Kapitel 8

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Ruby kam erst am nächsten Tag wieder. Ihr Vater wollte sie gestern noch einmal sprechen, deshalb konnte sie nicht, wie gesagt, wieder runter zu dem Engel.

Sie hatte es geschafft, ihren Vater ganz zu überreden, den Engel hoch zu ihr ins Zimmer zu holen, wenn ihr Vater sich versichert hatte, dass keine Gefahr von ihm aus ging.

Sie hatte vor, gleich nach der Schule wieder runter zu ihr zu gehen. Die Schulstunden zogen sich ins unendliche und Ruby hatte das Gefühl, dass sie nie zu Ende gehen würden.

Als es endlich klingelte sprang sie auf und rannte gleich aus der Schule. Geschickt sprang sie von Fels zu Fels nach unten zu ihrer Höhle.

Dort legte sie ihren Beutel mit dem Schulzeug ab und machte sich gleich auf den Weg zu den Kerkern.

Unten, bei der Zelle des.Engels angekommen, öffnete sie vorsichtig die Tür.

Sie entdeckte den Engel in einer Ecke der Zelle. Vorsichtig ging sie auf sie zu und stolperte fast über einen Teller mit Essen.

„Hast du nichts gegessen?", fragte sie. Leise raschelte etwas in der Ecke und Ruby konnte erkennen, wie der Engel ihren gesunden Flügel bewegte und vorsichtig aus der Ecke.

„Wir Essen kein Fleisch.", murmelte sie. Das hatte Ruby vergessen. Wie konnte sie das vergessen.

„Oh.", sagte sie nur, „Ich werde mich darum kümmern. Wie geht es deinem Flügel?"

„Hm.", sie bewegte ihren Flügel und verzog leicht Schmerz erfüllt ihr Gesicht.

"Du bist nicht sehr gesprächig.", stellte Ruby fest.

„Was bringt es jetzt viel zu reden, wenn ich in ein paar Tagen tot bin?", zischte sie Ruby entgegen.

Selbst überrascht von ihrer aggressiven Antwort zuckte sie zurück und verkroch sich wieder zurück in ihre Ecke.

Ruby war auch ein bisschen überrascht. Das hatte sie nicht von dem Engel erwartet.

Anderseits machte sie es leicht wütend. Warum dachte sie, dass Teufel gleich alles umbringen würden? Würde ihnen das im Himmel bei gebracht?

Sie entschied sich ihre Wut runter zu schlucken und ein anderes Thema zu wählen.

„Wie heißt du?", fragte Ruby. Verwirrt sah der Engel sie an. Mit dem plötzlichen Thema Wechsel hatte sie anscheinend nicht gerechnet.

„Elina.", sagte sie schlicht. „Ruby.“, sagte sie Teufelin und lächelte.

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Das Verhalten der Teufelin empfand Elina als äußerst merkwürdig. In der Engelsschule hatten sie gelernt, dass Teufel keinen Moment verpassten um ein anderes Wesen zu schaden. Doch diese  schien ganz anders zu sein.

Anscheinend wusste keiner der beiden nicht, was sie sagen sollten.
Doch dieses Problem  war bald gelöst, denn ihr Magen grummelte laut.

Peinlich berührt blickte sie auf den Boden. Eine Bewegung, die sie im Augenwinkel war nahm, ließ sie wieder zu Ruby blicken.

„Ich versuche mal was zu essen für doch aufzutreiben. Irgendwelche Früchte sind doch in Ordnung für dich?“, fragte sie, während sie sich auf richtete.

Überrascht nickte Elina. Früchte waren mehr als nur in Ordnung. Besser als Fleisch.
Elina sah, wie Ruby ihre Zelle verließ und die Tür hinter sich schloss.

Engel Und TeufelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt