Kapitel 6

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Michael's Sicht

Als ich die Tür des Hotelzimmers aufschloss, grinste ich wie ein Honigkuchenpferd. Der erste Abend und schon war ich um ein Gespräch, ein leckeres Essen und die Nummer eines wunderschönen Mädchens reicher. Sicherlich war es nicht das, worum es uns hätte gehen sollen, aber bei Valentina waren mir auch die Sitten des Königshauses ziemlich egal. Ich konnte von Glück reden, dass mein Vater diese Dinge ruhig angehen lies und mich nicht mit einer Adeligen verheiraten wollte. Meinem Bruder schien es genauso zu gehen. Sobald die Tür hinter uns ins Schloss gefallen war, umarmten wir uns und er begann begeistert von Malena zu erzählen. Ich musste grinsen. So hatte ich Gastón noch nie gesehen. Es schien ihn ziemlich erwischt zu haben, und das nach einem einzigen Abend.
„Wir sollten sie wieder treffen!", rief er.
„Der Meinung bin ich auch. Was hälst du davon, wenn ich ihr später schreibe und, naja, dann können wir sie vielleicht in den nächsten Tagen am Set ihrer Serie besuchen oder sie woanders sehen...", überlegte ich laut.
Gastón war begeistert von der Idee, doch wir beschlossen gemeinsam, es sei noch zu früh, sie anzuschreiben. „Lass' es uns morgen tun, wenn ein bisschen mehr Zeit vergangen ist, seitdem wir uns gesehen haben", riet mein Bruder und er hatte ziemlich Recht, wie ich fand. Auch ich wollte nicht wie ein Stalker wirken, oder gar so, als hätte ich nichts anderes zu tun, auch wenn das totaler Quatsch war. Valentina wusste schließlich, dass ich hier war, um Menschen aus dem Volk kennen- und verstehen zu lernen, ich konnte also nichts andere tun. Außerdem war ich der Prinz von Disney und musste mich für absolut nichts rechtfertigen, auch wenn Valu mir zum ersten Mal das Gefühl gab, es wäre so. Bei ihr schienen meine Privilegien nichts mehr wert zu sein und zumindest ich selbst fühlte mich, so als müsste ich Angst haben, nicht genug zu sein, nicht genug für sie. Es fühlte sich seltsam an und dich gefiel mir die Vorstellung, gleichwertig mit allen anderen zu sein und um sie kämpfen zu müssen wie jeder andere Junge auch. Wenn sie mich wählen würde, dann, weil sie mich wollte und nicht wegen meinem Adelstitel, das sagte mir mein Gefühl.
Ich konnte es kaum noch erwarten, ihr am darauf folgenden Tag endlich zu schreiben.

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Hellu,

Nach langer Zeit melde ich mich auch mal wieder mit einem neuen Kapitel zurück. Hope you like it!

Michaentina - Be My Queen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt