Kapitel 8

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Wütend schlug ich mit der Faust auf mein Kissen ein. Gerade war ich aufgewacht. Ich hatte mich am Morgen schlafen gelegt. "Das ist so unfair?", schrie ich, "Ich war so nah dran und nur wegen dem doofen Reh habe ich ihn nicht fangen können!" Vor meinem inneren Auge sah ich Dubbel schon mit allen Symbolen im Arm und herausgestreckter Zunge vor uns weghüpfen. So etwas hatte ich auch geträumt und ich wusste, dass es mich so lange verfolgen würde, bis ich ihn hatte.

Großmutter musste mein Schreien gehört haben, denn sie kam besorgt herein und fragte was los sei. Ich erklärte ihr alles. "Deshalb fliege ich heute auch ins Dorf, wo Dubbel wohnt und rede mit ihm.", schloss ich meinen Redeschwall. Großmutter nickte nur, doch ich sah ein bisschen Angst in ihren Augen aufblitzen. Angst um mich.

Vorsichtig schlich ich zum Wolkenschlitz, durch den ich gleich auf den Boden fliegen würde. Erst wollte ich kneifen, aber dann stellte ich mir Dubbels Gesicht aus meinem Traum vor. Sofort sprang ich.
"Dubbel? Hallo?", rief ich und schlenderte durch das Dorf, das ja nun verlassen war.
"Wer ist da!?", hörte ich ihn schreien. "Nunja, also ich... äh... bin das Wolkenkind, also ich bin gewachsen...", versuchte ich zu erklären. "Wer?", brüllte der schwerhörige Troll und kam hinter einer Hütte hervorgestolpert. In der Hand hielt er eine alte Teekanne. Als er mich sah, hellte sich sein Gesicht auf. "Ah, ich habe gehört, du bist gewachsen. Schön siehst du aus, Ayla." Ich war verwirrt, denn ich wusste nicht, dass er meinen Namen kannte. "Aber wir haben ein Problem...", begann ich. Und dann erzählte ich ihm haargenau von den Vorfällen und von gestern. Aber er zuckte nach meiner Erzählung nur mit den Schultern. Doch als ich daran dachte, dass ich ihm jetzt sagen musste, dass er der einzige Verdächtige war, wurde ich unglücklich. Was, wenn er es doch nicht war? Aber wer war dann der Troll von gestern Nacht?

Das Wolkenkind - Rückkehr der SternzeichenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt