Pov. Kostas:
Mit der Kapuze meines Lieblingspullovers überm Gesicht betrat ich an diesem Freitag den Klassenraum. Nur noch diesen Tag überleben sagte ich zu mir selbst, dann ist wieder Wochenende... Zu meiner Überraschung wurde kein vorlauter Spruch durch den Raum geschrien als ich diesen betrat, dennoch spürte ich die vielsagenden Blicke der anderen in meinem Rücken. Wieso könnte ich nicht einfach normal sein? Wie alle anderen sein... Das wollte ich. Aber ich konnte es nicht. Ich war wie ich war, wenigstens das hatte ich mir in den letzten Wochen zugestanden. Schonmal ein Anfang, aber schöner war mein Leben trotzdem nicht. Ich fühlte mich so leer wie noch nie und ich spürte gar nicht wie die Zeit verging bis es zum Unterrichtsschluss klingelte. Endlich. Ich könnte den ganzen Tag alleine sein. Aber wollte ich das wirklich? Es war wohl besser so. Als ich nach Hause kam würde ich von meinen Eltern ignoriert. Ich war es schon gewohnt. Irgendwie... Naja wahrscheinlich hatte ich es nicht anders verdient. Ich hätte einfach still sein können, es für mich behalten. Die Worte herunterschlucken, die schlussendlich alles zerstört hatten. Wie konnte ich einen Moment glauben das mich jemand verstehen könnte? Okay um ehrlich zu sein war ich mir sogar ganz sicher gewesen, dass es meinen angeblichen Freunden egal war, auf wen ich stand... Naja ich hatte mich getäuscht. Wortlos schlich ich in mein Zimmer, Hunger hatte ich nicht... Ich würde etwas essen wenn meine Eltern gegangen waren.
Ich surfte jetzt schon seit längerem ohne irgendein Ziel im Internet herum... Langweilig wurde mir zwar schon aber ich wusste nicht was ich sonst hätte tun können. Plötzlich erhielt ich eine Nachricht über MSN. Ich war verwirrt, mir hatte ewig niemand mehr geschrieben... Mit einem zaghaften Lächeln öffnete ich die Nachricht, irgendwie hatte ich die Hoffnung es war nicht wieder irgendein Typ der es lustig fand mich zu ärgern. Ich hatte es im Gefühl glaube ich.
Unbekannt - U , Kostas - K
U: Hi🙈
K: Hey? Kennen wir uns?
U: Ich dich schon, vom sehen zumindest, ich weiß nicht ob du mich auch kennst.🙈
K: Okay? Und wer bist du?
U: Ich heiße Mik. Ich bin mir ein Freund von Anna, wollte dich eigentlich nur fragen wieso sie mir nicht mehr antwortet ist irgendwas passiert? Ihr seid doch befreundet oder?
K: Achso, Naja... Nicht mehr so gut... Ich glaube sie hat MSN gelöscht, kein Bock mehr auf die ganzen Leute oder so... Keine Ahnung.
Ich weiß nicht wieso aber irgendwie machte es mich traurig das Mik gar nicht wegen mir schrieb sondern eigentlich wegen Anna... Ich weiß ich kannte ihn nicht einmal aber irgendwie hatte ich das erste Mal sowas wie Hoffnung, dass da irgendjemand war, der noch gerne mit mir redete. Ich schalte MSN gerade ab, als eine neue Nachricht erschien. Ich war doch zu neugierig um sie einfach zu ignorieren, also laß ich:
Oh tut mir leid... Das mit der Freundschaft und so... Darf ich fragen was passiert ist?
Irgendwie süß... Er war der erste der sich für etwas zu interessieren schien was mit mir zutun hatte... Zumindest in den letzten 5 Wochen. Ich habe keine Ahnung was in mich gefahren war aber die ganze Last die mich die Wochen über runtergedrückt hatte entlud sich, als ich einen Menschen den ich noch nicht einmal kannte, alles erzählte. Alles was mich bedrückte. Vielleicht war es auch besser das er mich nicht kannte. So hatte er wenigstens keine Vorurteile.
Ich wartete eine Weile doch es kam keine Antwort. Na toll. Schon wieder ein Mensch dem ich offensichtlich zu viel geworden war... Ich klappte meinen Laptop traurig zu und schlief wohl irgendwann ein, denn ich wachte am Samstag auf meinem Teppich im Zimmer auf. Das erste was ich sah war das blicken meines Laptops. 3 Nachricht auf MSN. Eine Freude kam in mir hoch, als ich mich widder errinerte was gestern passiert war. Ich öffnete den Chat und fand einen langen Text vor.
Mik: Oh... Es tut mir wirklich leid was passiert ist... Und es tut mir leid falls meine Frage etwas zu direkt war. Ich wusste nicht das es dir gerade so schlecht geht. Auf jeden Fall finde ich es echt mutig von dir mir das alles einfach so zu erzählen, ich bin auch Schwul aber hatte im Gegensatz zu dir überhaupt keine Probleme. Mein Dad hat sich nur ganz am Anfang ein bisschen schwer getan aber das konnte ich auch verstehen. Sonst waren echt alle erstaunlich cool damit. Klar, kann es nicht immer sooo perfekt laufen aber so übertriebene Reaktionen find ich echt abartig... Als wäre irgendwas schlimm daran? Du bist doch immernoch du selbst?
Ich... dachte ich als ich das laß, wer war ich schon?
Mik: Vielleicht hast du ja mal Lust dich mit mir zu treffen? Ich weiß wir kennen uns kaum aber ich mag dich irgendwie und ich glaube du könntest ein bisschen Abwechslung gerade gut gebrauchen.
Mik: Natürlich nur wenn du willst... Mich würde es auch freuen :)
Hatte er das wirklich gesagt? Zum ersten mal seit vielen Tagen strömte Freude durch mein Herz. Vielleicht war er es, der mir helfen konnte mit allem fertig zu werden. Ich hatte eine lange Zeit gebraucht aber ich wollte mich nicht mehr nur noch verstecken. Ich würde mich jetzt öffnen, zu dem Menschen werden der ich früher war. Den sogar manche mochten... Ich war es doch immernoch, genau der selbe. Ich bedankte mich bei Mik für alles und wir chatteten noch über drei Stunden weiter. Wir fanden heraus das wir dieselben Interessen hatten. Welche von denen wir glaubten niemand sonst den wir kannten würde sie teilen. Uns verbindete etwas. Ich war mir ganz sicher, etwas starkes war zwischen uns und ich fühlte mich schon jetzt als würde ich Mik mein ganzes Leben kennen.
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Where are you now? || Kostory
Fanfic[Abgeschlossen] Kostas Eltern respektieren ihn nicht mehr seit sie wissen, dass er Schwul ist. In der Schule redet niemand mehr mit ihm, außerhalb auch nicht. Wie konnte er jemals glauben seine sogenannten Freunde wären wirklich an ihm interessier...