Einsam

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Nach und nach kamen sie aus dem Hauptgebäude. Mal mit seinen Sachen, mal mit meinen wenigen Sachen. Trugen alles hinter das Hauptgebäude.

Das Diamondhouse hatte ich noch nicht gesehen. Aber ich war neugierig. Hoffte es würde mir gefallen. Schließlich musste ich dort mein restliches Leben verbringen.

Alle die zum ersten mal an mir vorbei kamen verbeugten sich. Stellten sogar Tische, Stühle, Sofas ab um mir ihre Treue und ihren Respekt zu zollen.

Mir persönlich war das allerdings etwas unangenehm. Ich wollte nicht das um meine Person so viel Wind gemacht wurde. Ich wollte lieber unsichtbar sein.

Aber jetzt war nunmal so wie es nunmal ist. Und damit musste ich leider leben. Ein Mädchen etwa in meinem Alter kam raus. Sie trug meine Schulbücher die ich damals von der Arbeit mit nach Hause nehmen wollte zum Lernen. Sie stolperte und ohne zu überlegen eilte ich zu ihr hin. Und half ihr.

"Luna. Es tut mir so unendlich leid. Bitte vergebt mir.", sagte sie und sah zu Boden. "Wofür vergeben? Das kann doch jedem passieren. Mir zum Beispiel so gut wie jeden Tag. Das ist doch gar nicht schlimm", sagte ich und lächelte sie aufmunternd an.
Sie strahlte mich ebenfalle auf die selbe Art und Weise an und bedankte sich, bevor sie weiter mit meinen Büchern davon lief.

"Warum wollte sie das ich ihr vergebe?", fragte ich James der an mich heran getreten war. "Bei der Luns will man es sich nicht verscherzen indem man ihre Privaten Dinge kaputt macht. Sonst zieht man ebenfalls den Missmut des Allphas auf sich.", sagte er und sah mir tief in die Augen. Legte dabei seinen Arm um meine Taille und drückte mir ganz unverholfen und unerwartet einen Kuss auf den Haaransatz.

Dort verweilte er noch einige Zeit mit den Lippen. Wohl nicht bereit den intimen Körperkontakt beenden zu können. Aldo ließ ich ihn machen. Mal ganz davon abgesehen das mein ganzer Körper dadurch kribbelte. Und meine Wangen so oder so, so Rot wie Tomaten waren und er das nicht sehen sollte.

"Komm, das dauert noch. Lass uns was machen.", sagte James zu mir. Ich sah ihn an und nickte. Und zog schon an seiner Hand damit er sich in Bewegung setzte. "Wo bringst du mich hin?", fragte James. "Zu den Menschen. Ich brauche ein neues Handy. Ich sollte mal MEINE Familie kontaktieren das es mir gut geht.", sagte ich und zog ihn weiter hinter mir her.

Plötzlich hob er mich wieder auf seine Arme. "Dafür müssen wir nicht dort hin. Ich habe einige. Genau für solche Fälle.", sagte James. "Für solche Fälle?", fragte ich ihn und zog eine Augenbraue hoch. "Nagut. Für ähnliche.", grinste er mich jetzt breit an. "Aber ich wollte dann noch in meine Wohnung. Kleidung mitnehmen. Habseligkeiten die mir viel bedeuten. Wie Bilder oder die Uhr von Granny...", oäich wurde wieder traurig. Ich vermisste meine Familie so sehr.

Ich wand mich aus James Armen. Stand dann neben ihm. Verschränkte die Armw vor der Brust und lief weg von ihm. Erst wollte er mir folgen aber : "James bitte gib mir mal ein paar Minuten Zeit für mich.", hielt ihn auf.

Und so saßich nun hier. Am See an dem mich ein Wolf töten wollte, nur an einer anderen Stelle und vergoss lautlose Tränen.

Sie fehlten mir alle so schrecklich. Selbst in der Ausbildung gab es Momente an denen  ich weinend im Bett gelegen war und nur noch nach Hause wollte. Ich liebte eben meine Familie über alles auf der Welt. Aber hier wusste ich ja nicht mal ob ich sie jemals wieder sehen würde. Ob ich sie jemals wieder sehen dürfte.

Es war schließlich Zwecklos. Es war nur eine Frage der Zeit in der ich dieses Schauspiel nicht mehr länger könnte durchziehen. Ich hatte James schon vor Tagen verziehen. Bin aber zu stolz ihm das jetzt schon zu sagen. Ich will ihn lieber nocht etwas zappeln lassen.
Aber das bedeutete eben auch das mein restliches Leben hier stattfinden würde. Das dass Rudel nun meine Familie werden würde.

Mein Hott ich war unschuldige 20 Jahre alt. War noch Jungfrau. James der erste Mann den ich überhaupt Nackt gesehen hatte.

Gut das mit den Nackten Männern war hier ja scheinbar gang und gebe. Hier lief immer irgendwer ohne alles rum.

Aber James würde in allem mein erster sein. Er war erster Kuss. Mein erstes rum knutschen. Mein erstes mal berührt zu werden, wie es ein Mann mit einer Frau macht die er begehrt.

Und all das musste ich alleine tun. Ich wollte aber das meine Mama hier war. Auf Hochzeit mit dabei sein könnte. Mein Papa und meine beiden älteren Geschwister. Meine Tanten und Onkels. Aber all das würde wohl nie passieren können.

Ich war hier allein. Einsam und allein. Und auf mich gestellt. Ich war hier der einzige Mensch. Also eine wandelnde Zielscheibe für Angreifer. Ich würde immer Schutz gebrauchen.

Selbst jetzt hatte  ich schon längst bemerkt das James mir doch gefolgt war.

Ich hob den Kopf an. "Ich hatte dir doch gesagt ich will allein sein! Verstehst du das denn nicht? Ich will dich grade im Moment nicht in meiner nähe haben!", schrie ich ihn an. Undamenhaft lief mir dabei der Rotz aus der Nase. Und ich zog sie hoch. James kam langsam auf mich zu. "Hau endlich ab!!!', schrie ich so laut ich konnte.

Ich wollte allein sein. In meinem Selbstmitleid noch etwas versinken. Wollte noch etwas die Emotionale Tante spielen.

Doch je lauter ich schrie, desto schneller ksm James auf mich zu. Er packte mich an den Schultern, zog mich hoch, nahm mich kräftig in seine Arme und ließ uns zu Boden sinken.

So saß er dann mit mir da. Bis meine Tränen verebbt waren, und strich mir durchs Haar.

Er war in meinen Eisamsten Momenten für mich da.
Wie es noch nie jemand gewesen war.

Be mine... #Wattys2019 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt