• einundsechzig •

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Spencer James

Eine Woche war bereits vergangen. Die Zeit ging so verdammt schnell um! Es war unglaublich!

Finn drehte sich zu mir. "Was machen wir heute?" Ich schob meinen Arm unter ihn. "Wir gehen schwimmen. Heute kommst du nicht mehr drum herum." "Nein, gehen wir nicht." "Doch. Du bist hier in Spanien. Einmal musst du ins Meer. Das ist Pflicht!" Ich zog Finn an mich, gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Können wir nicht einfach liegen bleiben und für die Schule lernen?" Ich lachte leicht. "Ganz sicher nicht." "Dann gehe ich jetzt ins Badezimmer und gehe dann frühstücken." Als Finn aufstehen wollte, zog ich ihn zurück. "Es ist kurz vor sieben. Wir haben noch etwas Zeit."

Finn seufzte und lehnte sich zurück. "Kann ich dich etwas fragen?" "Klar." "Ähm, also du weißt, ich weiß vieles. Sehr viel sogar. Aber ich weiß nicht so recht, ob man das, was ich jetzt anspreche, anspricht. Verstehst du?"

Ich zog eine Augenbraue hoch und setzte mich im Schneidersitz vor Finn. "Also wir können über alles reden, wenn du willst." "Also wir hatten Sex. Guten Sex. Sehr guten Sex. Ähm, was ich meine, ich.. äh, also..." Finn räusperte sich und rieb sich unangenehm über seinen rechten Oberarm.

"Ich frage mich aber..., Ähm..." "Spuck's aus." "Das Video... von dir und dem Typen.. ich frage mich, auf was..." Finn verstummte. "Ja?" "...du stehst", flüsterte er und sah auf seine Beine.

"Warum fragst du das nicht einfach direkt?" Grinsend sah ich ihn an. "Ich stehe auf Verschiedenes. Wieso fragst du?"

Finn murmelte ein oh mein Gott und stand auf. "Was meinst du damit? Verschiedenes. Das kann alles mögliche bedeuten!" "Ja, genau das bedeutet es. Ich stehe auf ziemlich viel. Bisher hatte ich eigentlich noch nichts, was mich nicht scharf gemacht hat. Ich stehe darauf, gefesselt zu werden und andere Dinge zu machen, die ich hier jetzt nicht näher erläutere. Du solltest darüber nicht nachdenken, sondern es einfach tun. Wenn du auf etwas Lust hast, oder es ausprobieren willst, dann tue das und ich gehorche."

Blitzschnell kam er zu mir. "Ich will, dass du mich küsst. Ich will, dass du mich küsst als gäbe es kein Morgen mehr. Ich will, dass du mich küsst, als wäre ich das einzige in deinem Leben, was dir wichtig ist." Finn sah mich auffordernd an. Es war ein Befehl, ganz klar. "Was ist, wenn ich es nicht tue?", fragte ich flüsternd.

Finn legte seine Hände um meinen Hals. "Du bist für alles bereit, ja?" Leicht nickte ich. "Wenn du es nicht tust, muss ich dich bestrafen." "Ich weigere mich." Noch bevor ich diese drei Wörter überhaupt ausgesprochen hatte, verpasste mir mein Freund eine Backpfeife.

Und es machte mich regelrecht an.

"Oh Gott, das war zu viel. Es tut mir so, so leid! Ich-" Mit einem Kuss unterbrach ich ihn. Dieser Kuss war fordernd und ich wollte ihn.

Ich wollte Finn schon so lange. Nun hatte ich ihn und konnte nicht genug bekommen. Er war anders als alle Anderen. Er war stur und wild, ganz anders, als ihn jeder kannte. Bei mir ließ er sich gehen. Ich liebte es. Ich liebte ihn.

Ich liebte ihn.

Da war ich mir sicher.

"Hast du Lust, alles mit mir zu entdecken?", fragte ich leise und ließ von seinen Lippen ab. "Nur mit dir", flüsterte er. "Lass diese drei Wochen unvergesslich werden."

***

Einige Zeit und ein paar Schürfwunden später, war ich in der Küche angekommen. Dort saß Dad und trank ein Glas Wasser. "Wo sind die Anderen?" "Am Strand." Dad schob den Stuhl neben sich zurück. Das bedeutete nichts Gutes, weshalb ich mich sofort setzte.

"Kayden hat sich Sorgen um dich gemacht. Er kam aufgebracht zu mir und erzählte, dass Finn dich schlecht behandelt und ihr euch anschreit. Als ich nachsehen wollte, hörte ich jedoch was ganz anderes."

Sofort grinste ich breit, als ich daran dachte, wie wir es auf dem Schreibtisch getrieben hatten. Wie Finn unter mir lag und-

"Spencer!" Dad haute mit der flachen Hand auf den Tisch. "Ich freue mich für euch. Wirklich. Aber ihr müsst Rücksicht nehmen. Was ist, wenn einer der Jungs ins Zimmer gegangen wäre? Gut, Kayden würde es nicht sehen, aber Ben. Ben kann sehen. Und willst du das einem kleinen Jungen antun? Die letzten Male habt ihr wenigstens gewartet, bis alle verschwunden waren."

"Ich kann nichts dafür. Er ist einfach unglaublich." "Wenn ich unglaublich bin, was bist dann du?" Ich drehte mich um. "Tut mir leid, ich wollte euch nicht stören. Aber kann ich mir deinen Dad mal ausleihen?" "Klar. Aber lass was von ihm übrig", lächelte ich und ließ die beiden alleine, blieb jedoch in Hörweite.

"Kann das Gespräch unter uns bleiben?", fragte Finn ihn. "Klar." "Ich habe nicht so einen coolen Dad, aber ich schätze, ich brauche einen Rat von einem Vater. Wenn das in Ordnung wäre." "Schieß los."

"Ist Sex gesund?"

Oh mein Gott. Er wollte jetzt nicht mit meinem Vater über unsere Bettgeschichten reden?!

"Sex ist für den Körper sogar sehr gesund. Zweifelst du daran?" "Nein, aber so gesund kann es nicht sein, oder? Für zwei Männer doch nicht. Viel zu viele Risiken. Ich weiß auch gar nicht, was in mich gefahren ist. Bis vor kurzem hätte ich niemals geglaubt, dass ich überhaupt jemals Sex haben würde. Ich war mir sicher! Weder Jungs, noch Mädels! So sicher war ich mir! Und dann kommt Spencer. Einfach so. Mein inneres Ich spielt total verrückt und plötzlich kann ich gar nicht mehr genug von ihm bekommen. Sex kann nicht gesund sein!"

Es schien, als würde mein Dad kurz lachen. "Finn, Sex ist gesund. Es reduziert zum Beispiel den Stress. Du hast viel Stress. Zum Teil machst du dir ihn selbst. Und dein inneres Ich? Das sind deine Hormone, Finn. Das ist alles völlig normal. Ich bin kein Psychologe, aber für mich sah es immer so aus, als wärst du von einer Mauer umgeben. Dein eigener Schutzwall. Und Spencer der Rammbock. Er hat diese Mauer durchbrochen und ist ins Innere gelangt. Zu dir." Dad machte eine Pause.

"Mag sein, dass du dieses Gefühl nicht kennst, aber du kannst es kennenlernen. Mit Spencer. Er wird dir dabei helfen, dein wahres Ich zu befreien. Und Louise und ich stehen hinter euch. Du gehörst zur Familie. Auch wenn du am Anfang unausstehlich warst. Aber wir verstehen dich. Wir wissen, was du durchgemacht hast. Und jetzt solltest du meinen Sohn nicht so lange warten lassen, er steht nämlich im Wohnzimmer an der Wand und hört zu. Nicht wahr, Spencer?"

Ich schloss meine Augen und seufzte, stieß mich von der Wand ab und lehnte mich dann an den Türrahmen, sah zu Finn. "Ich wollte nicht lauschen", erwiderte ich. "Schon gut. Aber der Sex zwischen uns muss aufhören." Interessiert setzte ich mich. "Warum?" Finn räusperte sich. "Weil es langsam beim sitzen weh tut", flüsterte er mit roten Wangen.

The Tape ∣ boyxboy ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt