Kapitel 15

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Es war ein Monat vergangen. Jede Nacht hatte ich das getan. Ich litt häufig unter Schlafmangel, ignorierte das jedoch. Doch ich wurde unversichtig. Ich wartete bis es still war und zog mich, ohne vorher zu kontrollieren, dass jeder schlief um. Dann bearbeitete ich mein Aussehen, schnappte mir das Messer und vorsichtshalber eine der Waffen und machte mich wieder auf den Weg, ohne zu gucken. Ich achtete nicht darauf, ob mich jemand beobachtete. Es dauerte nicht lange, bis ich einer Wache begegnete. Mit hundeaugen sah ich ihn an.,, Ich... Will... Nur überleben... Bitte, ich mach auch alles für dich! " Es klappte wieder. Jetzt verstand ich, wie Ash es immer geschafft hatte, diese Menschen locker zu töten. Ich ging mit dem Mann in eine dunkle Gasse. Auch dieser Mann öffnete seine Hose und ich kniete runter. Und auch diesem Mann jagte ich das Messer erst quer durch den Bauch und dan  durch die Kehle. Mir spritzte Blut ins Gesicht, welches ich mir wegwischte. Plötzlich spürte ich jemand, der mein Handgelenk packte. Ich wirbelte herum, das Messer einsatzbereit. Doch das war kein Feindlicher Arsch, das war...,,Ash!" Er warf mir das Messer aus der Hand.,, Was machst du da?! Weißt du nicht, was dir dabei alles passieren könnte? Wieviel Blut willst du denn noch an deine Händen kleben haben?!" Ich sah ihn fassungslos an. Dann schüttelte ich  den Kopf.,, Das... Ist nichts womit ich mich nicht schon auseinandergesetzt hätte..." Ich riss mich von ihm los.,, Anscheinend nicht genug! Lass uns das machen! Es ist viel zu gefährlich für dich!" Ich schüttelte den Kopf.,, Das stimmt so nicht! Ich bin nicht mehr so wie früher! Und ich mache das was ich will und soviel ich will und wann ich es will! Ich werde in einem Monat 21! Ich kann selbst auf mich aufpassen. Ich bin älter als du, also komm mir nicht auf die Idee zu versuchen, mich zu bevormunden." Ich blickte auf das Messer. Ich wusste, ich war hart. Ich wusste, ich war zu hart. Aber ich tat, was meinem Instinkt gerade so in den Sinn kam und versuchte mir den Schock nicht anmerken zu lassen. Ash war verletzt, ich konnte es ihm deutlich ansehen... Doch ich versuchte ihn hier zu schützen, ihm und den anderen irgendwie zu helfen. Und wenn ich starb... Dann hatte ich es zumindest versucht. Ich wollte nicht ewig darin hocken und nichts tun! Ash sah müde und geschunden aus...,, Komm bitte wieder mit... " Ich schüttelte den Kopf.,, Nein. Geh schonmal vor." Alles in ihm schien zu widersprechen, aber er drehte sich einfach um ung ging. Wenn er wollte, daß wusste ich, hätte er mir noch tausende Argumente gegen den Kopf werfen können, doch er ließ es. Warum genau wusste ich nicht. Ich sank auf den Boden.,, Es tut mir leid...," Murmelte ich leise und fragte mich gleich darauf was genau mir jetzt eigentlich leid tat. Ich blieb eine Weile da unten sitzen, bevor ich Ash folgte. Meine Schritte waren leise. Das Messer hatte ich wieder in meinem Hosenbund stecken. Ich kam gerade Rechtzeitig, um mich zu waschen und mich umzuziehen, bevor die anderen kamen. Ich kümmerte mich um das Essen. Ash kam nicht. Er aß nicht, saß nur in der Ecke und starrte mich gedankenverloren an. Ich seufzte und als alle am Essen waren, machte ich seinen Lieblinhssalat und ging zu ihm.,, Iss doch ein wenig. " Er sah mich finster an.,, Iss deinen Fraß selbst!" Ich sah ihn nur ruhig an. Er war beleidigt. Das konnte mir aber egal sein.,, Sonst mochtest du meinen Fraß aber auch. " Er funkelte mich an.,, Ich habe gesagt, ich will nicht!",, Du musst aber!" Knurrte Ich.,, Ich mach was ich will!," Brüllte er plötzlich. Es wurde ruhig.,, So machst du es anscheinend ja auch! " Ich würde wütend.,, Ich versuche im Gegensatz zu dir aber nicht mich selbst zu Schwächen!" Er schüttelte wild den Kopf.,, Nein, Eiji, du versuchst nur dich umzubringen!" Ruhig schüttelte ich den Kopf.,, Das kannst du nicht beurteilen. Saß wirst du auch niemals können!, " Knurrte ich ihn an und machte Kehrt. Ich hüpfte wieder in das hinterste Abteil. Ich überlegte, doch noch zu essen, doch ich ließ es. Vielleicht wollte er ja doch noch was essen... Das hoffte ich zumindest." Ich seufzte und rollte mich wieder zusammen. Ich wollte ihm nicht wehtun... Aber hier konnte ich einfach nicht länger bleiben..."

Es vergingen zwei weitere Wochen, an denen wir nicht miteinander redeten. Die Stimmung war bedrückt. Wir hatten uns zwar schon öfter gestritten, aber noch nie hatte jemand wirklich davon mitbekommen... Ich fühlte mich schlecht. Ash aß nichts mehr und schlief kaum noch... Es erinnerte mich an seine Zeit bei Dino, bei der er ebenfalls nichts essen konnte. Aber diesmal tat er es aus Sorge. Das war mir klar. Aber er hatte niemandem etwas von meinen Nächtlichen Spaziergängen erzählt. Jedesmal, wenn ich rausging, saß Ash auf der Bank und starrte mich durch die Dunkelheit finster an. Wir redeten nicht mehr miteinander und auch sonst ignorierten wir einander. Ich wurde immer wütender und waghalsiger. Ich lernte schneller. Ich versuchte das Messerwerfen zu erlernen. Durchsuchte Unser Lager heimlich nach weiteren Messern. Waffen waren dafür einfach zu laut und unhandlich. Ein Messer war flacher und man konnte es leichter verstecken, vorallem wenn es klein war. Meine ersten Versuche ein Messer zu werfen, gingen kläglich daneben. Ich fand das Messer in der Dunkelheit ja kaum wieder! Ja ich machte mich regelrecht lächerlich... Ich flog fast auf die Nase, wenn ich es nur versuchte. Doch ich würde besser. Und erledigte auch bald schon zwei. Ich wurde eben unvorsichtig. Dafür aber bewegte ich mich viel und rannte viel. Ich musste aufpassen, dass mich niemand erwischte. Als ich eines Morgens zurück kam, saß Sing Soo bei Ash. Ich erschrak und wurde leise. Lautlos huschte ich nach vorne. Ash erhaschte mich. Erleichterung spiegelte sich in seinen grünen Augen, aber er tat nichts und unterhielt sich einfach weiter. Ich huschte wieder nach hinten. Ich war Immer noch alleine. Die anderen schliefen vorne. Ich fand es hier sehr gemütlich. Okay... Die Sitze waren noch härter und es war hier teilweise noch dunkler, aber die Ecke war bequem und inspirierend. Ich war schon um sieben Kapitel voran gekommen. Nur leider trug diese Dunkelheit auch dazu bei, dass ich sofort einschlief.

Banana Fish... IrgendwieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt