Cheers

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Jade's Sicht

Mir war bereits beim betreten der Wohnung klar, dass ich das hier definitiv nicht ohne Alkohol aushalten werde.

Der beißende Grasgeruch, laute Musik, zu viel nackte Haut von irgendwelchen leicht bekleidetet Mädchen und noch mehr - teilweise betrunkene - Leute, die sich auf engsten Raum zusammen befinden.

Wie auch immer, nach einigen Shots sollte es erträglicher sein.

Beschweren darf ich mich sowieso nicht, immerhin war es meine Idee auf diese Party zu gehen. Eigentlich war es viel mehr als Konsequenz für Jonas gedacht, als das ich tatsächlich Lust auf feiern hätte. 

Seit einigen Tagen übernachte ich relegmäßig bei Jonas, habe mich sogar schon etwas bei ihm eingelebt.

Gerade weil ich in den vergangen Tagen viel Zeit im Studio verbracht habe, weil ich aktuell nicht zufrieden mit meiner Songproduktion bin, habe ich die Momente zwischen uns genoßen. Bei ihm zu sein brachte mich von diesem inneren Stress runter.

Trotzdem hatten wir verhältnismäßig  oft Sex. Auch wenn mir der Beischlaf mit Jonas gefällt und ich genauso wenig die Finger von ihm lassen kann, wie er von mir, will ich nicht, dass er mich nur als jemanden sieht, mit dem er schlafen kann wann immer er will.

Ich will mehr sein als das.

Deshalb habe ich zu dieser Party zugesagt. Ich will mit ihm nicht nur Sex haben, sondern auch andere Sachen unternehmen. Ganz egal wie verlockend sein Angebot Zuhause zu bleiben und dort unsere intime Private-Party zu feiern war.

Nachdem wir die Anderen begrüßt haben und mir ein paar Leute - unter anderem Frost und Anton - die ich bisher nicht kannte vorgestellt wurden, haben sich John und Jonas auf den kleinen Balkon verzogen. Ich ließ ihn machen, schließlich bin ich alt genug, um mich allein auf einer Party zurechtzufinden.

Mein erster Weg führte mich in die Küche, dort vermutete ich am ehesten irgendetwas alkoholisches zu finden und ich sollte recht behalten. Beinahe die ganze Arbeitsplatte stand voll mit irgendwelchen Spirituosen.

Ich entscheide mich für die Flasche auf der 'Hennessy' steht und suche in den Küchenschränken nach einem Glas, in welches ich die bernsteinfarbene Flüssigkeit einschenken kann.

Wer weiß wer schon alles aus der bereits geöffneten Flasche getrunken hat. Wenn ich auf eins sicher keine Lust habe, dann auf Herpes.

Als ich endlich ein Glas gefunden habe, Schütte ich mir einen großzügigen Schluck des Cognacs ein und stell die Flasche zurück zu den anderen hochprozentigen Getränken.

Ich schüttel mich und verziehe angewiedert das Gesicht, während das scharfe Zeug durch meinen Körper fließt. Ich bereue es, nicht erst einmal daran genippt zu haben, um zu kosten, ob mir dieser Fusel überhaupt schmeckt.

"Eww, das schmeckt ja wie getrocknete Weintrauben!"

"Du meinst Rosinen?"

Fast währe mir das Glas mit dem widerlichen Getränk aus der Hand gefallen, als ich mich erschrocken zu der Stimme hinter mir umgedreht habe.

"Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich bin Keno, hey."

Der Kerl mit den dunklen Augen und den schwarzen Haaren, die aufwändige zu zwei Braids und anschließen in deinen Dutt geflochten sind, reicht mir seine Hand.

"Jade." Begrüße ich mein Gegenüber knapp.

Seit dem Vorfall im Club, bin ich vorsichtig was neue Bekanntschaften angeht. Natürlich lasse ich nicht zu, dass dieser Typ es geschafft hat, dass ich jedes männlichen Wesen auf diesem Planeten scheue, aber aufzupassen mit wem man sich abgibt kann dennoch nicht schaden.

Naked | GZUZ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt