Kapitel 10

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Elinas Zellentüre wurde wieder geöffnet. Diesmal trat wieder Ruby herein und nicht ihr Vater.

Die Teufelin ging direkt auf sie zu und kniete sich vor sie. „Elina? Komm mit mir."

Ruby hatte Elinas Hände genommen und zog sie nun daran hoch auf die Beine. Elina ließ sich mitziehen.

„Wohin gehen wir?", fragte sie vorsichtig. Sie wurde weiter gezogen. „Erstmal kommst du mit zu mir.", antwortete Ruby schlicht.

Elina hatte Schwierigkeiten auf ihren wackeligen Beinen überhaupt zu stehen. Doch das Klettern fiel ihr noch schwerer. Nur sehr langsam kamen sie vorran.

Am liebsten wäre sie nach oben geflogen doch ihr Flügel heilte nur sehr langsam hier unten.

Als sie endlich da zu sein schienen, würde sie in einen Höhleneingang mit gezogen. Von dort aus konnte man rechts und links in lange Gänge abbiegen.

Ruby zog sie nach links und auch bald zu einem kleineren Torbogen, durch einen Vorhang hindurch.

Vor Elina lag ein großes Zimmer mit einem Himmelbett, Tisch und Stühle, Trugen und Schränke und eine Kissenecke.

Insgesamt sah es wirklich gemütlich aus. Erst jetzt ließ Ruby wieder ihre Hand los. Ruby ging vor ihr ins Zimmer und setzte sich auf ihr Bett.

„Fühl dich wie zu Hause.", sagte sie lächelnd. Elina fiel es schwer sich in der Hölle wie zu Hause zu fühlen, andererseits hatte sie sich im Himmel sich nie sehr wohl gefühlt.

„Was mach ich hier?", fragte sie ängstlich.

„Ich empfand es als falsch dich dort unten verroten zu lassen. Deshalb hab ich dich hier hoch mit genommen. "

Elina Verstand immer noch nicht ganz. „Ich werde nicht umgebracht?", fragte sie vorsichtig.

„Nein,", Ruby schüttelte den Kopf,„allerdings kannst du auch nicht wieder zurück. Du wirst hier erstmal bleiben und versuchen dich einzuleben."

„Es ist schon spät, du kannst dort schlafen.", Ruby zeigte auf ein Kissenhaufen und verließ den Raum.

Elina ging zögerlich auf den Kissenhaufen zu und legte sich hin. Sie versuchte eine gemütliche Schlafposition zu finden, ohne das ihr irgendetwas weh tat.

Der Haufen war um einiges gemütlicher als der Steinboden in der Zelle und schnell schlief sie ein.

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Als Ruby wieder ins Zimmer kam, sah sie auf dem Haufen, dass der Engel schon eingeschlafen war.

Sie lächelte sanft und ging auch ins Bett. Sie schlief nicht sofort ein. Ruby dachte noch viel über den Engel nach.
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, ging sie als erstes in die Küche, um den Engel etwas zu essen zu besorgen.

Voll gepackt mit allem möglichen Früchten, die sie finden konnten, kam sie zurück ins Zimmer und stellte alles auf den Tisch ab.

Dann drehte sie sich zu dem Engel um, der noch immer schlief, und ging zu um sie zu wecken.

„Elina?“, fragte Ruby vorsichtig und rüttelte an ihrer Schulter. Elina zuckte so heftig zusammen, dass auch Ruby einen Schritt zurück machte.

„Ich habe etwas zu essen geholt. Also, wenn du Hunger hast, dann kannst du jetzt was essen.“

Erst als Ruby wieder zu Tisch ging, richtete sich Elina auf und setzte sich zögerlich ihr gegenüber. Sie griff nach einer Frucht und begann zu essen.

„Ich muss heute wieder zur Schule...
Das heißt ich muss dich hier alleine lassen.“

Engel Und TeufelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt