- irgendwas mit Schmetterlinge -

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Der Duft eines milden Spätsommerregens weckte Saskia aus ihrem schlaf.
Noch bevor sie die Augen versuchte zu öffnen, hörte sie ein ständiges aufprallen der Regentropfen auf dem Dach und dem gekippten Fenster. Langsam wurde sie wach und öffnete allmählich die Augen. Doch lag Sas nicht in ihrem Hotelbett. Nein, sie lag in einem großen, gemütlichen, weichen Bett, dass ihr nicht fremd war.
Plötzlich begann ihr Herz schneller zu klopfen. Der Tanz, der Kuss, die Nacht. Ihr wurde alles wieder bewusst: Es war kein Traum. Nein.
Sas lag in Lukas seinem Bett, ihr Blick direkt auf das Fenster gewand. Ob er hinter ihr lag? Sie drehte sich langsam um, doch fand nur eine leere Seite vor. Scheinbar war er schon aufgestanden und hatte sie nicht wecken wollen. Sie schlug die Bettdecke weg , rieb sich einmal mehr die Augen und blickte aufs Handy. <<7:30 Uhr>>
Er arbeitete also nicht nur lang, sondern schlief auch viel zu wenig.
Sie zog sich rasch ihre Klamotten an und öffnete leise die Schlafzimmertür, ging nach links und bog in die Küche ein, in der Lukas gerade dabei war, sich Kaffee einzugießen.
"Guten Morgen", wünschte sie ihm etwas verlegen.
"Hey Morgen, du bist aber früh wach!", freudig blickte er in Saskias verschlafenes Gesicht.
"Sagt die Person, die bis morgens um halb fünf mit einem Fan rummacht und um 7:30 Uhr schon Kaffee aufgesetzt hat." Spottete sie spaßig.
"Wohoo", stieß es aus Alligatoah raus:" Nicht irgendein Fan. Sondern mit einer ganz besonderen Frau die gute Musik eben zu schätzen weiß." Er lachte verschmitzt. Als er keine Antwort von der verblüfften Frau bekam fragte er lediglich:"Magst du auch einen Kaffee?"
Mit hoch rotem Kopf bejahte sie die Frage.
Nachdem sich Saskia kurz im Bad frisch gemacht hatte, saßen nun beide auf der überdachten Terrasse und schauten dem Regen nach.

"Was war das heute Nacht?", fragte sie nüchtern, während sie an ihrem Becher nippte.
"Was das war?", wiederholte Lukas die Frage:" Wunderschön war das."
"Und jetzt bin ich ein Trostpreis?", sie blickte ihn neugierig an. Lukas atmete deutlich vernehmend ein und wieder aus.
"Du solltest wirklich lernen zwischen Lukas und Alligatoah zu differenzieren. Nur weil ich solche Texte schreibe heißt es bei weitem noch lange nicht, dass ich immer hinter diesem Text stehe und genau so handeln würde. Wäre dem so, wäre ich Autor geworden und hätte eine Biographie meines Lebens geschrieben."
"Sei mir nicht böse", versuchte sie sich zu entschuldigen:"Aber wer so wenig von sich Preis gibt, dem traue ich halt alles und nichts zu!"
"Hast du so wenig von mir in der Woche erfahren?",er stellte die Tasse auf dem Tisch ab.
"Ich habe unfassbar viel über dich erfahren. Wahrscheinlich soviel, dass ich das alles noch gar nicht zuordnen kann."
"Und was denkst du über mich?"
Saskia lächelte unsicher auf und flüsterte :" Das ich dich sehr, sehr mag. Auch wenn es Alligatoah nicht geben würde."
"Schön zu wissen!",Lukas fuhr sich durchs Haar und band sich einen kleinen Dutt.
"Magst ...", nicht sicher ob sie die Frage stellen sollte, unterbrach sie den Satz, doch Lukas forderte sie auf, ihn auszusprechen:" Magst du mich denn auch? Ich meine...Mir kommt es so vor wie gestern, als ich auf dich aufmerksam wurde, deine Lyrics zum Teil erst beim dritten, vierten Mal hören verstanden habe und heute wache ich auf, mit dem Wissen, dass dies wohl eine der intensivsten Nächten war, die ich bis jetzt erleben durfte." Wieder begann ihr Herz in der Brust schneller zu schlagen. Auf seine Antwort war sie ausgeglichen - neugierig wie beängstigt zugleich. Vielleicht kam es jetzt so rüber, als wäre sie nicht fast 30 sondern gerade mal 16. <<MAGST du mich? - gott Saskia du bist echt so selten Dämlich>> dachte sie sich. Lukas jedoch blieb ganz entspannt und seelig.
"Glaubst du allen ernstes", für einen bruchteil einer Sekunde biss er sich auf die Unterlippe:" Dass ich das getan hätte, wenn mir das nichts bedeutest? Denkst du ich gebe jedem Fan meine Handynummer? Gehe mit Fans Essen oder spazieren? Lasse jeden bei mir übernachten? Schnutie, werd wach und rechne dir 1 und 1 mal aus." Wortlos stand er auf , ging zu ihr, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verließ ohne einen weiteren Kommentar die Terrasse.

Als sie wieder ins Haus rein kam, fand sie Lukas im Bett zurückgekehrt wieder. Seine Klamotten lagen verstreut auf dem Boden. Saskia lugte ins Zimmer und er fragte ob sie nicht auch noch eine Runde Dösen wollte.
Sie zog die Klamotten ebenfalls wieder aus und huschte unter die Bettdecke, die er schon zum teilen bereit hielt. Nun lagen sie da, ihr Kopf auf seiner Brust, sein Arm strich sanft über ihren Oberarm.
"Ich wollte dich nicht beleidigen eben. Falls ich dich gekränkt habe, tut es mir aufrichtig leid.",flüsterte sie zu ihm.
Er blickte zu ihr und beteuerte, dass sie sich für nicht zu entschuldigen brauchte.
Nun stand, so schön dieses Glücksgefühl gerade auch war, eine beißend brennende Frage in der Luft, die Saskia nun aussprach, weil es sie sonst einfach zu sehr gequält hätte :"Das was jetzt zwischen uns ist hier, wie man das auch immer nennen mag, das hat keine Zukunft oder?", mit großen Augen blickte sie zu dem Mann, der ihr durch seine berührungen schon wieder am ganzen Körper Gänsehaut verbreitete.

Der Abschied hält nicht ewig. [Alligatoah Fanfic]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt