13. Sonderversammlung

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Conans p.o.v.

"Warum glaubst du, es sei die Organisation?", fragte ich und sah Ai an, die mit überschlagenen Beinen in ihrem Lieblingssessel saß.

Wir hatten uns zu fünft bei Professor Agasa eingefunden, um den Fall von Emily zu besprechen. Nach dem Einbruch bei Sato war das Ganze um einiges ernster geworden. Ran dachte, ich würde Videospiele spielen. Noch immer tat es mir jedes Mal leid, sie anzulügen, selbst jetzt, wo es doch so wichtig war.

"Ich kann das nicht erklären, manche Dinge hat man einfach im Gefühl", antwortete Ai und ich zog skeptisch eine Augenbraue nach oben. Meine Arbeit funktionierte weniger nach Gefühl, als vielmehr mit Logik und Berechnung.

"Aber du hast selbst gesagt, dass sie nie so auffällig wären, irgendwo einzubrechen oder irgendeine Art von Spur zu hinterlassen."

"Also erstens weiß ich nicht, ob das in Amerika nicht anders sein mag und zweitens habe ich das Gefühl, sie wollen so tun, als seien es nicht sie sondern jemand anderes. Schließlich geschieht das alles in unserem direkten Umfeld."

Während ich über ihre Worte nachdachte, ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Ich sah nacheinander zu Professor Agasa, Akai, meiner Mutter und Ai. Sie waren die einzigen Personen, denen ich in dieser Sache vertraute, auch wenn ich Professor Agasa da lieber raus gehalten hätte.

"Also ich würde den Gedanken, dass die Organisation dahinter steckt, auf jeden Fall ernst nehmen", meinte Akai und meine Mutter nickte zustimmend.

Ich hatte ja selbst kein Problem damit, Ai zu zutrauen, zu vernünftigen Schlüssen zu kommen, aber tief in meinem Inneren spürte ich, wie ich mich davor fürchtete. Ich wollte nicht, dass die Organisation hier involviert war. Da tauchte ein Name in meinem Kopf auf.

"Cognac", murmelte ich.

"Was ist mit dem?", wollte Akai wissen.

Überrascht sah ich auf. "Oh, ist mir nur durch den Kopf gegeistert. Dass er gerade auf den Plan getreten ist, ist wahrscheinlich eher Zufall."

"Aber, was, wenn nicht?", Ai sah mich scharf an. "Was, wenn Cognac genau deshalb jetzt aufgetaucht ist?"

"Naja, ausschließen können wir's nicht", erklärte ich schulterzuckend. "Das einzige, was ich gerade sicher weiß, ist, dass Azusa keine gute Lösung ist. Wir brauchen einen sicheren Ort für Emily bis wir wissen, was los ist."

"Aber wo?", fragte Agasa.

Meine Mutter seufzte. "Vielleicht hätte sie bei den Suzukis bleiben sollen."

Wir schwiegen. Jeder der Anwesenden wusste genau, dass es keinen Ort gab, der sicher genug war, wenn die Organisation hinter allem steckte.

"Irgendjemand sollte ein Auge auf Emily haben. Ich glaube, sie versteht nicht so ganz, wie ernst die Lage ist", schlug Ai schließlich vor und wir nickten.

"Ich kann das übernehmen", erklärte Akai sich bereit.

💮💮💮

Ran war gerade am kochen, als ich zur Detektei zurück kam. Es roch gut, aber ich hatte nicht wirklich Hunger. Seufzend zog ich mein Handy aus der Tasche und rief Jodie Starling an.

"Was gibt's, cool kid?" Sie klang entspannt.

"Ich wollte eigentlich nur kurz nachfragen, ob es weitere Infos zu Cognac gibt."

Ich saß auf meinem Bett und lauschte auf Rans Pfeifen in der Küche und das Schnarchen ihres Vaters vom Sofa, während Jodie summend nach etwas zu suchen schien. Plötzlich, für den Bruchteil einer Sekunde, fühlte die Welt sich friedlich an, doch dann räusperte sich die FBI-Agentin am anderen Ende der Leitung und riss mich in die Gegenwart zurück.

"Nein, sorry, nichts Neues. Aber wir sind dran. Wie kommt's, dass du dich für ihn interessierst?"

"Nichts Besonderes. Danke, für Ihre Arbeit."

Ich legte schnell auf. Was hatte ich denn gedacht? Natürlich gab es keine weiteren Infos.

Seufzend ließ ich mich nach hinten fallen und starrte an die Decke. Emily war aus dem Nichts gekommen und hatte alles vollkommen durcheinander gebracht. Aber was war es, dass mich ihr Fall so mulmig fühlen ließ? Mittlerweile war ich mir fast sicher, dass von dem Mädchen selbst keine Gefahr ausging, sie war viel zu planlos. Aber warum wollte sie jemand umbringen? Lag es an ihrem Bruder? Vielleicht hatten es die Mörder ihrer Eltern ja gar nicht auf Emily im speziellen abgesehen, sondern eigentlich auf ihren Bruder.

Oder war ihr Bruder vielleicht schon tot? Er war seit drei Wochen nicht auf der Arbeit gewesen und seine Vermieterin schien auch daran gewöhnt, ihn kaum zu Gesicht zu bekommen.

Und wenn die Organisation dahinter steckte, dann war sowieso jedes Motiv möglich. Ich wollte es eigentlich nicht zugeben, aber wir tappten vollkommen im Dunkeln.

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Ich hatte echt darüber nachgedacht, dieses Kapitel kommentarlos zu veröffentlichen, aber naja.... hi. Ich bin wieder da. Nachdem Wattpad mich aus meinem Konto gekickt hat, hab ich jedenfalls alles erstmal ruhen lassen und dann vergessen. Aber das ist Vergangenheit und hier bin ich mit einem, zugegebenermaßen, eher schmächtigen Kapitel, aber das nächste ist in Arbeit und folgt bald.

Wie dick darf Blut sein? (Detektiv Conan Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt