[ hey an alle die das hier lesen und verwirrt sind... diese Story war mal ein eigenstehendes Buch, aber ich wollte es nicht mehr so allein in den weiten meines Accounts stehen lassen, deswegen ist es jetzt hier:) ]
Für meine beste Freundin, die das größte Geschenk der Welt ist.
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Dezember 2018 | Es war ein Winter wie jeder andere, ein Montag wie jeder zuvor und eine Woche, wie jede schon vergangene. Ich beobachtete die Menschen dabei, wie sie die Tüten in ihren geröteten und vor kälte zitternden Händen umher trugen, wie sie sich gestresst durch die verschwitzten Haare fuhren und ihr heißer Atem sich mit der kalten Luft um sie herum vermischte. Ich sah, wie der Schnee gegen das Fenster vor mir knallte und wie die Schneeflocken innerhalb einer Sekunde aufhörten zu existieren. Ich bekam ein kribbelndes Gefühl in meinem Bauch, meine Atmung verschnellerte sich und meinHerz setzte ein paar Schläge aus, als ich weit entfernt in der bunten Masse den Mann sah, der mich unbewusst verändert hatte. Er konnte mich nicht sehen, er wusste nicht, wie ich still schweigend immer mehr zerbrach, bis nichts mehr von mir übrig blieb, bis ich mich in meiner Veränderung verlor und bitterlich darin ertrank. Er war nicht hier und ich war nicht bei ihm, dass war mein Problem.
November 2013 | Vor Kälte zitterte mein Körper, ich rieb mir über die trainierten Arme und wartete auf meinen besten Freund. Er hätte schon vor ein paar Minuten hier sein müssen, doch sicher würde er sich bloß durch die zugeschneiten Straßen etwas verspäten. Ich verübelte es ihm nicht, das Wetter war schon jetzt schrecklich und diesmal ist der Winter relativ früh eingetreten. "Hast du mal Feuer?" Ich zuckte zusammen, da ich nicht gehört hatte, wie jemand auf mich zu gelaufen kam und verwundert sah ich in die grünen Augen, die umrandet waren von einem zarten, angenehmen braunen Ton. Es war, als würde es versuchen das unergründliche grün im Inneren zu verdrängen, doch anscheinend würde es nie siegen, denn dieses schien endlos. Er sah etwas einsam und verloren aus, seine zarte Gestalt wirkte unwirklich und dennoch so unglaublich hübsch. Er war so unscheinbar, als würde er sich in den dunklen Schatten der Menschen verstecken und als hätte er Angst wirklich von anderen wahrgenommen zu werden. Erst ein paar Sekunden später fielen mir die goldenen locken auf, wie sie von seinem Kopf abstanden und im Kontrast zu den rötlichen Wangen standen, die der bitterlichen Kälte zum Opfer gefallen waren. "Feuer?"Antwortete ich ihm nur dümmlich und bemerkte selbst das erstaunte starren, was ich ihm schenkte. Ich wollte meinen Blick von ihm lösen, doch irgendetwas, was ich noch nie zuvor verspürt hatte, hielt michzurück. Er lachte leise und sofort verschwand das zittern an meinem Körper, als die Wärme seiner lieblichen Töne mich erreichte. Er ist es. Dachte ich voller Inbrunst und Hoffnung, völlig blind von seiner blendenden Erscheinung. Ich kannte ihn erst ein paar Sekunden meines jungen Lebens und hatte das Gefühl, dass er mich schon komplett vereinnahmt hatte. Ich war gefangen in seinem selbst, obwohl ich nicht einmal wusste, wie es aussah. "Ich meine damit ein Feuerzeug, oder du kannst natürlich ein Feuer mit zwei Steinen zaubern." Sein plötzliches Selbstbewusstsein überraschte mich für einen winzigen Moment und ich war mit ihm woanders, wo es so hell und toll war wie noch nie irgendwo zuvor in meinem Leben. Alles von meiner bisherigen Erscheinung war vergessen und ich glaubte, nur ihn zum Atmen zu brauchen. Er war mein Leben, schon jetzt.
Januar 2014 | "Wie alt bist du eigentlich?" Fragte ich ihn, als er nackt auf mir lag und seine funkelnden Augen meine Brust musterten. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als nun sein amüsierter Blick mich musterte und ich hörte, wie das Blut in meinen Ohren rauschte. "Zu alt für dich." Seine zarten Finger fanden meine Wangen, liebkosten sie vorsichtig und er setzte sich etwas auf, sodass seine erhitzte Haut meine streifte. Ich legte keuchend meinen Kopf in den Nacken und spürte die Geborgenheit an meinem Hals, als er mich dort vorsichtig küsste, als könnte ich an seinen Berührungen zerbrechen. "Wie heißt du?" Er löste sich von mir und hatte wieder dieses entschuldigende grinsen auf den Lippen. Ich hasste dieses grinsen, was mir nie eine wahre Antwort geben würde "Du weißt doch, wie ich heiße, Kleiner." Ich sah kurz die Einsamkeit in seiner grünen Unendlichkeit aufblitzen und ich fühlte mich irgendwie so hilflos. "Ich weiß deinen Vornamen, mehr weiß ich von dir nicht, Christophe." Meine stimme war nur ein eingeschüchtertes Hauchen und scharf zog ich die Luft ein, als er wieder meinen Kopf zwischen seine dünnen Hände nahm. "Mehr brauchst du nicht wissen, okay?" Ich war wie paralysiert von ihm und seiner unschuldigen Erscheinung. "Aber ich will mehr wissen." Er löste sich von mir, schien nun etwas wütend, als er sich neben mich setzte und auf die Decke, die vor ihm lag, starrte. "Reiche ich dir nicht? Brauchst du etwa so unbedingt das Wissen meiner Vergangenheit oder meiner Zukunft?" Ich nahm seine kalten Hände in meine und spürte, wie er mich mit Ignoranz strafte. Sofort spürte ich den Schmerz in meiner bebenden Brust und das schlechte Gewissen, wie es sich um meinen Körper legte wie einunsichtbarer Umhang. "Doch, so meinte ich es auch nicht. Ich dachte nur, da du so viel über mich weißt wäre es vielleicht besser, wenn ich auch etwas besser über dich Bescheid weiß. Es war dumm und es tut mir leid." Ich entschuldigte mich immer und gab nach, denn ich wollte nicht, dass er sauer auf mich war. "Du weißt Kleiner, dass das zwischen uns verboten ist, du bist noch Minderjährig und ich erwachsen. Aus uns wird eh nicht viel werden." Seine Worte verletzten mich und aus angst, er würde mich von jetzt auf gleich verlassen, krallte ich mich an ihn. "Sag' so etwas nicht."Ich war dumm, naiv und zu jung, um ihn zu verstehen, um ihn überhaupt richtig lieben zu dürfen, denn er war so viel mehr, als nur besonders.
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𝐛𝐚𝐝 𝐭𝐡𝐨𝐮𝐠𝐡𝐭𝐬 𝐚𝐞𝐬𝐭𝐡𝐞𝐭𝐢𝐜.
Poetry"oceans of 𝐞𝐦𝐨𝐭𝐢𝐨𝐧𝐬 hit me like a heavy wave." (german larifari.)