Far Away

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Bane bringt mich in eine Zelle, weit weg von den anderen. Von hier aus der Zelle heraus kann ich das Meer sehen. Es ist stürmisch, die Wellen schlagen laut gegen die Felsen und ich lächle. Hier werde ich sicher gut einschlafen können. Nach kurzer Zeit sehe Ich mich weiter im Raum um und stutse. Auf der Pritsche, die an der Seite des Raumes steht liegen Zwei Decken, Zwei Kissen und im Schrank liegt bereits Kleidung, die mir sicher nicht passt.

"Das Zimmer ist doch schon bewohnt.", sage ich und sehe zu Bane. Er schweigt, doch seine Augen sprechen Bände. "Es gibt doch genug andere Zellen hier, also wieso müssen wir uns eine teilen?", Bane dreht sich um

"Damit du nicht Abhaust.", ist seine wenig überzeugende Antwort. Ich schnaube.

"Bitte, ich finde hier nicht mal allein zur Toilette, wie will ich dann hier raus kommen?", Konter ich wütend. Bane wirbelt mit Schwung zu mir herum. Auch wenn er einige Meter von mir entfernt steht, stolper ich vor schreck zurück.

"Du wirst einen Weg finden, das weiß ich, denn ich kenne dich, Shy.", als er meinen Spitznamen ausspricht, Zucke ich zusammen. Shy. Shy. Wieso nennt er mich Shy? Der einzige der das je getan hat, war Bruce. Es verwirrt mich, den Namen aus dem Mund eines anderen Mannes zu hören. Aber vielleicht hat er mich ja schon immer so genannt und ich erinnere mich einfach nicht daran.

"Wenn du mich so gut kennst, dann erzähl mir doch mal etwas über mich.", sage ich und gehe vorsichtig auf die Pritsche zu, nur darauf wartend, dass er mich aufhält. "Woher kennen wir uns?"

"Ich darf dir nichts erzählen.", diese Antwort verwirrt mich und langsam lasse ich mich auf der Pritsche nieder. Bane mustert mich kritisch.

"Ach wirklich?", ich lege so viel Ironie wie möglich in meine Stimme. "Und wieso das nicht?"

"Weil es sein kann, dass meine Wahrnehmung anders ist als deine. Wenn ich dir etwas erzähle, was mit deiner Erinnerung, auf die du noch keinen Zugriff hast, nicht übereinstimmt, kann es entweder sein, dass du dich nicht auf eine der Zwei Versionen einigen kannst und dich so an gar nichts mehr erinnern wirst, oder du zwingt dir selbst meine Erinnerung auf und manipulierst den Rest der Geschichte so, dass es zusammen passt.", erklärt er mir. Ich verdrehte meine Augen und lege mich hin. Die Pritsche ist ungemütlich, aber ich bin mir fast sicher, dass alle anderen Betten hier sehr viel ungemütlicher sind. Von der Decke bröselt ein wenig Putz ab und es hängen nirgendwo Bilder oder ähnliches. Es gibt nicht einmal Pflanzen! Allgemein ist das Zimmer also ein wenig trostlos. Ich sehe zu Bane, der noch immer in der Tür steht und mich nachdenklich ansieht. Als er meinen Blick bemerkt, wendet er sich ab.

"Du bleibst hier. Ich werde Dich einsperren. Versuch dich zu erinnern.", mit diesen Worten zwingt er sich, den Raum zu verlassen. Ich höre ein klick  und dann sich entfernende Schritte. Ich bin allein. Allein in einen Raum eingesperrt. Das einzige, was mich von der Einsamkeit, die sich in mir breit macht, ablenkt ist das rauschen des Meeres. Es tröstet mich. Vorsichtig ziehe ich die Decke über mich und kuschel mich in diese hinein. Es ist kalt in der Zelle, aber die Decke wärmt ein wenig. Außerdem tröstet mich der Gedanke, dass ich nicht die ganze Nacht allein bin, auch wenn es Bane ist, mit dem ich mein Bett Teilen muss. Meine Augen fallen zu und mit dem Rauschen des Meeres schlafe ich ein.

The Dark knight Rises - Versteckt hinter Masken  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt