Als die Besucherzeit zu Ende ging, war ich heute mit einem Lächeln auf den Gesicht nach Hause gefahren. Kostas würde nicht sterben ich war mir sicher. Er hatte heute etwas zu mir gesagt, sogar sein Auge geöffnet. Er musste es einfach schaffen. Ich liebte ihn aber er mich sicher nur als guten Freund... Das musste ich wohl erstmal zurück stellen, sein Leben war jetzt entscheidend und selbst wenn er mich niemals lieben würde, ich würde immer bei ihm bleiben. Ihm zur Seite stehen, seine Hand halten wenn es ihm schlecht ging. Auch wenn es mir noch so schwer fallen würde, für Kostas würde ich es machen. Wenn ich eben nur sein bester Freund war, ich konnte froh sein ihn überhaupt zu haben. Das war mir jetzt klar. Auch wenn alle meine Bekannten gut mit meiner Sexualität umgegangen sind, war mir klar geworden da sich gar keinen besten Freund hatte. Klar hatte ich Freunde mit denen ich mich ganz gut verstand, aber wirklich jemanden bei dem ich wusste, dass ich ihm oder ihr zu 100% vertrauen konnte? Nein irgendwie nicht. Aber bei Kostas fühlte ich dieses etwas und es war stärker als bei allen meinen anderen Freunden zusammen. Es war eine Verbindung die einzigartig war, seit dem ersten Moment in dem wir uns begegnet waren war mir das klar gewesen. Hoffentlich war ihm das auch so vorgekommen. Ich hatte das Gefühl das er mich auf jeden Fall mochte und das reichte mir fürs erste. Wenn es soweit war würde ich ihn schon noch für mich gewinnen...
In den nächsten Tagen wurde die Euphorie vom Tag an dem Kostas ein Auge öffnete immer mehr gebremst. Seitdem hatte sich rein gar nichts mehr getan. Ich saß viele Stunden neben Kostas und redete mit ihm, in der Hoffnung er könnte verstehen was ich sagte aber er schien ganz weit weg zu sein, irgendwo wo niemand zu ihm durchdringen konnte. Also nahm ich zum ersten Mal seit langem wieder seine Hand in meine und weinte lautlos ein paar Tränen. Da spürte ich wie sich seine Hand auch ein bisschen bewegte! Oder hatte ich mir das jetzt eingebildet? Nein, das konnte nicht sein. Ich spürte doch wohl noch wenn sich etwas bewegte. Es war also die Berührung, vielleicht konnte er meine Berührungen spüren, auch wenn er die Worte nicht hörte die ich mit ihm sprach. Ich drückte seine Hand in meiner und bewegte sie hin und her.
Pov. Kostas:
Ich, ich spürte etwas! Ja ganz sicher! Seit Tagen war ich hier in meinen Gedanken gefangen... Einmal kurz hatte ich es mit aller Kraft geschafft eins meiner Augen zu öffnen und sah Mik neben mir... Er war doch gekommen, mein einziger Freund... Der einzige der je für mich da gewesen war, der Junge von dem ich dachte ich hätte ihn verloren und wegen dem ich mich fast umbrachte. Ich hatte keine Ahnung wie viel Zeit seitdem vergangenen war... Ob es viele Tage waren? Eine Woche? Nur 2 oder 3 Tage? Keine Ahnung doch zum ersten mal spürte ich wie etwas meine Hand berührte. Es musste Mik sein, keiner sonst wollte und würde mich besuchen kommen. Ich spürte etwas! Das war ein gutes Zeichen. Ich war auf dem besten Weg ganz sicher. Ich konzentriere mich auf meine Augen und mit einem mal hatte ich genug Energie um sie zu öffnen, ganz langsam zwar aber beide Augen waren offen! Ich sah Mik wie er mich erstaunt ansah und dann zu strahlen anfing. Ich konnte mich nur zu einem kurzen Lächeln aufraffen als Mik den roten Knopf an meinem Bett drückte um die Krankenschwester zu holen. "Er ist wach" sagte er erfreut. Moment er sagte das? Ich konnte ihn hören! Zum ersten Mal könnte ich wieder etwas hören. Ich hatte seine Stimme vermisst... Nein ich hatte ihn vermisst, den ganzen Mik. Alles an ihm. Ich fühlte mich als wäre ich wieder ganz normal. Als wäre nie etwas passiert, ich war einzig und allein ein bisschen müde, mehr schien es nicht zu sein. Ich richtete mich auf und errinerte mich endlich wieder daran wie es war zu sitzen. Sitzen, eine der einfachste Sachen überhaupt und trotzdem schätzte ich es gerade so sehr. Mik nahm mich sofort in den Arm und erzählte mir unter Glückstränen wie ich fast gestorben war und wie viel Angst er hatte. Ich hörte nur mit einem Ohr zu, meine Gedanken waren zu beschäftigt. Hatte er sich wirklich Sorgen um mich gemacht? Wie süß! Er war wohl wirklich der einzige dem es nicht egal war was mit mir passierte und das tat mir gut. Ich fühlte mich nicht mehr so nutzlos, so ungebraucht, so egal. Ich fühlte mich toll. Wie ein Freund, der gebraucht wurde.
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Where are you now? || Kostory
Fanfiction[Abgeschlossen] Kostas Eltern respektieren ihn nicht mehr seit sie wissen, dass er Schwul ist. In der Schule redet niemand mehr mit ihm, außerhalb auch nicht. Wie konnte er jemals glauben seine sogenannten Freunde wären wirklich an ihm interessier...