Das blinkende Licht brannte sich auf meine Haut und in meinen Augen und suchte mich auch von innen heraus wieder heim und Drang wieder nach draußen. Wie als wäre es ein natürlicher Kreislauf. Ich konnte alles fühlen, den Bass, die Schritte der anderen Menschen und die schwere Hand auf meine Taille. Alles wirkte so schwerelos, so zeitlos und in sich verschlungen, als würden wir alle nicht existieren, als wären nicht wir die lebenden, sondern das unsichtbare nichts, welches wir nie Beachtung schenkten.
Ich kannte die Person vor mir nicht, er war mir unbekannt, dennoch wusste ich, worauf unser gemeinsamer Tanz hinauslaufen würde, doch ich hatte nichts dagegen, obwohl ich sonst nie so ein Mädchen war, eines welches sich ihren niedrigsten trieben hingab, doch heute schmiss ich meine festgenagelten Prinzipien einfach über Bord in die kalte tobende See, die aus der Masse der tanzenden Menschen um uns herum bestand.
Ich schloss meine Augen, mein Gesicht drehte sich zur Decke und ich atmete tief ein. Der Schweißgeruch stieg mir in die Nase und durch die prickelnden Vibrationen meines Körpers fühlte ich mich so unendlich lebendig. Ich fühlte nichts, spürte nichts, sah nichts, ich wurde zu dem bedeutungslosen nichts, zu dem, was niemand so richtig beachtete außer ich, weil ich wusste, wie es sich anfühlte nicht gesehen zu werden.
Doch mit schon einem Herzschlag trudelte alles wieder so langsam auf mich hinein. Ich spürte wieder ihn, den unbekannten, der mich noch immer so verführerisch angrinste, als gäbe es nur mich. „Wie heißt du?" schrie er und ich hörte es. Alles wirkte so bunt, so schnell und hektisch. Seine Finger wanderten meinen Rücken hinauf, bis zu meiner Schulter und er strich mir vorsichtig durch die braune Haare. Ich würde ihm nicht sagen, wie ich hieß, es wäre zu nichtig, zu zerstörend unwichtig für diesen gemeinsamen Moment. Ich lächelte nüchtern, Farbe blitzte an den Wänden und ich sah kleine Schmetterlinge in der Luft, sah wie ihre Flügelschläge unwirklich langsam wurden und ich fühlte mich geliebt, gebraucht und wichtig.
Doch plötzlich schreckte ich hoch, die Musik war verstummt, die CD in dem alten Radio war zu Ende und ich sah mich verwirrt in dem leeren Zimmer um. Ich hatte mir alles wie immer nur eingebildet, wer würde mich auch schon zu einer Party einladen, wenn ich doch unsichtbar für sie alle war?
Ich bereute nie etwas nicht gemacht zu haben in meinen lebhaften Tagträumen, doch heute ärgerte ich mich darüber eine Frage nicht gestellt zu haben. Wäre ich jetzt noch dort, wäre dieser Namenlose noch vor mir, würde er mich noch anfassen und berühren, hätte ich ihn gefragt, ob ich für ihn für diesen nichtigen Moment auch Bedeutungslos bedeutend wäre.
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𝐛𝐚𝐝 𝐭𝐡𝐨𝐮𝐠𝐡𝐭𝐬 𝐚𝐞𝐬𝐭𝐡𝐞𝐭𝐢𝐜.
Poetry"oceans of 𝐞𝐦𝐨𝐭𝐢𝐨𝐧𝐬 hit me like a heavy wave." (german larifari.)