- sound of goodbye -

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Ein schweres atmen drang durch die Stille. Lukas schloss seine Augen und drücke Saskia noch näher an sich heran, blieb ihr aber eine Antwort schuldig.
Saskia wartete ab. Sie traute sich nicht, ein zweites mal zu fragen sondern fing an, die empfangenen Streicheleinheiten zurückzugeben. Saskias Finger malten wirre Bilder auf seinem Oberkörper. Ihre Fingernägel fuhren liebevoll über seine Haut und ein seufzer des wohlfühlen erklang:"Ach Schnutie", schnurrte er. Kam nun seine Antwort?
"Ja?"! Wisperte sie, beugte sich auf und stützte ihren Kopf auf dem angewinkelten Arm ab.
Lukas öffnete seine Augen und blickte sie lange, schweigend an. "Du erwartest eine Antwort?" Begrub er somit das Schweigen. Ein beängstigend "ja" vernahm er von ihr.
"Ich", nun drehte er sich in die gleiche Position wie sie vor ihm lag:" Schnutie, ich weiß es nicht."Seufzte er:"Ich weiß aber, dass ich darüber gerade auch nicht nachdenken mag. Wir haben nicht mehr all so viel Zeit bis du wieder deinen Alltag antreten musst. Und das hier ist gerade zu schön um Platz für schlechte oder traurige Dinge zu machen."
Saskia wirkte enttäuscht, aber was hatte sie erwartet? Das er sie sofort heiratet? Mit ihr eine Familie gründet und ein Baum pflanzt? Das hier war keine Märchenstunde wo das Kapitel mit "und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute" endete.
"Guck doch nicht so traurig", sagte Lukas besorgt und Strich ihr über die Wange:" Ich will mich nicht in etwas verrennen was mir wieder das Herz bricht", mit fast weinerlicher Stimme fuhr sie fort:" Du bist Etwas was ich nie gesucht und doch gefunden habe. Ich fühle mich so wohl in deiner Nähe."
"Wir haben uns beide verannt! Wir waren beide schlau genug auf unsere innere Stimme zu hören. Schau mal Schnutie, wenn wir nur rational denken würden, meinst du wirklich wir würden jetzt beide hier liegen?"
Seine Worte klangen so Weise. Es hatte alles Hand und Fuß und doch war es so chaotisch. Jedoch halfen seine Worte, dass sie sich besser fühlte.
"Menschen sehen meistens nur das Schlechte. Wenn wir aber das Gute zu schätzen lernen, wären die Menschen allesamt wesentlich glücklicher!"
Wieder war es er, der ihr Kinn sanft zwischen Daumen und Zeigefinger nahm und ihren Kopf vorsichtig zu sich zog. Die ersten Barthaare trafen auf Saskias Haut und ehe sie sich versah, paarten sich ihre Lippen.
Lukas zog seine Partnerin auf sich ohne den innigen, gefühlvollen Kuss zu lösen.

"Hey.. aufstehen du Faultier!", flüsterte Lukas gegen 13:00 Uhr in Saskias Ohr. Diese grummelte etwas vor sich hin und verkrümelte sich noch weiter in die Decke hinein.
"Steh auf!", forderte er sie ein weiteres Mal auf:" oder ich muss die Gießkanne holen!" lachte er.
"Wenn du das machst..." drohte sie verschlafen.
"Dann?"
"Das willst du nicht wissen!"
"Na dann komm, steh auf! Oder willst du den ganzen Samstag verschlafen?"
Das wollte sie natürlich nicht!
Langsam stand sie auf und streckte sich. Beide beschlossen, das Saskia heute schon aus dem Hotel auschecken sollte, da sie eh die Zeit bis Sonntagabend bei ihm verbringen würde. Sie fuhren gemeinsam ins Hotel, Saskia ging schnell duschen, schminkte sich ein wenig, zauberte eine schnelle Frisur mit den Haaren und zog sich frische Klamotten an. Ihre Reisetasche war schnell gepackt und ebenso schnell im Auto verstaut.
"Und nun?", fragte sie, als sie wieder bei Lukas zuhause waren.
"Nun würde ich vorschlagen, das ich den Kamin anheize und du vielleicht was zu essen orderst?"
"Soll ich bestellen oder was kochen?"
"Wie du möchtest!"

Saskia kochte etwas provisorisches, Lukas hatte den Kamin angezündet und beide verlebten einen für Sie perfekten Tag.
Am Abend schlug Saskia vor sich die Crackstreet Boys DVD anzuschauen und Lukas sollte ihr ein wenig von dem Tour leben erzählen. Die Doku selbst sprach schon Bände, aber die Insider die Lukas offenbarte ließen beide maximalen Spaß haben.

Es wurde Sonntag... Und die Zeit verflog. Mit jeder Minute die verstrich, sank die unbeschwertheit mit denen die beiden durch die letzten Tagen schwebten.
Gegen 22:00 Uhr, viel, viel später als sie eigentlich losfahren wollte, standen beide vor dem Mietwagen von Saskia.
"Ich lass dich nicht gehen!", flüsterte Lukas, als er sie umarmte und innig festhielt.
"Und ich würde am liebsten hier bleiben!" Sagte sie schlurzend:"Babe, ich weiß nicht wie ich das anstellen soll. Ohne dich! Das fühlt sich an wie eine OP am offenen Herzen ohne Narkose!" Sie wischte sich eine Träne weg.
"Shhh", sagte er:" nicht weinen Kleines! Der Abschied hält nicht ewig! Versprochen!"

Der Abschied hält nicht ewig. [Alligatoah Fanfic]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt