Zu mir

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Pov. Mik:

Heute war es endlich so weit! Kostas würde heute zu mir in die Wohnung ziehen! Er hatte drauf bestanden, dass ich mitkommen wenn er mit seinen Eltern redet und so war ich also bei ihm gewesen. Sie würdigten ihn tatsächlich keines Blickes, so schlimm hatte ich es mir dann doch nicht vorgestellt, denn mit mir redeten sie genau normal als wäre rein gar nichts. Ich fragte mich ob sie das noch tun würden, wenn ich sagen würde das ich auch schwul war... Höchstwahrscheinlich nicht, sie redeten ja nicht einmal mit ihrem eigenen Sohn. Das schlimmste kam aber noch: seine Mutter fragte mich später ob ich mir wirklich sicher war ob ich mit IHM in einer WG wohnen wollte. Sie sagte dass mit diesem abfälligen Geschichtsausdruck und zeigte mit einer flüchtigen Geste auf Kostas, der inzwischen wirklich verletzt aussah. Ich versuchte schnell vom Thema abzulenken, doch ich sah Kostas noch während er schließlich seine Sachen packte an, das es ihm wirklich zu schaffen machte wie seine eigenen Eltern über ihn dachten... Auch ich war geschockt, es war deutlich extremer als ich es erwartet hatte. Vor allem das sie mit mir so über ihn redeten als wäre Kostas gar nicht da gewesen. Unglaublich, ich verstand nun umso mehr wie schlecht es ihm gehen musste, zusätzlich mit dem ganzen Ärger in seiner Klasse. Während wir im Auto saßen nahm ich seine Hand, er saß immer noch mit trübem Gesichtsausdruck auf dem Beifahrersitz von meinem kleinen Auto und ich fühlte den Verband um sein Handgelenk. Hier waren die Infusionen angeschlossen gewesen, die ihm das Leben gerettet hatten. Es schüttelte mich während ich darüber nachdachte was alles passiert war...

In meiner Wohnung angekommen sah Kostas sich um, mir war aufgefallen, dass er hier erst wenige Male war und nun würde er bald hier wohnen! Er lachte mich an. "Danke Mik. Ohne dich hätte ich mich wahrscheinlich schon umgebracht..." Wegen mir wärst du fast gestorben! Ich sah zu Boden aber Kostas lächelte nur schwach. "Aber auch nur wegen dir, bin ich es nicht" ich sah ihn fragend an. "Das einzige was ich wahrnehmen konnte während ich ihm Koma lag, war hin und wieder eine Berührung, deine Berührung. Sonst ist mich doch nicht einmal jemand besuchen gekommen. Es wäre niemandem aufgefallen wenn ich gestorben wäre... Außer dir." Ich lächelte inzwischen auch wieder und umarmte Koschti nur. Schön das du da bist Babyboii. "Wie hast du mich grad genannt?" Er lachte. So hab ich dich doch schonmal genannt! Ich darf das. "Aber sonst niemand" Kostas sah mich ein bisschen beleidigt an, aber ich sah das er ein Lachen unterdrücken musste. Also was machen wir am ersten Tag? "Bin müde irgendwas ruhiges bitte" ich sah Kostas an. Na toll . Schauen wir dann nen Film? "Klar voll gerne!" Kostas freute sich sichtlich und ich mich jetzt auch.

Pov. Kostas:

Was gibt es denn so für Filme? Fragte ich Mik. "Was willst du den sehen? Mehr Horror oder so Comedy mäßig... Ich hätte auch was von Disney..." Den letzten Satz raunte er kaum hörbar nur so vor sich hin. Ich verstand trotzdem alles. Disney? "Ähh ja? Sind älter... also ähm ja. Mik kratzte sich am Hinterkopf und lächelte mich verlegen an. Ich würde richtig gern was von Disney schauen! Mik sah mich erstaunt an. Ich liebe Disney! "Oha ja ich auch! Ich dachte du fändest das uncool oder so... "Nein niemals." Kostas lachte. "Ich schaue auch immer Disney! Naja hab ich gemacht... Bevor... Naja du weißt ja."
Ich lächelte ihm ermutigend zu. Und suchte einen Film aus, den ich etwas länger nicht gesehen hatte. Wir machten es uns bequem und legten die DVD ein.

Where are you now? || KostoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt