Kapitel 12

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Die Sonne brannte auf mich herunter und ich musste den Park saubermachen. Es war schrecklich. Die Minuten zogen sich wie ein Kaugummi dahin und ich hatte immer weniger Lust auf meine Arbeit. Ich wollte nur eine kurze Pause machen und ließ mich auf eine Bank sinken. Der Park war riesig. So weit mein Auge reichte, sah ich verschlungene Wege, an deren Rändern Wolkenpflanzen wuchsen. Und ich musste überall die Blätter wegkehren, Unkraut zupfen und Müll einsammeln.

Da nahm ich eine Bewegung wahr.

Ich schaute mich um, entdeckte aber nichts. Da passierte es wieder. Da bewegte sich doch etwas! War ich jetzt vollkommen verrückt geworden, oder bewegte sich gerade ein Schatten? Ich schloss die Augen und dachte nach. Das war doch unmöglich! Ein Schatten, der sich bewegte. Echt komisch! Ich öffnete die Augen wieder, in der Hoffnung, dass der Schatten weg war. Aber ich irrte mich. Er war immer noch da. Zwei helle Augen musterten mich neugierig. Der Schatten kam immer näher. Er hatte die Gestalt eines Menschen. Doch er machte mir Angst. Je näher er kam, umso mehr wich ich zurück. Als er direkt vor mir stand, wartete ich auf den Angriff. Aber der Schatten tat mir nichts.
Auf einmal ertönte ein lauter Schrei. Er hörte sich an, als hätte ein Adler ihn von sich gegeben. Der Schatten erschrak. Ich konnte es ihm ansehen. Seine Angst. Er warf einen flüchtigen Blick nach links, dann pustete er mich an. Eine gigantische Rauchwolke entstand, sodass ich nichts mehr sehen konnte.
Als der Rauch sich verzogen hatte, war der Schatten verschwunden. Ich konnte es nicht glauben. War das ein Traum? Vor lauter Verwunderung vergaß ich meine Arbeit, was mir noch viel Ärger bereiten sollte.

Das Wolkenkind - Rückkehr der SternzeichenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt