« Acht »

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Der klare Sternenhimmel. Jeder einzelne Stern war zu sehen. Ich begann sie zu zählen, musste aber immer wieder von neu anfangen, da ich immer wieder durcheinander kam. Das war das gute an Sydney, es wurde zwar sehr früh Dunkel, aber dafür war fast immer eine klare Nacht. Mir war nicht kalt, aber trotzdem zitterte ich. Was warscheinlich daran lag, dass ich ohne jegliche Decke auf dem Gras lag und immernoch in den dunkelblauen, fast schwarzen Horizonzt blickte. Der Himmel schien mir endlos zu sein.

Es war beruhigend ihn anzusehen. Mag sein, dass das etwas verrückt klingt, aber was soll man großartig im Garten machen, wenn man nicht schlafen kann? Ich werde bestimmt nicht nochmale den anderen beim Schlafen zuschauen. Außerdem war das Zelt viel zu klein für uns alle. Ich lag eng gepresst an Calum und Kylie. Neben, beziehungsweise auf Calum, lag Michael, der wie immer schnarchte. Auf Mikey hatte Ashton sich ausgebreitet und Luke welzte sich die ganze Zeit unruhig hin und her, was mir noch zusätzlich den Schlaf raubte. Das wir dann noch so eng an einander lagen, gab mir wirklich den Rest. Stellt es euch einfach vor, als ob du dich mit fünf weiteren Leuten versuchst in einen Schwimmreifen zu pressen. Okay, nicht der beste Vergleich..

"Scheint dass ich nicht der einzige bin der nicht schlafen kann, was?" Automatisch schüttelte ich den Kopf, nachdem ich der kratzenden Stimme meine Aufmerksamkeit gegönnt hatte. Ließ meinen Blick aber nicht von den Sternen ab.

"Luke?" wisperte ich und er legte sich zu mir. "So heiße ich, Hübsche" lachte er und legte seinen Hinterkopf auf seine Hände, während er seine Ellenbogen angewinkelt hatte und der rechte mich leicht berührte. "Warum kannst du nicht schlafen?" Meine Achseln zuckten "Habs nicht so mit vielen Menschen auf engem Raum" .. "Ich auch nicht" Ich lächelte. Wir hatten echt viele Gemeinsamkeiten. Eigentlich nur zwei, bis jetzt. Dies hier und dass wir nicht aufeinander standen.

"Was ist eigentlich mit Kylie?" sprach er plötzlich an. Wieso wollte er das wissen? Vorallem:" Was genau meinst du?"

Mein Blick schweifte für eine Sekunde vom der Sternendecke ab und ich sah ihn an. Er tat das selbe, was ich bis eben noch getan hatte. Luke beobachtete die Sterne. Vielleicht hatten wir ja doch mehr gemeinsam als ich dachte. "Wie tickt sie?" Mochte er sie etwas? Doch wohl nicht! Obwohl, damit dürfte ich ja kein Problem haben, auch wenn es so wäre. "Sie tickt genau wie ich. Wir sind fast gleich" Ein Lächeln huschte über meine Lippen.  Ja, Kyle, so ihr Spitzname, war echt die beste Freundin auf Erden. Sie war die einzige die mit Calum richtig von meinen Problemen wusste. Nie habe ich es jemand anderem erzählt und das hatte ich auch nicht vor. Warum ich mich bei Luke ausgeheult hatte, wusste ich nicht. Manchmal kamen Emotionen bei mir einfach zu schnell raus.

"Wäre es verrückt wenn ich sage, dass ich mehr von ihr wissen will?" Sein Gesicht lag da, so ruhig wie sein ganzer Körper. Sein Bauch senkte sich in einem gleichmäßigen Rythmus auf und ab, was man in Mondschein besonders gut erkennen konnte. "Ja das klingt verrückt. Wie wärs wenn ich euch gleich ein Date besorge?" zickte ich und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Was war denn los mit mir? Warum reagierte ich so? Keine Ahnung. "Gerne" Ein dreckiges Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. Was war Luke denn bitte für ein Arsch? Kurze Zusammenfassung: Ersr küsst er mich, dann sagt er ich bedeute ihm nichts und jetzt will er ein Date mit meiner besten Freundin? Toller Hecht.

"Ich denke nicht, dass sie an dir interessiert ist" , drehte ich mich von ihm weg und hörte nur noch ein neckendes "Eifersüchtig?"

Meine Schultern zuckten. Vielleicht ja, vielleicht nein. Meine Gefühle waren wie ausgelöscht und mein Kopf war wie benebelt. "Kein Wunder." Er lachte kurz auf "Wieso willst du was über meine beste Freundin wissen?" zickte ich und bemerkte dass ich immer mehr anfing zu zittern. "Du hast gesagt sie tickt wie du. Und ich will wissen wie du tickst" Seine raue Stimme jagte mir mit der Kälte eine Gänsehaut über den Körper.

Eine starke Hand legte sich auf meine Schulter und er drehte mich wieder zu sich um, sodass ich gezwungen war in seine strahlend blauen Augen zu sehen. "Du willst wissen wie ich ticke" Er nickte und kniff dabei seine Augen leicht zusammen und biss sich auf seinen Lippenring. Da blieb nur noch eine Frage:"Wieso?" Als sich seine Augen öffneten musste icu genau wie er lächeln "Weil ich dich seit dem Kuss nicht mehr aus dem Kopf bekomme"..

Das war ein Scherz oder? Na aber wenn nicht, dann geht es ihm ja genau wie mir. Was?- Nein! Ich denke ich nicht an Luke! Okay, nur manchmal.

"Gut, ich will auch wissen wie du tickst Luke" ... "Glaub mir, dass willst du nicht" Dieser Junge redete echt immer in großen Rätseln. "Ich dachte du empfindest Null für mich?" Seine Schultern zuckten und plötzlich deutete er auf den Himmel an dem eine Sternschnuppe vorbei huschte. Schnell schloss er seine Augen, um sich etwas zu wünschen. "Was hast du dir gewünscht?" Ich wusste nicht was ich sonst hätte sagen sollen. "Dass ich raus finden darf, warum ich die ganze Zeit an dich denken muss" Nach diesem Satz rollte er sich über mich und stützte seine Arme auf den Boden. Unsere Gesichter schwebten gegenüber und unsere Lippen waren sich so nah. Luke sah er auf meinen Mund, dann wieder in meine Augen und schon drückte er seine warmen Lippen mit dem kühlen Piercing auf meine. Eins musste man ihm lassen, küssen konnte er echt Eins A.

"Und weißt dus jetzt?" lachte ich. Er schüttelte den Kopf "Das ist alles so verdammt kompliziert" Meine Stirn runzelte sich. Er war kompliziert, nichts anderes. "Ich würde es dir so gerne sagen, aber ich kann nicht. Ich will und darf dich nicht verletzen" Wieso sollte er mich verletzen? Natürlich nicht dürfen, war sicher wegen Calum, aber was war da noch. "Sag es mir" Er schüttelte den Kopf und küsste meine Stirn. Wieder zitterte ich "Ist dir kalt?" Ich nickte und prompt zogen mich zwei starke Arme an sich heran. Meine Kopf lag auf seiner Brust. Wieso tat er sowas? Er brachte mich total durcheinander. Man Luke, du hast Recht. Es ist wirklich kompliziert, aber du setzt noch einen drauf!

In dem langsamen Rythmus seines Herzschlags driftete ich in einen traumlosen Schlaf aus dem ich immer raus gerissen wurde..

If you don't knowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt