dieser Schlange wird bald der Kopf abgeschlagen und ich wollte nicht riskieren, dass er etwas in meinem Blick erahnen kann. »Sagen sie mir jetzt wo John ist. Ich habe meinen Teil der Abmachung schließlich gerade erfüllt«, sagte ich stattdessen mit zusammengepressten Kiefer.

»Nur keine Eile, Sherlock. Ich werde sie natürlich erst ein mal von einem meiner Leute zur Polizei bringen lassen, damit ich sicher sein kann wegen der Aussage. Und dann, unter Umständen, lasse ich den lieben Johnnyboy wieder frei«, schmunzelte er mir entgegen. Ich hörte wie Mrs. Hudson mit den Füßen stampfte und geräuschvoll protestierte. »RUHE da hinten!«, brüllte Coleman in ihre Richtung.

Ich hoffte das der Inspektor schnell auftauchen würde damit diese Folter endlich aufhörte.

Gerade als Coleman bedrohlich auf mich zukam, knallte die Tür zur Wohnung auf und mehrere Polizeimänner drückten Coleman zu Boden. Ein Team aus Sanitäter schossen auf mich und Mrs. Hudson zu und befreiten uns von den Fesseln. Diesmal würde Mrs. Hudson keinen Widerstand leisten sich versorgen zu lassen. »LASST mich LOS!«, schrie Coleman und versuchte sich zu wehren. Doch diese Jungs wussten wie man jemanden so festhält das er keine Chance hatte zu entkommen. 

Lestrade tauchte zwischen der Menge auf und nickte den Beamten zu.

Lestrade tauchte zwischen der Menge auf und nickte den Beamten zu

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 Diese verstanden den Befehl und führten Coleman ab. »Im Polizeiauto wird er zumindest nicht allein sein müssen. Wir konnten durch ein abgehörtes Telefonat den Bombenleger auf frischer Tat ertappen. Zwei fliegen mit einer Klappe«, erzählte mir Lestrade. »Coleman wird lebenslang weggesperrt für den Mord an deiner Kontaktperson«, erklärte Lestrade weiter und ich nickte langsam. Ich rieb mir die Handgelenke die noch immer von den Fesseln schmerzten. »Wir müssen aus ihm herauskriegen wo er John hingebracht hat...«, sagte ich und stand auf. Ich ging ganz nah an den Inspektor heran damit nur er mich verstehen konnte. »Wenn er John etwas angetan hat, wird er es nicht mehr zu seinem Prozess schaffen, weil ich ihn mir vorher schnappen werde...«, stellte ich klar. Lestrade sah mich ernst an. »Wir fahren jetzt auf das Revier und werden ihm schnellstmöglich diese Information entlocken, alles klar?«, sagte der Inspektor gereizt.

»DANN LOS VERDAMMT!«, schrie ich ihn an. Für eine Sekunde starrten mich alle im Raum an und und keiner sagte mehr etwas. Mir schossen die Tränen in die Augen und ich wandte mich schnell ab. 

Ich stürmte aus der Wohnung und kramte in meiner Manteltasche nach meinen Zigaretten

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Ich stürmte aus der Wohnung und kramte in meiner Manteltasche nach meinen Zigaretten. Zittrig versuchte ich mir die erste Kippe anzuzünden doch mein Feuer wollte nicht so recht. Plötzlich tauchte eine Hand und ein Feuerzeug mit offener Flamme vor meinem Mund auf. Ich hielt meine Zigarette hinein und zog kräftig an.

»Schlechte Gewohnheiten sterben nie, oder kleiner Bruder?« Ich drehte mich zu ihm und sah wie er sich ebenfalls eine Zigarette in den Mund steckte. Perfektes Timing a lá Mycroft.

 Perfektes Timing a lá Mycroft

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»Sie haben immer noch John...«, fing ich mit gedämpfter Stimme an und blies den Rauch aus meiner Lunge. »Ich weiß, Sherlock. Deswegen bin ich hier. Ich werde diese Sache nun etwas beschleunigen«, schmunzelte mir Mycroft entgegen. Zum ersten Mal hatte ich nicht das Bedürfnis mir einen verbalen Schlagabtausch mit meinem Bruder zu geben. Ich war dankbar, dass er hier war.

Lestrade kam nun auch auf die Straße und schüttelte Mycroft die Hand. Dieser erklärte dem Inspektor das weitere Vorgehen. Lestrade wusste, dass er nicht viel Widerstand leisten konnte, denn wenn Mycroft auftaucht, dann nur im Auftrag von höchster Stelle.

»Gut, dann los. Wir haben keine Zeit zu verlieren«, setzte ich an und stiegen in Lestrades Auto.


Ende Kapitel 11

You Know Me // a Johnlock StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt