Kapitel 6

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John

Ich saß mit Mycroft im Diogenes Club und konnte keine klaren Gedanken mehr fassen. Er telefonierte schon seit einer Ewigkeit mit immer wechselnden Personen. Von Minute zu Minute merkte ich wie die Hoffnung in mir starb. Was ist wenn Sherlock etwas schreckliches zugestoßen ist. Mycroft war ganz in seinem Element und ich kam mir so hilflos vor. Ich spürte diesen unverkennbaren Druck in der Brust bevor mir die die Augen zu brennen begannen. Es war nicht auszuhalten also stand ich auf und ging ein paar Schritte durch den Raum bis ich am Fenster ankam. Dort konnte ich nicht mehr und hielt mir die Hand vor das Gesicht während mir die Tränen an den Wangen hinabliefen.

Mir ist egal das Mycroft hier ist und es sieht

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Mir ist egal das Mycroft hier ist und es sieht. Mein Herz fühlte sich so schwer an. Es war als würde mich die Welle meiner unterdrückten Gefühle überrollen. Sollte ich jemals wieder stranden, so hoffte ich nur noch darauf, Sherlock am Ufer zu finden.

Mycroft tauchte nun hinter mir auf und legte die Hand auf meine Schulter. »Dr. Watson. Gute Nachrichten. Meine Leute haben ganze Arbeit geleistet und den letzten Standort von Sherlock ausfindig machen können bevor sein Handy wohl scheinbar zerstört wurde.«, erklärte er mir. »Wir müssen sofort los«, sagte ich bloß und Mycroft nickte.

Wir kamen am Standort an den Mycroft genannt hatte und ich erkannte das es sich um Hotel Nummer 4 handelte. Ich sah an dem Gebäude empor. Irgendwo dort oben ist Sherlock und ich hoffe wir kommen nicht zu spät.

Wir einigten uns darauf das ich ganz oben anfange zu suchen und Mycroft unten bis wir uns in der Mitte wieder treffen.

Im Inneren angekommen eilte ich die Treppenstufen bis ganz nach oben. Ich war über meine plötzliche Kraft selbst erstaunt. In dem Flur der letzten Etage angekommen holte ich kurz tief Luft. Ich schaute mich vorsichtig um und ging dabei langsam an der Wand entlang. Ich öffnete jede Tür langsam und sah hinein. In den Räumen war nichts außer ein paar alte Möbel und verschiedenes Baumaterial.

Als ich an der letzten Tür ankam, drückte ich wieder vorsichtig die Türklinke nach unten und spähte vorsichtig hindurch.

Ich erstarrte.

In der Mitte des Raums stand ein Stuhl und darauf saß ein erschlaffter Körper

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In der Mitte des Raums stand ein Stuhl und darauf saß ein erschlaffter Körper. Daneben befand sich eine riesige Lache aus Blut. Ich stürmte in den Raum und auf die Person zu. Es war Sherlock. Ich nahm seinen Kopf in beide Hände und rief seinen Namen. Verdammt, er rührte sich nicht. Ich fühlte mit meinen Fingern nach seinem Puls am Hals und stellte erleichtert fest das er schlug. »Gott sei Dank...«, flüsterte ich. Er war am Leben und nur Ohnmächtig. Ich zog mein Taschenmesser aus der hinteren Hosentasche und schnitt die Fesseln ab mit denen Sherlock am Stuhl fixiert wurde. Ich nahm seinen Arm und legte diesen um meine Schulter um ihn leichter vom Stuhl heben zu können. Als nächstes legte ich ihn sicher auf den Boden und setzte mich neben ihn hin. Ich sah ihn an, beobachtete wie sich sein Brustkorb langsam hob und wieder senkte. Meine Hand bewegte sich wie von selbst zu seinem Gesicht und streichelte sanft seine Wange. Ich zog die Hand wieder weg, schüttelte den Kopf und grinste den Boden an. Mein ganzer Körper war seit seinem verschwinden angespannt und jetzt löste sich diese Anspannung endlich.

Ich war glücklich.

Fast hatte ich vergessen, dass Mycroft im unteren Teil des Hotels noch am Suchen ist, also zog ich mein Handy aus der Jackentasche rief ihn an und gleich darauf den Rettungswagen. Als ich wieder auflegte und zu Sherlock sah, hatte dieser seine Augen geöffnet. »John...«, hauchte er mir entgegen und zog sich gleichzeitig vor Schmerz wieder zusammen. »Nicht bewegen Sherlock. Sie sind in Sicherheit. Wir bringen sie gleich ins Krankenhaus, denn die Wunde an ihrem Kopf muss dringend untersucht werden«, erklärte ich ihm langsam. Er drehte den Kopf in meine Richtung und sah mir in die Augen »Mein Doktor ist doch bereits hier«, sagte er mit einem schiefen Lächeln. Ich sah ihn lange an und merkte wie mein Kinn zu beben begann. »Machen sie die Augen zu und versuchen sie sich auszuruhen. Wir bringen sie gleich hier raus«, sagte ich kurz und drehte gleich den Kopf wieder weg, damit er meine nassen Augen nicht sah. Es ist unglaublich, aber ich konnte keine einzige meiner Emotionen mehr kontrollieren. Vielleicht wollte ich das auch gar nicht mehr.

Mycroft kam mit den Sanitätern in den Raum und diese machten sich gleich daran Sherlock auf eine Trage zu heben und mit Sauerstoff zu versorgen. Es lief wie im Film vor mir ab. Sherlock ließ während der ganzen Prozedur nicht den Blick von mir ab. Ich lächelte ihm immer wieder zu, damit er wusste das ihm jetzt nichts mehr passiert.

Ich fuhr im Krankenwagen mit und saß hinten neben Sherlock. Mycroft hatte sich verabschiedet um weitere Pläne für unser Vorgehen zu schmieden. Sobald Sherlock wieder voll bei Bewusstsein sein würde, kann er uns sagen wer ihm das angetan hat. Wer auch immer das war, hatte Sherlock zum Sterben dort oben gelassen.

Ich sah runter zu meinen Knien und ballte meine Hand die dort lag zur Faust zusammen. Plötzlich legte sich Sherlocks Hand über meine geballte Hand. Ich sah zu ihm hoch. Kurz überlegte ich, doch mein Körper reagierte schneller als mein Verstand. Ich öffnete meine Faust und schlang unsere Finger ineinander. Sherlock weitete die Augen aber entspannte sich gleich wieder. Sein Atemgerät fing an zu beschlagen. Ich strich mit dem Daumen über seinen Handrücken. Wir blieben so bis wir das Krankenhaus erreicht hatten und Sherlock für die Notaufnahme vorbereitet wurde. Ich ließ seine Hand erst los, als sie ihn in das Untersuchungszimmer schoben.

Ich sah ihm hinterher und konnte jetzt nur noch warten.

Ende Kapitel 6

You Know Me // a Johnlock StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt