First Things First

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Sieben Jahre später

Ich springe von einem Dach zum anderen und fliehe weiter ins Innere der Stadt. Mit jedem Schritt habe ich das Gefühl schneller zu werden und bin Bruce mit einem Mal unglaublich Dankbar für die letzten Jahre Training. Geschickt springe ich über einen Schornstein und Hangel mich anschließend an der Wand des Gebäudes hinab auf die Straße. Ich höre, wie Schüsse die Fassade des Gegenüber liegenden Hauses treffen und unten auf der Straße die Menschen in Panik verfallen. Ich Lande sicher neben einem Stand mit Obst. Geduckt renne ich weiter, als die Polizisten sich ebenfalls zurück auf die Straße Hangeln. Ein Schuss verfehlt knapp meinen Kopf und voller Entsetzen sehe ich einen kleinen Jungen, der von der Kugel die mich verfehlte, ins Bein getroffen wurde. Ich fange ihn auf und lege ihn sanft auf den Boden ab, drehe mich um und baue mich vor den Polizisten auf. Diese bleiben stehen und gehen hinter Kisten und Ständen in Deckung.

"Hände hoch!", ruft einer von ihnen in brüchigen Englisch. Statt seiner Aufforderung nach zu gehen, lasse ich ein Messer in meine Hand gleiten. Zwei hinter den Ständen, ein Scharfschütze auf dem Dach, fünf verteilt auf die Kisten, die herum stehen. Ich höre das Schluchzen des Junges. Er muss Schmerzen haben, starke Schmerzen. Ich weiß wie weh es tut, Angeschossen zu werden und fast reflexartig fahre ich mir über die Schulter, in der einst eine Kugel gesteckt hat.

"Hände hoch!", schreit der Mann erneut und reißt mich so in die Gegenwart zurück. Ich hebe meinen Kopf und visiere ihn an. Ganz langsam hebe ich meine Arme.

"Attenzione", schreit der Mann vom Dach, doch ich habe das Messer bereits in Richtung Polizist geworfen. Es trifft ihn direkt in der Brust. Im nächsten Moment gehen die Schüsse los und ich renne unbeirrt auf den Mann zu, um das Messer zurück zu holen. Ich springe gegen ihn, reiße das Messer aus seiner Brust und lasse ihn so nach Hinten stürzen, mache eine Drehung in der Luft und das Messer steckt im Hals seines amico. Als nächstes muss der Scharfschütze dran glauben. Ich presse mich an die Wand des Standes, nehme die Pistole des Toten neben mir und entsichere diese. So oft habe ich zwar noch nicht geschossen, da Bruce nichts von Töten hält, aber in letzter Zeit hatte ich genug schieß  Training, um den Mann auf dem Dach zu treffen. Er liegt da wie ein Anfänger, ohne Schutz. Ich ziele, drücke zwei - drei mal ab und er stürzt vom Dach. Ein ekliges Knacken ertönt als er aufkommt und ich bin mir sicher, dass er jetzt keine Gefahr mehr darstellt. Zeit für die anderen Fünf. Da ich noch immer unter Beschuss stehe, ducke ich mich hinter dem Stand und schnappe mir mein Messer zurück. Vorsichtig sehe ich nach den Polizisten. Einer steht offen auf der Straße, zwei sind auf eine Treppe geklettert, die anderen beiden hocken hinter den Kisten. Blitzschnell werfe ich mein Messer in die Brust des Mannes, der in der Mitte der Straße steht. Er taumelt, lässt noch einen Schuss los und fällt zu Boden. Nach kurzen zögern renne ich los, auf den Toten zu um mir mein Messer zu holen, stolper aber und lande auf der Straße. Schnell mache ich mich so klein ich kann um nicht getroffen zu werden, doch das Feuer wird augenblicklich eingestellt. Die Polizisten rufen etwas, was ich nicht verstehen kann, dann höre ich Schritte die sich nähern.

"Hände hoch!", ich drehe mich auf den Rücken und sehe den Polizisten trotzig an.

"Was wenn nicht!", frage ich auf Englisch, um ihn zu provozieren. Er guckt verwirrt, anscheinend kann er nicht gut genug Englisch um mich zu verstehen. Ich spüre Blicke im Nacken von schaulustigen Dorfbewohnern, ignoriere es aber. Die Männer Tauschen ein paar Worte aus, bevor der vor mir sich wieder gefangen hat.

"Hände hoch!", wiederholt er. Ich verdrehe meine Augen und ziehe die Beine an um auf zu stehen.

"Hände hoch!", ruft er nun panisch und seine Pistole zittert ein wenig. Ich lache.

"Ganz ruhig, ich will bloß aufstehen, auf der Straße sitzt es sich nicht gerade gemütlich.", langsam, fast in Zeitlupe erhebe ich mich. Die Polizisten wechseln einen Blick, dann sehe ich, wie er den Finger um den Abzug legt, höre den Schuss... Und plötzlich steht jemand zwischen mir und dem Mann der abgedrückt hat und drückt die Pistole zu Boden bevor die Kugel aus dem Lauf kommt. Er ist riesig, aber ich bin ja auch bloß 1 56 m groß, Hat viele, stark ausgeprägte Muskeln, die man sogar unter dem Shirt das er trägt erkennen kann, was ihn aber irgendwie unmenschlich wirken lässt, und sein Atem rasselt merkwürdig.

Vielleicht hat er ja asthma., denke ich. Der Mann sagt nichts, aber ich höre ein merkwürdiges Gurgeln und dann einen Körper, der zu Boden fällt. Der Polizist ist tot. Ich Töte zwar selber, aber wenn ich höre wie jemanden das Genick gebrochen wird, geht mir zu weit. Also sehe ich mich um und bemerke die Männer, die um uns herum stehen und die restlichen Polizisten mit Messern aufgeschlitzt haben. Der Junge, der immer noch auf dem Boden liegt, scheint sie zu erkennen, denn er wirkt seltsam erleichtert und panisch zugleich. Ich bewege mich langsam auf den Jungen zu, ohne auf meinen Beschützer zu achten, Knie mich neben ihn und verbinde die Wunde mit meinem Tuch.

"Sie verstehen Dich nicht, wenn Du Englisch mit ihnen sprichst.", sagt jemand Hinter mir, ebenfalls auf Englisch. Ich Zucke zusammen. Diese Stimme. Langsam drehe ich mich um und sehe meinen Beschützer. Er trägt eine Maske, die seinen Atem Rasseln lässt und seine Stimme merkwürdig verzerrt. Aus einem mir unerfindlichen Grund schießt mir bei seinem Anblick ein Name durch den Kopf, auch wenn ich nicht sicher bin, ob er zu ihm gehört.

"Bane?"

The Dark knight Rises - Versteckt hinter Masken  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt