„Wie geht es ihm?", fragte Zak mit besorgter Miene.
„Er wird wieder. Die Ärzte meinten nur, dass es eine Weile dauern kann", beantwortete Banner die Frage. Nach dem kurzen Einsatz hatten sich nun einige Leute im Besprechungsraum eingefunden: Agent Natascha Romanoff, Agent Clint Barton, Steve Rogers, aber auch der Wissenschaftler Dr. Bruce Banner und Tony Stark, auch bekannt als Iron Man. Zak Colsen war ebenfalls da und wartete ungeduldig auf seinen Boss. Sobald dieser eintrat, fragte er auch schon eine weitere Frage, „Ist sie das Mädchen?" Nick Fury - sein Boss - zog kurz eine Augenbraue in die Höhe und antwortete dann mit einem einfachen: „Ja"
„Haben Sie schon mit ihr geredet?", wollte nun Rogers wissen. Als Antwort wurde das fremde Mädchen von Agent Phil Coulson hereingeführt. Mit ihrem Blick hätte sie sogar Fury oder Romanoff Konkurrenz gemacht. Die Erwachsenen waren unschlüssig, wie sie reagieren sollten. Auch wenn sie nur ein Teenager war und ziemlich lädiert aussah, war nicht sicher, ob Gefahr von ihr ausging. Doch Fury deutete ihnen, dass alles im grünen Bereich sei. Coulson drückte das Mädchen auf einen der Stühle und machte ihre Hände mit üblichen Handschellen an den Armlehnen fest. Sie sah zwar nicht sehr erfreut darüber aus, sagte aber nichts. Als alle anderen, außer Fury, auch endlich platzgenommen hatten und Coulson wieder gegangen war, fing der Dunkelhäutige an, dem Teenager Fragen zu stellen.
„Wer sind Sie?", fragte er mit hinter dem Rücken gekreuzten Händen.
„ Ein 16-jähriges Mädchen", erwiderte sie. Ihr Gesicht blieb weiterhin ernst, doch ihre Stimme hatte einen provozierenden Unterton.
„Wie lautet Ihr Name?"
„Finden Sie's heraus! Sie sind doch der Agent von uns beiden und werden schon Mittel und Wege finden."
„Woher kennst du Chris?", fragte nun Zak.
„Schule, Kindergarten, Arbeit... kann mich nicht erinnern."
„Wie lange kennst du ihn schon?"
„ Wie gesagt kann mich nicht erinnern." Stark ließ genervt den Kopf hängen.
„So kommen wir nicht weiter", murmelte er.
„Stimmt", sagte Romanoff, stand auf, zog ihre Waffe und hielt sie dem Mädchen an den Kopf.
„Wie heißt du und woher kennst du Zak's Bruder?", forderte sie, ohne mit der Wimper zu zucken. Der sture Teenager zog spottend eine Augenbraue in die Höhe und erwiderte: „So kommen Sie erst recht nicht weiter." Banner wollte gerade dazwischen gehen, als plötzlich die Tür geöffnet wurde und er, Colsen und Fury herausgebeten wurden.
„Versuchen Sie, sie nicht umzubringen", sagte Fury, ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und verließ ihn dann, gefolgt von Colsen und Banner. Für eine Weile blieb es still. Romanoff hatte ihre Waffe wieder weggesteckt und schien zu überlegen, wie sie Antworten aus dem Mädchen bekommen könnten. Doch Rogers kam ihr zuvor: „Komm schon, du kannst uns vertrauen. Wir wollen weder dir, noch Chris etwas antun. Wir haben euch außerdem gerettet, also von dem her..." „...bist du uns noch ein "Danke" schuldig", unterbrach ihn Stark. Rogers bedachte ihn mit einem kurzen Blick, sah danach aber den Teenager erwartungsvoll an. Das Mädchen seufzte genervt, antwortete aber zur Überraschung der anderen: „Wissen Sie was? Das ist so leicht gesagt, aber... Vertrauen zu anderen ist eine gefährliche Sache. Und wie sollte ich Leuten vertrauen, die ich nicht kenne, wenn sogar meine eigene Familie versucht, mich umzubringen!"Eigentlich wollte Alan ihnen nichts verraten, aber sie hatte einfach die Geduld verloren. Nun konnte sie vier Erwachsenen entgegen starren, die wieder einmal nicht wussten, wie sie reagieren sollen.
„Hören Sie", begann sie, „ich will weder ihr Mitleid, noch ihre Hilfe. Ich will nur, dass Sie Chris und mich in Ruhe lassen. Das wird doch wohl nicht so schwer sein, oder?"
„Chris ist verletzt, wird von einer korrupten Organisation gejagt und ist mein Bruder. Er bleibt hier!", erwiderte Zak, der soeben mit Fury und Banner zurückgekommen war. Ohne sich umzudrehen, zischte Alan: „Er hat keine Familie mehr und wird doch wohl selbst entscheiden dürfen. Und ich weiß was HYDRA ist."
„Wie dem auch sei... er ist aufgewacht...", begann der Wissenschaftler zögerlich, wurde jedoch von Alan unterbrochen.
„Ich möchte zu ihm!", forderte die 16-Jährige. Kurzes Schweigen erfüllte den Raum. Sie konnte ihn zwar nicht sehen, trotzdem spürte sie den bohrenden Blick von diesem Zak in ihrem Rücken.
„Fünf Minuten", gewährte ihr der Einäugige. Während er vortrat, um ihre Handschellen zu öffnen, starrte ihn Colsen mit offenem Mund an. Er wollte Einspruch erheben, doch sein Boss hob die Hand, um ihm am Sprechen zu hindern. Der 23-Jährige blieb stumm und sah mit verkrampftem Kiefer zu, wie sein Boss die Fesseln löste und die Gefangene aus dem Raum führte.
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Im Visier
Fiksi PenggemarAlan Morris scheint mit ihren 16 Jahren zu jung, um auf der Straße zu leben. Aber gemeinsam mit Chris Colsen, ihrem besten und einzigen Freund, schlägt sie sich durch. Und zwar so gut, dass niemand - außer Chris - weiß wer sie ist. Bis eines Tages H...