Worte

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Pov. Mik:

Ich wachte am nächsten morgen auf, Kostas war nicht da und ich hörte auch keine Geräusche aus der Wohnung, er schien gegangen zu sein. Ich errinerte mich kaum noch an gestern Abend, dass ich geweint haben muss sah ich noch an meinen geröteten Augen, aber ich war nicht in der Lage mich an mehr zu erinnern.  Ich richtete mich auf und suchte nach meinem Handy um Kostas anzurufen, als ich es endlich in der Küche gefunden hatte setzte ich mich hin und dachte nach. Als ich also wusste was ich sagen wollte und mein Handy anmachte, musste ich feststellen das der Akku schon wieder Leer war. Na toll, das war auch wieder typisch. Ich ging also zu meinem Ladekabel, steckte es an und wartete ungeduldig als ein Schlüssel in der Tür gedreht wurde. Dann konnte ich mir meinen Anruf ja jetzt sparen. Als Kostas in den Raum kam schien er mich erst nicht zu bemerken, dann war er überrascht und zum Schluss freute er sich. Das glaube ich zumindest, ich musste es schließlich an seinen Reaktionen erahnen und so gut konnte ich das dann auch nicht. 

Pov. Kostas:

Mik sah ganz normal aus, als wäre überhaupt nichts passiert. Ich versuchte mir meine Überraschung nicht anmerken zu lassen, ich freute mich das es Mik anscheinend wieder gut ging und er ganz normal zu sein schien. "Hey Mik! Alles klar?" "Ja denk schon aber warum hab ich gestern geweint?" Das erklärte einiges, er konnte sich noch nichmal errinern was gestern passiert war... "Mik ich weiß es auch nicht...Du hast einfach angefangen zu weinen..."

Pov. Mik:

Einfach angefangen zu weinen... Ich glaube ich errinere mich. Wegen ihm hatte ich geweint... Also schwieg ich einfach, das konnte ich am besten und es war einfach immer der einfachste Weg etwas zu sagen bei dem man sich nicht sicher war. Es einfach gar nicht zu sagen. Man verletzte niemanden, man zerstörte nichts, man machte niemandem Hoffnungen, es passierte einfach nichts. Alles blieb normal...  Wie es immer gewesen war. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als es an der Tür klingelte. Wer konnte das sein? Nie meldete sich jemand bei uns... Nie. Als ich öffnete konnte ich meinen Augen nicht trauen... Es war Sebastian. Wie hatte er mich hier wiedergefunden? Wie konnte er jetzt schon das Gefängnis verlassen haben? Ich starrte ihn nur an. Ich war nicht zu mehr in der Lage, da erschien Kostas hinter mir und sag ihn fragend an. "Das is also das Opfer in das du dich verknallt hast?" Sebastian zischte  die Worte als wären sie aus purem Gift. Kostas sah erstaunt aus und ich war am Boden zerstört. Alles war zerstört. Wenige Worte hatten mein Leben zerstört. Ich knallte unsere Tür zu und rannte ins Bad um mich einzuschließen.

Pov. Kostas:

Ich rannte Mik nach, in mir war eine tiefe Leere, die sich nach und nach mit Gefühlen füllte. Mik mochte mich? Wirklich? Und mir sagte niemand bescheid? Na danke für nichts. Ich war wochenlang mit scheinbar hoffnungslosen Gefühlen durch die Gegend gerannt, zerstört und unverstanden. Langsam war ich dabei mich zu fangen und jetzt das? Naja eigentlich sollte ich mich freuen, auch wenn ich nicht wusste wer dieser Typ gewesen war, er hatte mit wenigen Worten mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Mit wenigen Worten schaffte ich es also auch Mik aus dem Badezimmer zu holen. Worte konnten viel zerstören, doch wichtiger war es das auch wenige Worte alles zusammenhalten können was schon zerstört schien.

Where are you now? || KostoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt