Kapitel 2

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Der nächste Tag kam schneller, als Elina lieb war. Kaum hatte sie gestern Abend ihr Buch weggelegt und war eingeschlafen, stand sie auch schon am morgen vor der Schule. Sie war eine der ersten Schüler, die da waren. Das Wetter war grauenhaft. Es windete stark und wahrscheinlich wurde es auch bald anfangen zu regnen. Na das waren ja tolle Voraussetzungen für einen Ausflug ins Menschendorf.

Den Menschen hatten sie gerade in Wesenkunde durchgenommen und um mit dem Thema abzuschließen statteten sie ihnen einen Besuch ab. Die Menschen wussten nichts von der Existenz der Engel und auch nicht der, der Teufel. Es war aber auch nicht schwer es zu verbergen. Wenn sie durch das Dorf laufen würden, würden die Menschen sie als normale Menschen sehen. Die Flügel von den Engeln konnten nur die Engel selbst oder die Teufel sehen. Genauso bei den Teufeln. Die Teufel hatten Hörner und rote Augen. Dies würden die Menschen auch nicht sehen. Die Teufel und Engel gingen sowieso nicht oft in Menschendörfer.

Inzwischen hatten sich alle von der Schule versammelt. Die Lehrerin hackte ab, wer alles da war und nach einiger Zeit ging es los. Der Wind peitschte ihnen ins Gesicht. Zuerst flogen sie über den Wolken zu einer abgelegenen Stelle, wo es kaum Menschen hin verschlug. Dort flogen wie auf den Boden. Elina musste aufpassen, dass sie nicht vom Winde weggeweht wurde während sie hinunter flogen. Auf dem Boden angekommen, erinnerte die Lehrerin die Klasse noch ein mal, sich an die Regeln zu halten. Sie gingen zum Dorf. Dort wurden sie in kleine Gruppen eingeteilt, in denen sie im Dorf herumlaufen durften. Sie sollten aber alle wieder pünktlich am Kirchturm auf dem Marktplatz sein. Elina trottete ihrer Gruppe hinterher, die sich wild schnatternd über das Dorf unterhielten.

Das Menschendorf gefiel ihr. Es war etwas anderes als das Engeldorf. Im Engeldorf war alles weiß. Alle sahen gleich aus. Das Menschendorf jedoch war bunter. Fachwerkhäuser in verschiedenen Farben und Formen. Auch die Menschen sahen unterschiedlich aus. Manche groß, manche klein, dick, dünn, blond oder braunhaarig. Hier, bei den Menschen, war es keine Schande braune Haare zu haben. Das gefiel Elina an den Menschen.

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