• fünfzehn •

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Spencer James

Als wir zu Hause ankamen, saß jemand vor der Haustür. "Tommy!", kreischte ich und rannte zu ihm. "Spencer!"

Tommy fing mich auf und wirbelte mich im Kreis herum. "Hey, mein Kleiner!" "Ich habe dich vermisst!", murmelte ich. Lächelnd sah mich der Blonde an. "Ich dich auch."

"Warum bist du hier?" "Ich habe eine Spur zu meinem kleinen Bruder. Er lebt hier in der Stadt. Kaum zu fassen, oder?"

Stumm umarmte ich Tommy. "Hallo, Tommy." Meine Familie kam zu uns. "Kommst du mit rein? Ihr habt euch sicher viel zu erzählen und du kannst zum Essen bleiben." "Sehr gerne."

Tommy hockte sich zu Kayden. "Du bist aber groß geworden", lächelte er. "Ich weiß." Kayden umarmte Tommy. "Deine Stimme hört sich fast so an wie Milos", kicherte er dann.

Plötzlich ging mir ein Licht auf. "Thomas Carter", flüsterte ich. "Du bist einer der Brüder von Milo!"

"Du kennst ihn? Du weißt, wo er wohnt?" Tommy sah mich ernst an. "Ich hatte erst einen Schulwechsel. Milo ist mein neuer bester Freund", erklärte ich. "Geht es ihm gut? Wie sieht er aus? Ist er glücklich? Weiß er von mir? Lebt er in einem Heim? Wo wohnt er?"

Tommy schüttelte mich. "Antworte mir!" "Ihm gehts gut!", antwortete ich. "Komm runter. Ich kann dir alles erzählen, was ich bis jetzt weiß", fügte ich hinzu, als Tommy mich los ließ. "Ihr beide geht jetzt erst mal hoch, okay? Dann könnt ihr in Ruhe reden."

Wir alle betraten den Flur. "Okay, wir sind oben", erwiderte ich, als wir unsere Schuhe ausgezogen hatten. Dann lief ich mit Tommy hoch in mein Zimmer, schloss die Tür und wir beide legten uns auf mein Bett.

"Aber zuerst die wichtigste Frage, Kleiner." Tommy strich mir sanft über meine Wange. Seine blonden Haare waren total zerzaust, so wie immer bei ihm. Auch er hatte die gleichen braunen Augen wie Milo und das hübsche Lächeln. Wieso hatte ich die Ähnlichkeit nicht gleich erkannt?

"Wie geht es dir?", fragte Tommy. "Wieso fragst du das?", fragte ich leise. "Nun, du hattest einen Nummernwechsel hinter dir, hast mir wochenlang nicht geantwortet... Hätten deine Eltern mir nicht geschrieben, ich solle dir Zeit lassen, hätte ich gedacht, du wärst tot."

"Ich kann nicht", flüsterte ich. "Nicht heute. Ich habe es vorhin erst Milo erzählt..." Ich drückte mein Gesicht an seine Brust. "Ist okay, Kleiner."

Dann öffnete sich meine Zimmertür. "Ich finde es nicht nett, dass du mir Tommy weg nimmst. Ich kann ihm auch etwas über Milo erzählen!", keifte Kayden und kam zu uns gestapft. Leicht lächelte ich. "Okay, komm her. Du kannst anfangen", lächelte ich.

Kayden legte sich zu uns. "Milo ist nett." Dann setzte er sich auf Tommys Bauch. "Er hat so eine ähnliche Stimme wie du und er hat die gleichen Wangenknochen wie du. Sie sind wirklich schön!" Tommy lächelte.

"Und er hört mit mir Hörspiele und ist ordentlich. Das waren Spenc's alte Freunde nicht. Auch hat er erzählt, dass im Heim ein blinder Junge war und er deswegen wusste, dass ich blind bin." Kayden machte eine kleine Pause.

"Seine Mum macht den besten Schokikuchen, welchen ich jemals gegessen habe."

"Kayden! Du sollst die beiden alleine lassen!" Dad stand an der Tür. "Das ist aber unfair!" "Kayden! Keine Widerrede!", knurrte Dad.

"Wir können nachher reden, okay? Und ich bringe dich nachher ins Bett und ich kann dir auch etwas vorlesen", lächelte Tommy. "Versprochen?" "Versprochen", bestätigte Tommy lächelnd.

"Na gut." Kayden stand leicht beleidigt auf und verließ mit Dad mein Zimmer.

"Erzähl mir mehr von Milo", lächelte Tommy und zog mich an sich. "Dann bekommst du eine Belohnung." Tommys Hand fuhr über meinen Körper.

"Er ist wirklich nett", erwiderte ich leiser. "Sehr offen. Sagt, was er denkt und tut, was er will. Dad mag ihn." "Das will was heißen", lächelte Tommy mich an, weshalb ich nickte.

"Er ist schwul und will jetzt unbedingt diesen einen Mann für sich gewinnen. Aber der hat irgendein Geheimnis. Aber Milo wird nicht locker lassen. Seine Eltern sind auch nett und finanzieren ihm die Privatschule."

Tommy lächelte. "Also ist er in guten Händen?" Ich nickte. "Weiß er von mir oder Patrick? Weiß er irgendetwas über seine richtige Familie?"

"Ich schätze nicht. Er hatte nur zu mir gemeint, dass er zwei ältere Brüder hat. Das war's." Ich sah in Tommys Augen. "Du hast mir nie von deiner Kindheit erzählt. Nur, dass sie schlimm war." "Ich habe bisher einmal jemanden davon erzählt, welcher nicht mein Therapeut war, Spencer. Und er hat sich nie wieder gemeldet. Das möchte ich bei dir nicht riskieren."

"Aber das wirst du bei mir nicht erleben, dafür ist der Sex mit dir zu gut", grinste ich und legte mich auf Tommy.

"Oh Gott", murmelte ich dann. "Ich habe Milo gesagt, dass du mein erstes Mal warst. Ich habe mit seinem Bruder geschlafen!" "Bleib locker. Es gibt schlimmeres. Und so lange du nur erzählt hast, dass es einmal war, ist alles gut."

"Okay, einigen wir uns darauf, dass wir nur einmal miteinander geschlafen haben, okay? Sicher ist sicher." "Alles was du willst."

Ich überlegte. "Es kann auch sein, dass ich ihm erzählt habe, dass wir mehrmals miteinander geschlafen haben.... Ja, ich glaube, das habe ich ihm erzählt."

The Tape ∣ boyxboy ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt