Kapitel 14

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„And right when I think I've overcome it
Anxiety starts kicking in to teach that shit a lesson."
- Julia Michaels

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Shawns Sicht:

Ich hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht, nachdem Alessia mir gestanden hatte, dass sie in mich verliebt war. Genau diese Worte hatte ich nicht hören wollen, weil sie mich zerstörten. Sie zerstörten uns beide. Ich war nicht fähig irgendwen zu lieben und wusste, dass ich ihr Herz brechen würde. So süß und wundervoll ich sie auch fand, ich schaffte es nicht mich ihren Gefühlen zu stellen. Deswegen hatte ich sie einfach weggeschickt. Hatte ihr gesagt, dass ich nicht das gleiche fühlte, dass ich emotional zu instabil war um jemanden zu lieben. Ich hatte ihr gesagt, dass wir Freunde bleiben sollten und ich Zeit brauchte, um über alles nachzudenken.

Und da jetzt eine zweimonatige Pause anstand und ich die meiste Zeit in meiner Heimat verbringen würde, hatte ich genug Zeit zum Nachdenken. Vielleicht würde ich bald herausfinden, wer ich war und was ich wollte.

Und vielleicht schaffte ich es endlich meine verdammte Angststörung zu besiegen.

Macy hatte ich vor meiner Abreise nicht mehr gesehen und wahrscheinlich war es auch besser so, denn sonst hätte ich sie noch einmal geküsst. Meine Lippen sehnten sich nach ihren. 

„Shawn?", murmelte mein Manager, als wir am Flughafen standen. Hinter mir stand der Privatjet, mit dem ich ins wunderschöne Toronto zurückfliegen würde. Andrew begleitete mich nicht, schließlich hatte ich erstmal Urlaub. Aber er wollte sich noch von mir verabschieden.
„Brian hat mir erzählt, dass du gestern nach der Show eine Panikattacke hattest."

Warum machte mein bester Freund sich immer so viele Sorgen, dass er alles meinem Manager erzählen musste? Sobald ich im Privatjet saß, würde ich Brian zur Rede stellen.

„Ja, und? Ich lebe noch."

„Shawn, hast du dein Medikament vor der Show genommen?", wollte er neugierig wissen. Die Medikamente nervten mich, denn manchmal hatte ich das Gefühl, sie machten das alles nicht besser, sondern nur schlimmer. Die Tatsache, dass ich überhaupt Medikamente nehmen musste, um das alles zu überstehen, machte mich fertig. 
„Ich hab's vergessen, Andrew. Ich will den Scheiß nicht mehr nehmen."

„Ich weiß. Ich will auch nicht, dass du es nehmen musst, Shawn. Aber solange du es nicht im Griff hast, bleibt dir nichts anderes übrig. Hör zu... wenn dir irgendwas zu viel wird, wenn du eine Pause brauchst, dann musst du es nur sagen. Du weißt, dass ich nur dein Bestes will."

Ich nahm Andrew in den Arm und lächelte.
„Ja. Ich weiß."

„Vielleicht würde dir ein Mädchen doch ganz gut tun", scherzte Andrew zwinkernd. „Ich weiß, dass Alessia dich mag."

Natürlich war das eine Anspielung darauf, dass ich mit Alessia zusammenkommen sollte. Warum hatte ich kurz gedacht, dass er Macy meinen würde? Er würde es niemals akzeptieren, wenn ich mit einem Fan zusammen war. Und im Moment wusste ich auch noch gar nicht, ob ich Macy überhaupt schreiben würde. Konnte ich ihr soweit vertrauen, dass sie meine Handynummer nicht weitergab? Denn wenn sie das tat, hatte ich ein Problem. Wahrscheinlich würde mein Handy sofort explodieren.

Als ich wenig später im Privatjet saß, ließ ich meinen Kopf gegen die Scheibe fallen. Mir fielen sofort die Augen zu, weil ich viel zu übermüdet war. Trinken, aber nicht schlafen, war keine gute Kombination. Brian setzte sich mir gegenüber und stieß mich am Bein an.
„Hattest du eine lange Nacht oder was?"

„Ich habe keine Sekunde geschlafen."

„Wow, ich auch nicht. Sara war der absolute Wahnsinn, ich glaube ich sollte ihr wirklich schreiben, dass wir uns nochmal wiedersehen. Und Macy hat dir den Verstand aus dem Kopf gevögelt oder was?"

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