"When you're dreaming with a broken heart,
the waking up is the hardest part."
- John Mayer•••
Shawns Sicht:
Ich schüttelte verständnislos den Kopf, denn für so ein Verhalten konnte man keine richtigen Worte finden. Mir verschlug diese ganze Situation sowieso die Sprache und ich wollte nur noch davonrennen und nie wieder umkehren.
„Wie konntest du mir sowas antun. Weißt du überhaupt, was du mit mir angerichtet hast?", fragte ich sie leise, weil ich keine Ahnung hatte, ob sie sich der Folgen ihrer Taten überhaupt richtig bewusst war. Sie hatte mir eine Wunde zugefügt, die nicht so schnell verheilen würde. Vielleicht niemals. Vielleicht würde es immer ein bisschen wehtun.
„Es tut mir leid, Shawn. Ich liebe dich so sehr und wollte dich einfach nicht verlieren. Ich ertrage es nicht von dir getrennt zu sein, also bitte... bitte hol mich hier raus. Ich flehe dich an."
In meinen Augen bildeten sich Tränen. Ich dürfte eigentlich gar keine Tränen mehr produzieren, weil ich in den vergangenen vier Tagen ununterbrochen geweint hatte, aber offenbar besaß der Mensch doch mehr Flüssigkeit im Körper, als angenommen.
„Ich kann nicht, Macy... es geht nicht. Verdammt... wieso hast du nie mit mir geredet? Du hättest mir das mit deinem Dad erzählen sollen. Ich hätte dir doch geholfen. Ich wäre für dich dagewesen, um das Trauma zu überwinden. Wenn du mich um Hilfe gebeten hättest, dann würden wir jetzt nicht hier sitzen."Macy sah mich schuldbewusst an. Sie wirkte verzweifelt, hilflos und eigentlich wollte ich ihr so gerne helfen, aber ich konnte nicht. Sie durfte nicht freikommen, auch nicht auf Kaution. Es brach mir das Herz sie einfach so der Polizei auszuliefern, aber ich wusste, dass sie nur so Hilfe bekommen würde. Sie wussten bereits, dass Macy psychisch krank war. Sie landete nicht in einem normalen Knast, dafür würde ich persönlich sorgen. Ich wollte mich dafür einsetzen, dass sie auf jeden Fall für eine Weile weggesperrt wurde, aber in einer psychiatrischen Klinik. Dort würde ihr geholfen werden. Sie konnte ihr Trauma überwinden und gesund werden.
„Shawn, ich wollte das alles nicht. Mir tut das alles wirklich leid. Das mit Alessia und mit den K.O. Tropfen und die ganzen Lügen, die ich dir aufgetischt habe. Aber eins sollst du wissen, Shawn... meine Gefühle für dich sind echt. Ich bin wirklich unsterblich in dich verliebt und habe nie gelogen, wenn ich gesagt habe, dass du die Liebe meines Lebens bist."Ihre Worte machten es nur noch schlimmer sie gehen zu lassen. Der Polizist, der mit uns im Raum stand tickte mich vorsichtig an und sagte, dass ich jetzt gehen müsse. Ich wollte nicht. Ich wollte Macy nicht alleine lassen, aber es ging nicht anders. Sie war gefährlich, sie wusste nicht, was sie tat. Sie hatte Alessia einmal fast umgebracht und vielleicht würde sie es wieder tun.
Mit zittrigen Knien stand ich auf und starrte Macy innig an. Sie hielt die Kette umklammert, die ich ihr geschenkt hatte.
„Macy, ich... ich muss dich für die Sache, die du mit Alessia gemacht hast, anzeigen. Aber ich werde mich dafür einsetzen, dass du professionelle Hilfe bekommst."
Macy stand von ihrem Stuhl auf und sah mich mit Tränen in den Augen an. Sie schüttelte den Kopf und zitterte am ganzen Körper. Sie schlang ihre Arme um sich, als würde sie sich selbst wärmen wollen und ich zerbrach an diesem Anblick. Ich zerbrach einfach, weil ich wusste, dass dies hier unser endgültiger Abschied war.
„Werden wir uns jemals wiedersehen?", fragte Macy leise. „Wirst du auf mich warten, bis ich gesund bin?"
Ich schloss meine Augen und ballte meine Hände zu Fäusten. Der Polizist räusperte sich, weil ich gehen sollte, aber ich musste dieses Gespräch noch beenden.
„Nein", murmelte ich schließlich, ohne sie anzusehen. Wenn ich sie ansah, änderte ich vielleicht meine Meinung. „Es ist vorbei."
Mit gesenktem Kopf wartete ich, bis der Polizist die Tür geöffnet hatte. Ich sah Andrew im Flur stehen und warten. Er lächelte mich ermutigend an und ich hörte mein Herz brechen. Erneut.
„Shawn!", rief Macy noch einmal. „Shawn, bitte... dreh dich um."
Ich drehte mich zu Macy um, schaute sie noch ein letztes Mal an. Wir weinten beide. Diese Trennung zerfleischte uns innerlich.
„Bitte sag mir noch einmal, dass du mich liebst. Bitte...", flehte Macy schluchzend. Meine Lippen bebten, weil ich kurz davor war laut zu schreien und richtig loszuheulen. Der Kloß im Hals wurde immer größer, aber ich schluckte ihn immer wieder herunter. Sie wollte die Worte noch einmal aus meinem Mund hören, aber es fiel mir so schwer sie auszusprechen, obwohl ich sie liebte. Ich war wahnsinnig verliebt in diese Frau, aber genau das machte es so unerträglich.
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this is what it takes - s.m.
FanfictionLondon. Die größte, aufregendste und teuerste Stadt Westeuropas. 8,3 Millionen Einwohner; jährlich 19 Millionen Touristen und außerdem der 25. Tour-Stop der Shawn Mendes World Tour in der O2 Arena. Kapazität: 20.000. An jedem anderen Ort hätte Macy...