Kapitel 8

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Valentina's Sicht

Wir waren spät dran. Es war bereits zehn nach sieben, als Malena mich in letzter Sekunde in unsere Bahn zog, aber es hatte für uns keine andere Möglichkeit gegeben. Jorge, der Regisseur unserer Serie hatte mal wieder die Drehzeit überzogen, sodass wir nicht pünktlich weggekommen waren.
Es waren nur zwei Stationen in der stickigen U-Bahn und ich trippelte ungeduldig mit meinem Fuß. Als die Türen sich öffneten, sprang Malena quasi hinaus. Man merkte, wie wichtig es ihr war, aber wer könnte ihr das schon übel nehmen? Wir trafen uns mit zwei extrem gut aussehenden Prinzen, die uns zufällig ihre Nummern gegeben hatte. Ganz und gar nichts besonders. Nope. Ich fragte mich, ob Males Aufregung daher kam, oder mit der Anwesenheit von Gastón zusammenhing. Wahrscheinlich war es beides.
Die beiden Prinzen warteten bereits auf uns und mir wurde einmal mehr bewusst, weshalb sie einfach so ohne Bodyguards hier herumlaufen konnten: Ohne die formelle Kleidung erkannte man den Thronfolger und seinen jüngeren Bruder kaum. Vor allen Dingen Ersterer sah unverschämt gut aus, wie er da stand. Als er mich sah, lächelte er. „Hey, Valu", flüsterte er, als ich näher kam. „Hey", lächelte ich zurück. „Wollen wir los?", fragte Gastón. „Klar. Die Eisdiele ist gleich da vorne", erklärte ich Mike und Gastón, die sich in Lunática nicht sonderlich gut auskannten.
Wir machten uns auf den Weg und Mike erzählte mir davon, dass sie heute ein wenig Fußball gespielt und den berühmten Verein aus Lunática kennengelernt hatten, aus dem viele Spieler in der Nationalmannschaft von Disney waren. Es schien wahnsinnig interessant für ihn zu sein, das alles, die lebendige Stadt, zu sehen, wo er dieses Leben dich nur aus Büchern kannte. Gastón uns Malena liefen ein ganzes Stück hinter uns und wir stellten uns schon mal in die Schlange der viel besuchten Eisdiele. Ich erfuhr, dass Michaels Lieblingseissorte Schokolade war und aus irgendeinem Grund fand ich, es passte sehr zu ihm. Malena und Gastón hatten uns inzwischen eingeholt und wir bestellten gemeinsam.
Mit unserem Eis schlenderten wir über die Promenade am Río Único und es dauerte nicht lang, bis auf eine wortlose, vorherbestimmte Weise, seine Hand die meine fand.
„Es ist verrückt, Valu, findest du nicht? Ich meine, wir haben uns gestern erst kennengelernt, aber ich wollte mich unbedingt wieder mit dir treffen, ich musste einfach, verstehst du? Ich musste einfach mit dir ausgehen, denn es macht mich glücklich, mit dir zu reden... Ehrlich. Das kommt jetzt wahrscheinlich ziemlich schnell, oder? Wahrscheinlich hälst du mich für komplett bescheuert..." Den letzten Satz murmelte er etwas in sich hinein, so als würde er eher mit sich selbst reden, als mit mir.
„Nein, gar nicht, ich verstehe, was du meinst. Ich meine, ich wollte dich auch wieder sehen", antwortete ich ihm. Er schaute aus seinen braunen Augen zu mir auf. Habe ich schonmal erwähnt, wie unglaublich schön seine Augen sind?
„Dann ist das hier sowas wie ein Date", fragte ich und lächelte dabei.
„Wenn du willst", meinte Mike.
„Nun ja, ich schätze, genau das will ich", flüsterte ich. Ich hatte kaum bemerkt, wie sein Gesicht meinem immer näher gekommen war. Als wäre es Schicksal überbrückte Michael, nachdem ich den diesen Satz gesagt hatte, auch noch die letzten Zentimeter zwischen uns und legte seine Wochen Lippen auf die meinen. Die Stadt mit all ihren Lichtern rückte immer weiter in den Hintergrund. Es gab nur noch ihn und mich. Und plötzlich war alles klar.

Nach viiiiel zu langer Zeit kommt auch mal ein neues Kapitel von mir. Sorry, dass es so lang gedauert hat, aber ich hatte echt viel zu tun in der letzten Zeit. Ich verspreche, ab jetzt wieder aktiver zu werden.
F e e d b a c k ?

Michaentina - Be My Queen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt