9. Gute und schlechte Nachrichten

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Nachdem die Kinder mich durch ein Wirrwarr aus, nicht enden wollenden, Gassen geführt hatten, standen wir schließlich vor einem kleinen Supermarkt. Ich erkannte sofort das Emblem, das auch auf Joshs Arbeitsklamotten geprangt hatte. Wir traten ein und ich sah mich nach einem Angestellten um, der uns weiterhelfen konnte. Der Laden war wirklich winzig und die Regale standen so dicht beisammen, dass ich meine Zweifel hatte, ob zwei Menschen gleichzeitig dort entlang gehen konnten.

"Kann ich ihnen helfen?", fragte eine Angestellte, die offensichtlich meinen suchenden Blick bemerkt hatte.

Sofort kramte ich das Foto hervor und hielt es ihr hin.

"Arbeitet dieser Mann hier?"

Sie lächelte und nickte. "Sicher, aber Josh ist schon seit drei Wochen nicht mehr hier gewesen."

"Weshalb denn das?"

"Ich weiß nicht, vielleicht ist er krank." Die Frau zuckte mit den Schultern.

"Wissen Sie, wo er wohnt?", fragte ich, doch die Frau schüttelte nur mit dem Kopf.

"Kann ich mit Ihrem Chef reden?"

Das freundliche Lächeln wich einem misstrauischen Blick und sie betrachtete mich von Kopf bis Fuß. "Was wollen Sie von dem?"

"Ich bin Joshs Schwester."

"Ähnlich sehen Sie ihm wirklich ein wenig", gestand die Frau. "Kommen Sie mit mir."

An der Tür, zu der sie uns führte, hing ein Schild mit der Aufschrift "Kato Akeno - Geschäftsführer". Die Angestellte klopfte an und öffnete die Tür dann vorsichtig.

"Hier steht eine junge Dame, die behauptet, Joshs Schwester zu sein und mit Ihnen reden will."

"Lass sie herein kommen", kam die Antwort von drinnen und die Angestellte öffnete uns die Tür.

Kato Akeno war ein stämmiger Mann Mitte Vierzig, der hinter seinem Schreibtisch thronte und uns über den Rand seiner Brillengläser hinweg ansah. Nachdem er beim Anblick der Kinder seine Augenbrauen hochgezogen hatte, wandte er sich an mich.

"Sie wollen also Josh Larsens Schwester sein?"

Ich nickte und zog meinen Ausweis hervor. Er betrachtete ihn eine Weile und gab ihn mir nickend zurück.

"Was wollen Sie von mir?"

"Weshalb war mein Bruder seit drei Wochen nicht mehr hier?"

"Er ist krank geschrieben."

"Können Sie mir seine Adresse geben?"

Der Geschäftsführer verschränkte die Arme.

"Ich darf diese Informationen nicht an Sie heraus geben."

"Aber ich bin seine Schwester."

Der Mann zuckte mit den Schultern. "Das ändert daran nichts. Fragen Sie ihn doch selbst."

Ich kochte vor Wut. Da hatte ich endlich jemanden gefunden, der mich zu Josh bringen konnte und dann stellte sich dieser widerliche Kerl so quer.

"Was ist denn los, Ai", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir.

Ich drehte mich um. Ai stand hinter Mitsuhiko und hielt sich an seiner Schulter fest.

"Nichts", presste sie hervor. "Es ist ein bisschen stickig hier drin."

Ich wandte mich wieder Kato Akeno zu.

"Bitte, ich suche schon sehr lange nach meinem Bruder. Könnten Sie nicht eine Ausnahme machen?"

Wie dick darf Blut sein? (Detektiv Conan Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt