5. Neue Feinde

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Conans  p.o.v.

Gedankenverloren starrte ich aus dem Fenster des Café Poirot und trank einen Schluck Tee. Ran war noch mit Emily unterwegs und da der Alte so laut schnarchte, hatte ich mich hierher verzogen.

Amuro stellte einen Teller mit Sandwiches auf den Tisch und setzte sich mir gegenüber auf einen Stuhl.

"Was gibt's?", fragte ich.

"Dieses Mädchen, das auf der Suche nach seinem Bruder ist", begann er.

"Emily. Was ist mit ihr?"

"Sei vorsichtig bei ihr."

Ich sah ihn überrascht an. Was mochte dieses Mädchen an sich haben, das Amuro dazu veranlasste, mich vor ihr zu warnen?

"Kennst du sie?"

Anstatt zu antworten, schob er mir den Teller hin. "Geht auf's Haus."

Nachdenklich sah ich ihm hinterher. Was er wohl wusste? Sie hatte behauptet, das erste Mal in Japan zu sein, doch was, wenn das nicht stimmte? Ich hatte von Beginn an ein ganz seltsames Gefühl bei ihrem Fall gehabt. Normalerweise war ich an vermissten Personen -zumindest, wenn kein Verdacht auf ein Verbrechen vorlag- nicht sonderlich interessiert. Aber dieser Josh... ein untrügliches Gefühl sagte mir, dass da mehr dahinter steckte. Vielleicht war das aber auch nur die Tatsache, dass Emily mit meiner Mutter befreundet war. Schließlich hatte diese es für wichtig genug gehalten, um mich einzuschalten.

Gerade als ich nach dem Teller mit den Sandwiches griff, klingelte mein Handy. Ich ging ran und Jodie Starling meldete sich.

"Ich hab nicht viel Zeit", sagte sie mit gedämpfter Stimme, "aber Shuichi meinte, ich soll dich davon in Kenntnis setzen, dass ein neues Organisationsmitglied in Aktion getreten ist."

Unwillkürlich begann mein Herz höher zu schlagen. "Was wissen Sie alles?"

Jodie räusperte sich. "Nicht viel. Sein Codename ist Cognac. Es handelt sich wohl um einen Mann und Gerüchte besagen, er sei noch sehr jung."

"Danke, dass sie mich eingeweiht haben."

"Kein Problem." Dann legte sie auf.

Ich steckte das Handy wieder ein und begann, eines der Sandwiches zu essen. In wenigen Minuten hatte ich so einiges zum Nachdenken bekommen. Ob Ai etwas über Cognac wusste?

Bevor ich aber dazu kam, weiter zu grübeln, ging die Tür des Cafés auf und Ran trat ein, gefolgt von Emily, Heiji und Kazuha. War ja klar, dass der auftauchte, sobald etwas spannendes geschah.

"Hallo, Conan. Ich hoffe, du hast nicht gewartet", sagte Ran, als sie sich zu mir an den Tisch setzten.

"Nein, nein." Ich schüttelte den Kopf.

Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Emily. Sie band ihre dunklen Haare gerade zu einem Pferdeschwanz zusammen und lachte über etwas, das Kazuha sagte. Dabei erschien ein Grübchen auf ihrer linken Wange und ihre Augen bildeten kleine Mondsicheln. Es gab nichts Ungewöhnliches an ihr. In diesem Moment wandte sie sich irritiert um und als ich ihrem Blick folgte, sah ich Amuro, der betont unauffällig einen Tisch wischte. Ich hatte auch schon mitbekommen, dass er sie gelegentlich beobachtete, aber mir wollte einfach nicht klar werden, was an ihr so besonders war.

Heiji beugte sich zu mir herunter. "Hey, Kudo. Ich hab gehört, du suchst jetzt nach verschwundenen Brüdern."

"Ja, ich weiß nicht, was es ist, aber irgendwas irritiert mich an der Sache."

"Hmm..."

In diesem Moment meinte Ran zu Emily: "Du solltest Paps gleich erzählen, dass du deinen Bruder gesehen hast."

Wie dick darf Blut sein? (Detektiv Conan Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt