Silence

6 2 0
                                    

Der Rest des Tages verlief außerordentlich ruhig. Nachdem wir mit den "Schießübungen" fertig waren wobei Luke mit einer beachtlichen Trefferquote die Ziele abschoß, und Adam knapp dahinter war, lief es bei Jensen und den Zwillingen eher so semimäßig. Was schon dabei anfing das Jacob sich fast selbst erschossen hätte beim Versuch die Sicherung am Gewehr zu lösen und Jensen vom Rückstoß nach Hinten geflogen ist. Aber alles in einem schien Marshall mit unserer Performance zufrieden zu sein da er weder wütend noch sonst etwas, allerdings auch kein wirkliches Lob preisgab. Den Rest des Tages verbrachten wir damit die Gegend zu erkunden um uns so besser zurechtzufinden.  So geschah es das wir nun zur Dämmungszeit in dem Speiseraum saßen entlang eines langen Klapptisch und Bänken aus Holz. Sobald jemand darauf Platz nahm gaben sie sofort unter dem Gewicht nach, und so passierte es das die schwereren Jungs sich jeweils gegenüber und an äußeren Positionen verteilt sitzen mussten, damit die Bank  nicht vollends nachgab. So saßen wir nun aufgrund des großen Ansturms und dem dementsprechend kleinen Sitzplatz eng aneinander gequetscht. Was bedeutete das ich in mitten von Luke und Adam saß und durch deren Körperbreite kaum meine Arme bewegen konnte. Jensen, Jacob und Miles schien es nicht besser zugehen, da Jacob fast von der Kante der Bank viel und Jensen von einen Mädchen zerdrückt wurde das mit Luke locker mithalten könnte. Die Atmosphere war trotzdessen das nichts passierte relativ angespannt, und so geschah es das wir ohne ein Wort zu reden Wortlos unser undefinierbares Essen aßen. Obwohl man es bei mir nicht wirklich essen nennen konnte, da ich durch meine eingeschränkte Armfreiheit meinen Kopf soweit runterbeugen musste, dass es aussah als würde ich wie aus einem Napf fressen. "Brauchst du Hilfe? Die Art wie du deinen Kopf verdrehst sieht nicht gesund aus." Merkte Adam an und nahm meine Gabel nur um etwas von meinen Teller in Richtung meines Gesichter zu befördern. "Was denkst du wie Alt ich bin? Ich lass mich doch nicht von dir fü-  ... mhmm." Noch bevor ich den Satz zu Ende sprechen konnte war die Gabel in meinen Mund und mehr als einen seltsamen Ton brachte ich nicht heraus. Wütend sah ich zu Adam ließ mich dann aber weiterführen, da dies der einzige Weg für meine Nahrungsaufnahme war. Die anderen lachten anfangs noch amüsiert wandten sich dann aber wieder ihren Essen zu. Nach einer Weile nachdem wir fertig waren standen wir nun wieder auf den Platz unwissend was wir jetzt genau tun sollten. Doch die Entscheidung wurde uns schnell abgenommen als ein Signalton ertönte. Ein schrilles Pfeifen ertönte in meinen Ohren und es war klar das dies nur eins bedeuten konnte: Bomber flogen über das Gebiet. In einem Crash Kurs wurden uns die Verschiedenen Signale beigebracht, und wie man sich in solchen Situationen verhalten solle. Doch nun hier zu stehen, und zu sehen wie alles in Panik ausbricht während ein Ohrenbetäubendes Geräusch dein denkvermögen einschränkt war etwas vollkommen anderen. Luke war der erste der Reagierte und zerrte uns alle in die Richtung der improvisierte Schützengräben. In dem Wald gab es wohl auch einige Bunker die aber ausschließlich für die Lagerung von Waffen und Nahrung verwendet werden durften. Und genau da kommen wir an den Punkt wo ich meinte das sich die Regierung einen Dreck um uns schert, und sogar die Sicherheit der Waren  unserer vorzieht. Die Schützengräben brachten zudem relativ wenig, da die meisten Bomber mit Wärmebild oder Nachtsichtgerät flogen, und wir somit ein fast schon zu leichtes Ziel darstellten. Ja es wurden einige Apperaturen entwickelt um die Wärmebilder oder ähnliche abzulenken doch die Erfolgsquote dieser Geräte ließ zu wünschen übrig. Als wir durch die Menschenmengen rasten spürte ich ein leichtes Stechen in meiner Seite und auch mein Atem wurde immer flacher und hektischer. Wenn wir nicht bald einer der Gräben erreichen würden kollabiere ich. Der Wald kam schon bald in Sicht, und dadurch das es ein Nadelwald war verlor er selbst zur angebrochenen Winterzeit seine Nadeln nicht und bot somit einen minimalen Sichtschutz. Die Gräben wurden extra so angelegt, dass sie an besonder undurchsichtigen Stellen platziert waren, und man sich  zusammen mit den Geräten  erhoffte man sich somit einen Schutz. Die Gräben kamen nun in Sicht und Jensen war der erste der hastige die Leiter ergriff und hinabstieg. Die Gräben hatten eine Tiefe von ca. 3 Metern und verliefen ähnlich wie ein Labyrinth durch den Wald. Sobald auch ich als letzter unten war, rannten wir sofort weiter mehr in den Wald hinein. Je weiter wir liefen desto weniger Rekruten waren zu sehen die meisten positionierten sich am Anfang um so notfalls in Richtung Camp zurücklaufen zu können oder zu den Bunker zu gelangen. Beide Pläne würden von Anfang an fehl schlagen: Das Camp stand auf einer offenen Fläche die zwar durch Bäume getarnt wurde aber immernoch deutlich  erkenntlich war. Die Bunker waren abgeschlossen nur ein Offizier hohen Ranges hatte Zugriff zu diesen, und wegen ein paar Rekruten würde keiner den Bunker öffnen. Doch ihnen das zu sagen war zwecklos sie würden ja doch nicht auf mich hören. Wir blieben schlussendlich stehen und waren so weit in den Wald gelaufen, dass wir nur grade noch so die Lichter des Camps sehen konnten, die im selben Moment ausgeschaltet wurden und uns in völliger Dunkelheit zurückließen. Mein Herz schlug so schnell, dass ich das Gefühl hatte es würde jeden Moment aus meiner Brust springen. Doch  es geschah nichts nach 1 Minute nach 3 Minuten. Die Stille war unerträglich. Hier zu sitzen und zu warten war schlimmer als alles was mir bis jetzt passiert ist. Nach 5 Minuten kompletter Stille war es dann plötzlich zu hören: Motorengeräusche wie von einem Flugzeug. Mein Herz das vorher noch so schnell schlug blieb nun stehen. Und alles was ich mir in diesem Moment wünschte war das die Stille wieder da wäre.

-----------------------------------------------------------

Öhm ja gut der Versuch von Spannungsaufbau würde ich jetzt mal so sagen.

This is war Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt