- Freunde -

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"Schnutie", seufzte Lukas etwas ratlos:" Was ist denn los mit dir?"
Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und schlurzte ihren Kummer aus. Tim verschwand kurz und kam mit einer Packung Taschentücher, drei Bier und einer Jacke für Lukas wieder. Dankend zog er die diese sofort über.
Tim zündete sich eine Kippe an und so tat es Lukas auch.Die Bierflaschen wurden geöffnet und Tim forderte sie auf einen Schluck zu trinken:"Hier, nimm!"
Wortlos griff sie die Flasche, nahm sich die letzte Kippe aus der von Tim gesponserten Schachtel, und zündete sie an. Sie wischte sich die nassen Tränen aus dem Gesicht und begann zu erzählen, das Marc sich von ihr getrennt hatte.
"Aber... Aber warum hast du gelogen?" Fragte Tim, der sich auf den dritten Stuhl, der etwas abseits stand, gesetzt hatte.
"Wenn ich gesagt hätte, das ich nach Berlin fahre, weil ich euch weiter kennenlernen wollte wäre er im Dreieck gesprungen."
"Naja das ist er ja jetzt auch",sagte Tim relativ emotionslos.
Saskia erzählte nun nochmals genau wie Marc tickte. Was seine ideale und Erwartungen an Sie waren und das sie sich unter diesen Auflagen nicht wohl fühlte in der Beziehung. Sie erzählte von seiner Abneigung von Drogen und den fauxpas mit Basti, der nach dem Koks beim Telefonat mit ihr verlangte.
"Wenn er mich jetzt sehen würde, rauchend, kiffend und trinkend... Er wurde mir vor die Füße brechen und sagen das ich das Erzeugnis auf dem Boden in seinen Augen bin."
Lukas war die ganze zeit wortlos geblieben. Er trank einen Schluck und nahm einen Zug der Zigarette. Er überlegte kurz und hörte sich einen Moment noch weiter an was Saskia sich von der Seele redete, dann fragte er:" Mal ehrlich, warum bist du so traurig Schnutie? Ich meine er hat dich so an der kurzen Leine gehalten, das es ja quasi schon klar war, das irgendwann eure Beziehung zu Brüche gehen würde?"

"Ach Lukas... Du bist heute aber auch wieder Prinz Charming..", kritisierte Tim ihn.

"Natürlich hatten wir auch unzählig tolle Zeiten! Er war immer gut zu mir und hat immer mein bestes gewollt. Aber das sind jetzt halt fünf Jahre die ich abhaken kann. Und die Wohnung kann ich mir auch nicht alleine leisten. Ich fang mit meinen knapp 27 Jahren nochmal ganz von vorn an. Andere sind verheiratet, haben ihr erstes Kind und einen scheiß Baum gepflanzt! Und Saskia steht vor ihre ground Zero." ihren Zynismus hatte sie nicht verloren.

"So wie du redest, klingt es mehr, dass du Zukunftsangst hast, als das du traurig bist, dass dein Freund mit dir Schluss gemacht hat." Lukas war ehrlich und direkt, aber er meinte es gut mit ihr. Und sie nahm es auch nicht falsch auf.

"Vielleicht ist es eine Mischung aus beiden." Sie umklammerte die Decke und nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche.

"hast du denn versucht ihn nochmal anzurufen?", fragte Tim.
"Er sagte recht direkt das ich mich nicht bei ihm melden soll! Und was soll ich machen? Ihn auf Knien anflehen nicht sauer auf mich zu sein? Nein das mache ich nicht." Sie nahm einen tiefen Atemzug :" ich finde es nur so unfassbar traurig wie er mich einfach fallen lässt!"

"Erfahrungen würden mich vermuten lassen, das er sich anderweitig vergnügt. Aber das ist nur ne These...", kommentierte Lukas.

Saskia zuckte mit den Schultern.
"Ich hab furchtbar hunger!", sagte sie plötzlich wie aus dem nichts heraus.
"Haha fressflash! Jackpot", lachte Tim.
"Mary Jane hat gute Arbeit geleistet", grinste sie:"Ist denn noch was von dem Kuchen da?"
Lukas lächelte, und fuhr sich durch sein Bärtchen :" Das sieht ganz schlecht aus!"
Sas weinte gespielt auf:" Hast du irgendwas Schokoladenmäßiges?"
"Hmmmm", ich geh mal schauen.

Aus der Küche heraus rief er auf die Terrasse :" ich hab nur Nutella!"
"Oh das ist super! Bring mit bitte einen Löffel und das das Glas mit!", rief Saskia erfreut.
"Zwei Löffel", rief Tim, der sich von dem Apettit hat anstecken lassen. Und so kam es, das die Drei kurz vor Mitternacht zu Dritt aus einem Nutellaglas die Nuss Nougat Creme löffelten.

Nachdem Saskia etwas später aus dem Bad wieder kam, schaute sie zu den beiden Freunden:" Ich werd langsam mal los!"
"Wie los? Wohin?", fragte Lukas.
"Na ins Hotel!"
"Du willst jetzt mit Dem Auto fahren?"
"Warum nicht?"
"Nene", Alligatoah stand auf und ließ seine Hände auf ihre Schulter ab:" Du schläfst schön hier. Du bist angetrunken, hast Weed geraucht und emotional total neben der Spur!"
Saskia würde rot. Sie konnte doch nicht bei ihrem lieblings Artisten schlafen.
"Tim ist doch in deinem Gästezimmer unter gekommen. Und das ist auch überhaupt kein Problem. Wirklich nicht ich..."
Zärtlich wenn gleich mit Nachdruck deligierte er sie in sein Schlafzimmer.
"Schlaf du mal hier! Ich penn entweder auf der Couch oder bei Tim."
"Das geht nicht!"
"Klar und wie das geht! Das ist ganz einfach Schnutie! Hinlegen, Augen zu und ausschlafen." Er lächelte sie an.

Der Abschied hält nicht ewig. [Alligatoah Fanfic]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt