Ich kann mir den Weg, den Bane mich entlang führt kaum merken. Ich weiß noch, dass wir in irgendeine Ruine gegangen, dort durch eine Tür in den Keller und durch diesen in einen großen Gang gelangt sind. Das erste Mal sind wir links abgebogen, dann eine Weile geradeaus, an den Kreuzungen vorbei ohne sie zu beachten, dann zwei mal rechts, Treppen hinab, durch einen großen Raum und dann weiter geradeaus an Zellen vorbei. Doch ganz sicher bin ich mir nicht. Bane hat mich los gelassen, er scheint zu ahnen das ich hier so wie so nicht allein heraus finden werde.
"Wo sind wir hier?", frage ich gedämpft, als wir an Zellen vorbei kommen und ich die Männer darin sehe. "und was ist mit ihnen passiert?", sie sehen abgemagert und Krank aus. Anders als die Männer von vorhin in der Stadt tragen sie keine Schusswesten oder Waffen. Sie liegen in dünnen Laken da und fast denke ich, sie wären tot. Nur ihre sich hebenden und senkenden Brustkörbe zeigen mir, dass sie noch am leben sind.
"Das hier ist eine Alte Miene die als Gefängnis Pena Duro bekannt ist. Und die da...", Bane blickt die Gefangenen spöttisch, beinah abstoßend an. "Sind die Schwachen. Die, die es sowieso nicht weit bringen werden."
"Also lasst ihr sie verrotten.", beende ich den Gedanken und schüttel meinen Kopf. "Wow..."
"Besser als sie zu Tode zu prügeln.", Bane starrt eine Zeitlang auf die bemitleidenswerten Körper in der Zelle, bevor er weiter geht.
"Da widerspreche ich dir.", sage ich leise und trete einen Schritt näher an die Zelle. "Ein schneller Tod wäre für sie vermutlich erträglicher.", meine Hand wandert zu der Pistole, die ich einem der Polizisten genommen habe und kurz spiele ich mit dem Gedanken, den Armen Männern den Gnadenschuss zu verpassen. Doch plötzlich legt sich eine Hand auf meine, die den Griff der Pistole umfasst und ich Zucke zusammen.
"Das würde ich lassen. Sie haben ihre Strafe ab zu sitzen und einige von uns wären nicht gut auf dich zu sprechen, wenn du sie erlöst.", Bane's Stimme sorgt wieder für eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper und ich halte die Luft an. "Verstanden?", etwas bedrohliches liegt in diesem Wort. Ich zwinge mich zu nicken und so lässt Bane meine Hand los. Ich spüre, wie Schwitzig die geworden ist und wische sie, bevor ich Bane folge, an meiner Hose ab. Es ist so merkwürdig, ich kenne diesen Mann nicht - beziehungsweise kann ich mich nicht an ihn erinnern - und trotzdem fühle ich mich zugleich eingeschüchtert, sicher, wohl und vertraut in seiner Nähe... Was habe ich für eine Verbindung zu ihm?
Wir kommen dort an, wo Bane scheinbar hin wollte. Ein Blick nach oben verrät mir, dass wir uns am Boden des Brunnens - wie ich das Gefängnis nun nenne, da ich den Namen ständig vergesse - befinden. Ein Blick in die Gesichter der umstehenden verrät mir außerdem, dass ich das einzige Mädchen bin. Unwohl verschränke ich meine Arme vor der Brust. Diese Musternden Blicke, das ekelhafte grinsen auf den Gesichtern mancher von denen...
Das kleine Mädchen mit den goldblonden Haaren sitzt Weinend in der Ecke. Sie ist gerade mal dreizehn Jahre, höchstens fünfzehn. Ihre Haut ist Blass und von Schürfwunden sowie Narben übersehen. Sie zittert und zieht sich das zerlumpte Kleid so weit über die Knie wie es geht. Noch immer hat sie das Gefühl, die Hände des Mannes auf ihrem Körper zu spüren. Beschmutzt, verletzt, benutzt.
Vor der Zelle sind schreie zu hören und das Mädchen vergräbt ihr Gesicht in ihren Knien.
"Bitte tut ihm nichts. Oh, bitte, ihm darf nichts passieren!", fleht sie stumm. Es ist nicht das erste Mal, dass der Mann, den sie alle José nennen sie vor einem der Gefangen rettet. Er ist ihr einzige Freund hier, aber jedesmal wenn er mit Blutenden Lippen, Blauen Augen und Blutergüssen am ganzen Körper aus einer Schlägerei zurück kommt, fühlt sie sich schuldig. Sie hat ihn nie gebeten, sie zu beschützen. Das tut er von allein und trotzdem fühlt es sich so an, als hätte sie ihm die Wunden verpasst. Wieder ertönt ein Schmerzens Schrei und, beinah Panisch, hält sie sich die Ohren zu. Die Wächter. Wo bleiben die Wächter? Sie müssen die beiden aus einander bringen! Bitte, bevor ihm etwas zustößt...Ich werde durch die Stimme von Bane in die Gegenwart zurück gerissen und stolpere rückwärts. Ich habe mich erinnert! Ich habe mich erinnert, an etwas, dass vor meinem Leben bei der Wayne Familie passiert ist! Keuchend lasse ich mich auf einem Stein nieder, während alle um mich herum mich anstarren.
"Was ist denn los mit dir, Püppchen?", lacht einer und sofort fallen die anderen mit ein. Der einzige, der nichts sagt, ist Bane. Er verteidigt mich nicht, wieso sollte er auch, doch er spottet auch nicht. Das einzige, was er tut ist mich ansehen. Sein Blick verrät nichts darüber, was er denkt aber kurz glaube ich, Mitgefühl zu entdecken. Dann dreht er sich um und bedeutet mir, ihm zu folgen.
"Ich zeige dir deinen Schlafplatz. Alle anderen gehen an die Arbeit."
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The Dark knight Rises - Versteckt hinter Masken
FanfictionShayla (Shy), aka Angel ist nicht nur Bürgerin der Stadt Gotham sondern auch ehemaliger Sidekick von Batman. Nachdem dieser jedoch Two Face besiegt hat und untertauchen musste, hat sie sich nach Italien, ihr Heimat Land, zurück gezogen. Als sie eine...