56| Realität

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,,Heute ist nicht mein Tag", rufe ich ausgelaugt aus und lasse mich auf den Boden nieder. Jaehyun setzt sich seufzend neben mich und reicht mir eine kühle Cola.

,,Wegen Jimin?", hakt er nach und blickt sich kurz mit bloßem Auge auf dem Dach um. Ein Ort, zu dem wir früher hingegangen sind. Es hat sich nicht viel geändert. Hier leben immer noch die gleichen Leute, die Umgebung ist immer noch so still wie früher und der Hausmeister lässt uns jedes mal heimlich aufs Dach.

,,Auch", antworte ich knapp.

Jaehyun lacht nur etwas und erntet von mir sofort einen bösen Blick, den er jedoch ignoriert. Der junge Mann vor mir geht sich mit seinen Händen durch seine Haare, ehe er sich eine dunkle Cap auf die zurückgekämmten Haare setzt und kurz zum Himmel empor blickt.

,,Willst du drüber reden?", fragt er mich und schaut dann zu mir. Ich schüttele sofort meinen Kopf und Jaehyun grinst vielsagend.

,,Erzähl mir doch mal, wie dein Leben läuft", fordere ich ihn auf und öffne die kühle Cola. Jaehyun hebt nur amüsiert seine dichte Augenbraue.

,,Das habe ich doch gestern während des Abendessens getan", erwidert er und ich schnaube leise unter meinem Atem.

,,Das waren doch nur Ausschmückungen, Jae", sage ich und der Junge vor mir seufzt ergeben.

,,Die Uni ist okay. Zwar kennt jeder meine Namen und ich werde immer wieder gefragt, ob dieses oder jenes Gerücht über mich stimmt", beginnt er und ich schüttele vielsagend meinen Kopf.

,,War ja klar", murmele ich und Jaehyun ignoriert meine Bemerkung nur und fährt unbeirrt weiter.

,,Sonst ist alles gut. Ich habe Freunde, mit denen ich abhänge. Das Unileben ist im Allgemeinem in Ordnung", Jaehyun sieht mich mit zufriedenem Gesichtsausdruck an.

,,Ich werde dennoch nicht auf deine Uni gehen", entgegne ich trocken und der Junge neben mir zuckt nur mit den Schultern.

,,Ich bitte dich drum, Y/n", erwidert er und ich verdrehe lächelnd meine Augen.

,,Wusstest du, dass Jen in dich verschossen war?", die Frage kommt unerwartet über meine Lippen, weshalb ich Sie kurz bereue. Bis mir klar wird, dass es jetzt zu spät ist.


,,Bitte, was?", kommt es perplex zurück. Jaehyun setzt sich etwas auf und blickt mit überraschter Miene zu mir. ,,Hyejeon war in mich verschossen? Wann, wo, wie?"

Ich lache etwas und antworte daraufhin:,,Damals, als du noch hier gewohnt hast. Das war kurz vor der Highschool." Jaehyun schüttelt fassungslos seinen Kopf.

,,Ich habe immer gedacht, dass dieses Mädchen mich hasst", sagt er eher zu sich selbst, als zu mir.

,,Sie war eifersüchtig auf mich, weil sie dachte, dass auf mich stehst oder so was in der Art", füge ich hinzu und Jaehyun schnaubt sofort.

,,Ich bitte dich. Niemals", kommt es von ihm.

,,Beruht auf Gegenseitigkeit, mein Lieber", Ich zwinkere ihm gespielt übertrieben zu und trinke dann einen großen Schluck aus meiner Cola.

,,Hat sie deswegen die Freundschaft gekündigt?", hakt Jaehyun dann nach und ich nicke. Ich höre ihn ungläubig nach Luft schnappen. Verständlich.

,,Sie hat erwähnt, dass sie im Allgemeinem eifersüchtig war auf meinen Lebenstil. Aber mein Leben ist nicht perfekt", antworte ich und Jaehyun nickt vielsagend.

,,Ich erinnere mich noch wage an ihre Mutter, aber sie war ein Biest, als wir Jen mal besucht haben. Ich schätze, dass es daran lag", kommt es von Jaehyun der mit seinen Fingern spielt. Ich nicke langsam und nippe an meiner Cola.

,,Und dann kam sie mit Jimin zusammen", sage ich ruhig und seufze tief. ,,Das ist doch abartig, dass ich jetzt mit ihm zusammen bin, wenn Jen mich doch immer beneidet hatte und ich ihr etwas weggenommen habe, das ihr mal gehört hat—"

,,Jimin ist kein Gegenstand, Y/n", mahnt mich Jaehyun.

,,Du weißt, wie ich das meine", erkläre ich es ihm knapp und stelle meine Cola beiseite.

,,Er..", beginne ich wieder unerwartet, ,,wollte mir am Samstag sagen, dass er mich liebe, Jaehyun."
Der Junge neben mir blickt mich ungläubig an und pfeift dann durch seine Zähne.

,,Und dann?", hakt er langsam nach.

,,Ich wollte nicht, dass er das sagt", gestehe ich und Jaehyun zieht verwirrt seine Augenbrauen zusammen.

,,Warum?"

,,Ich wäre nicht bereit dazu gewesen, diese Worte zu erwidern", gestehe ich und leises Oh kommt über die Lippen des Jungens mit der Cap neben mir.

,,Ihr seid noch am Anfang, Y/n. Da ist es—"

,,Aber dennoch..", unterbreche ich Jaehyun und blicke ihn Hilfesuchend an.

,,Du magst ihn, oder?"

,,Ja."

,,Dann wirst du diese Worte irgendwann erwidern, glaub mir, Y/n. Zwing dich nicht dazu." Ich atme laut aus, als Jaehyun diese Worte sagt und nicke dann.

,,Danke, dass du hierher gekommen bist. Ich habe dich vermisst", sage ich zu ihm. Jaehyun wirkt für eine kurze Weile überrascht, fängt sich aber relativ schnell und lächelt zaghaft.

,,Beruht auf Gegenseitigkeit, Y/n."

CLUELESS | p.jm x Reader ✔︎ [texting]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt