Kapitel 25

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Der Flieger würde in einer halben Stunde landen... Ich sah es an der Anzeige. Sah das Land unter mir hinwegfliegen. Das war meine Heimat... Bones und Kong schliefen friedlich und auch Ash hatte sich ein paar Stunden der Ruhe gegönnt... Nur ich konnte mal wieder nicht schlafen... Es war ja nicht das erste Mal... Schon als wir damals untergetaucht waren... Immer wenn Ash keuchend und stöhnend aus schrecklichen Albträumen aufgewacht war, hatte ich nicht schlafen können... Nächtelang lag ich wach und hörte dem leisen Stöhnen zu. Wartete nur darauf, bis er aufwachte... Und wenn er es tat, stellte ich mich schlafend, damit er es nicht bemerkte... Ich hatte mir Sorgen um ihn gemacht... Große Sorgen... Schließlich hörte ich den Sprecher. Es war Japanisch... Meine alte Sprache zu hören, so wirr und schnell wie sie gesprochen wurde, tröstete mich und mein Müdes Gehirn... Und mein Hintern der wirklich schon seit ewigkeiten schmerzte. Ash wachte langsam auf und ich weckte die anderen.,, Aufstehen... Wir landen! " Die beiden wachten mit glatter den Lidern und einem müden Gesichtsausdruck auf. Und krallen sich sofort ängstlich in den Sitz. Der Flieger ging runter. Und das ziemlich rasant... Wahrscheinlich lag er mit dem Zeitplan etwas zurück... Ich gähnte genüsslich und räumte die Sachen zurück. Ash nahm meine Hand. Und so landeten wir bald. Wir mussten noch ein paar Minuten warten und durften dann raus. Wir stürmten nach draußen... Ich streckte mich aus und lief los.,, Folgt mir einfach immer und... Ignoriert die Blicke am besten... " Es war klar, dass jeder sie anstarrte... Amerikaner wurden hier nicht allzu häufig gesehen... Wir passierten die Kontrollen und holten unsere Koffer ab. Wir liefen auf die Straße. Für einen Moment überlegte ich die Bahn zu nehmen... Entschied mich allerdings schnell dagegen. Um diese Uhrzeit war es hier brechend voll und diese ganzen Japanischen Stimmen würden die drei noch um den Verstand bringen. Ich zückte mein Handy und wählte die Nummer eines Taxiunternehmens.,,Hallo?," Antwortete eine gelangweilte, Japanische Stimme.,,Guten Tag, hier spricht Okumura Eiji... Ich stehe hier am Flughafen, Ikebokuro und brauche ein Taxi...," Meinte ich lächelnd und genoss es mal wieder anständig Japanisch zu sprechen.,, Sicher, wir schicken Ihnen jemanden." Ich legte auf.,, Wir warten jetzt zehn Minuten und unsere Mitfahrgelegenheit kommt. " Ich setzte mich auf die Bank, die ein paar Meter neben uns stand. Meine drei Freunde blickten sich beeindruckt um. Die hunderten Neubauten, Hochhäuser und hochentwickelten Maschinen. F7r mich etwas ganz normales, für sie das komischste, was sie je gesehen hatten. Ich musste lächeln.,, Hört auf so zu gucken, das wird ja schon fast peinlich... Wir fahren jetzt zu mir Nachhause und dann holen wir Honoka von der Schule ab. Sie wird sich freuen. " Es dauerte nicht lange und das Taxi hielt. Ich legte mir Geld parat und begrüßte den Fahrer mit einer knappen Verbeugung.,, Guten Tag Herr Okumura. Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich hier um Amerikaner handelt?" Ich nickte und schenkte ihm ein breites Lächeln.,, Ja, das stimmt... Bitte versuchen sie etwas vorsichtiger zu fahren..." Diese Bitte war wohlbegründet, da der Verkehr hier wirklich furchtbar war. Entweder er war zu schnell oder zu langsam... Es war wirklich zum Fürchten... Wir luden die Koffer ein und setzten uns in den Wagen.,, Ihr seid also aus Amerika?," Fragte der Fahrer freundlich und in gebrochenem Englisch, so wie auch ich es sprach.,, J.. Ja..." Es war deutlich zu erkennen, dass es schwer für Ash war, sich plötzlich unter so freundlichen Menschen zu befinden. Er war groben und unfreundlichen Umgang gewohnt.,, Hier ist es sehr schön... Sie werden sich hier bestimmt wohlfühlen..." Der Mann konzentrierte sich auf die Fahrt und fuhr den Wagen geschickt dahin, wohin ich es ihm aufgetragen hatte. Bones, Kong und Ash sahen staunend und beeindruckt aus dem Fenster und fanden diese Aussicht wohl wirklich atemberaubend. Genauso war es mir das erste Mal in Amerika ergangen... Ich gähnte und achtete auf den Verkehr. Schließlich hielt er vor dem Penthouse.,, Vielen Dank." Ich rechte ihm mehrere Scheine.,, Den Rest können Sie behalten." Er lächelte.,, Vielen Dank Herr Okumura. " Er half uns beim Ausladen und fuhr dann weiter. Wir steigen in den Lift.,, Wohin fahren wir?",, Bis in den sechsten Stock. Da Oben ist die schönste Luxuswohnung, die ihr je gesehen habt..." Ich öffnete das Automatische Schloss der Tür und trat ein. Ich keuchte.,, Gott ist es hier stickig... " Ich öffnete sofort alle Fenster. Ash hielt mich sofort auf.,,Warte... Du kannst doch nicht einfach so... " Ich küsste seine Wange.,,Verhiss nicht, wir sind hier in Japan... Keiner ist hier gefährlich... Zumindest hier nicht. Natürlich gibt es auch hier die ein oder anderen gefährlichen Leute, aber in Großstädten arbeitet die Polizei wirklich gut. Passt nur auf, dass ihr nicht gegen das Gesetz verstoßt... Das kann hier ziemlich gefährlich werden... So stellt eure Sachen ab, wir fahren gleich weiter. ",, Womit?",, Bahn. Aber bleibt bei mir... Hier kann es ganz schön gefährlich werden, denn hier verläuft man sich sehr schnell... " Wir gingen wieder los. Und kamen schon zehn Minuten vor Schulende an.,, Auf diese Schule bin ich auch gegangen... Ich hätte noch Studieren können und soweiter, aber ich habe mich dazu entschieden zu schreiben... Jetzt geht Honoka hier hin..." Gerade da klingelte es. Die Schüler strömten heraus. Und hielten alle vor Meinen Freunden an. Honoka - Chan kam durch die Menge. Als sie uns sah, riss sie die Augen auf. Und rannte. Sie warf sich mir um den Hals.,, Onii - Chan! Du lebst noch!" Ich lachte und wirbelte meine kleine Schwester herum.,, Natürlich! Was hast du dir denn gedacht?" Ich vergrub meinen Kopf in ihrer Schulter. Ich hatte meine Schwester vermisst. Und ich war unverletzt zurück gekehrt. Sie löste sich von mir.,, Ihr... Ihr seid auch da? Wo ist Alex?" Bones und Kong würden traurig.,, Der ist in New York geblieben... " Ihre Freundinnen kamen heran.,, Honoka, wer ist das?, " Fragten sie in Japanisch.,, Och... Nur Freunde... Der Familie." Ich musste breit lächeln.,, Gehen wir nachhause... " Dort angekommen, schmiss ich mich auf das Sofa. Wieder überkam mich die Müdigkeit. Ash umarmte mich von hinten.,, Wir sind da... Hier ist es wundervoll... " Ich lächelte.,, Feut mich, dass es dir gefällt... Von nun an wird ein ganz neues Leben beginnen. " Und mit dieser festen Überzeugung schlief ich langsam ein.

Banana Fish... IrgendwieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt