'Mir'. Was immer das auch auf russisch heißen mag. In all den Jahren zuvor, zumindest in der Zeit bei Viggo, war es Alice nie aufgefallen, wie wenig sie eigentlich verstand. So gut, wie gar nichts. Was auch daran lag, dass sie es nie brauchte, weil es immer jemanden gab, der es verstand, übersetzte oder direkt das Reden übernahm. Wozu also lernen?
Doch John hielt Abram nichts Weiteres als ein kleines Shot Glas entgegen, wobei er kurz über die Schulter schaute, als er Schritte hörte, die zu Alice gehörten; nickte ihr einmal zu und stieß anschließend mit seinem Gegenüber an, obwohl dieser zunächst nicht so recht wusste, ob er dem Folge leisten sollte. Warum auch?
In den nicht einmal dreißig, ach was, zwanzig Minuten, in denen John hier war, waren Dutzende von Abrams Leuten verprügelt, erstochen, überfahren oder sämtliche Knochen und oder das Genick gebrochen worden. Kein Wunder, das Alices aktueller Arbeitgeber dem Angebot skeptisch gegenüber stand. Frieden oder zumindest Waffenstillstand, dachte Alice, darauf tranken die beiden Männer.
"Ce", sagte John lächelnd zu Alice, die ihm ebenfalls ein Lächeln schenkte, eine Hand auf sein mitgenommenes Gesicht legte und mit dem Daumen über die Wange strich, "YA byl rad videt' tebya."
"Ja, du mich auch John", entgegnete Alice, wobei sie ihrem Ausbilder wissentlich nickend zum Abschied gegen die Schulter klopfte, "Du mich auch."
Jetzt, wo John sein Auto zurück hatte, wobei der Zustand einfach mal dahingestellt war, konnte alles wieder ruhig vonstatten weitergehen. Kein Grund für Stress oder Sorge.
─⌖❖⌖─
Was dann am Abend, nach Aurelios Besuch folgte, um den Wagen zur Reparatur abzuholen, war der Beginn des großen Sturms und vom schlimmsten Moment in Alice leben.
Das Auto war ein Totalschaden und Aurelio konnte Alice bei ihrem kleinen Besuch nicht sagen, ob dieser jemals wieder richtig fahren würde. Die paar Beulen sowie die fehlende Türe waren nicht das Problem, viel mehr, war es der Motor und das Chassis. So viel zum Thema, dass dies Johns geliebter Mustang war.
Die Neuigkeit verbreitete sich wie ein Lauffeuer, denn, sollte wirklich jemand, jemals auf die Idee kommen oder es überhaupt nur in Erwägung ziehen, eine Schuldmünze abzulehnen, spricht sich dies herum. Und genau das hatte John getan. Natürlich war Winston darüber weniger erfreut, denn New York war sein Territorium und John zählte somit in seinen Zuständigkeitsbereich.
Da Santino D'Antonio nicht seinen Willen bekommen hatte, tat dieser genau das, was jeder kleine Junge tun würde, wenn dieser nicht seinen Willen bekam. Das Haus von der Person niederbrennen, von der man etwas möchte. Ja, dennoch war es ihm erlaubt zumindest in dieser Welt, wo andere Regeln galten. Es war dumm, denn, wenn eines aus der letzten Woche zu lernen war, dann das, dass John an seinen Besitz hing.
Also, herzlichen Glückwunsch Santino D'Antonio, du wirst bekommen, was du verdienst. Die Tarasovs haben den Anfang gemacht und du wirst folgen. Versprochen.
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✔ONE [John Wick]✔
FanfictionIch schulde dir mehr als ein Leben wert sein kann John, und wenn der Tag kommen sollte, eines Tages, möchte ich, dass du diese Schuld einforderst. Denn so und nicht anders, will es nun mal das Gesetz nach dem wir leben. John Wick 01 John Wick 02 The...