10. Kapitel: Sehnsucht nach dir

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{...}bekomm ich. in deinem Büro, für ein bis zwei Wochen Asyl? Patzelt hat mehr Sachen als gedacht und ich würde da nur stören." ,,Natürlich" ich harke mich bei ihm ein. ,,Zur Bereitschaft hat Sie dich wahrscheinlich auch breit geschlagen, oder?" ,,So bist du wenigsten nicht alleine." Dann betreten wir den Behandlungsraum: ,,Guten Tag Frau Lochner, ich bin Dr. Berger und das ist Dr. Ahrend, er ist unser neuer Chefarzt und Gynökologe, er möchte sich einen kleinen Einblick verschaffen.Frau Neumann kennen Sie ja bereits. So Frau Neumann, was haben wir?" Sie liefert mir eine detaillierte Beschreibung. Ich schaue selber noch mal drüber. Dann sage ich: ,,Sehr gute Arbeit, Frau Neumann.Tragen Sie die Untersuchung bitte in den Mutterpass ein und dann kommen Sie bitte ins Ärztezimmer." Dann wende ich mich an Niklas. ,,Kommen Sie Dr. Ahrend? Dann zeige ich Ihnen noch die Kinderstation." Wir gehen hinaus, der Flur ist leer. Als wir an meinem Büro vorbei gehen, ziehe ich ihn hinein. ,,Huch, Dr. Berger dies hier ist aber nicht die Kinderstation." sagt Niklas in einem spaßigen Ton. ,,Ich brauch jetzt einfach deine Nähe, deine Starken Arme." ,,Alles gut?" fragt er besorgt. ,,Ja, alles gut. Ich habe gerade einfach Sehnsucht nach dir. Außerdem bin ich einfach total kaputt, Doppelschicht und Bereitschaft noch hinten dran, war lange nicht mehr so." ,,Gut, die letzen Tage waren echt Kräfte zehrend Julia. Ich mein, dass ich jetzt wieder da bin musst du auch erst wieder verarbeiten." -wir gehen raus und in Richtung Ärztezimmer- ,,Vielleicht wird die Nacht ja ruhiger." fügt er hinzu. ,,Wer glaubt wird seelig Niklas, wir haben drei Hochschwangere Frauen auf der Gyn liegen, bei denen kann es jeder Zeit los gehen." Wir betreten das Ärztezimmer. Ich kläre Fragen und bespreche kurz die Schicht. Dann gebe ich noch Infos raus: ,,Dr. Ahrend wird die nächsten ein bis zwei Wochen in meinem Büro zu finden sein. Frau Professor Patzelt ist sein's noch am räumen. Deswegen wichtig für die Bereitschaftsleute, an meinem Büro klopfen wenn was ist. Wie immer wenn keiner reagiert einfach reinkommen. Gut das war's." Wir gehen raus. Mit Niklas und mir gehen auch Frau Rent und Herr Kleftenofki, wir laufen zum Aufzug. Dort angekommen fragt Frau Rent: ,,Kann ich Sie etwas fragen, was aber eher in Private Richtung geht?" Ich atme tief durch und sage dann ,,Okay, aber ich beantworte nicht alles." ,,Sind Sie momentan glücklich?" Ich grinse und schiele zu Niklas: ,,Ja sehr sogar" ,,Aber in den letzen Wochen nicht so, oder? Wurden Sie verletzt?" Ich überlege ob und vorallem wie, dann antworte ich: ,,Nein, verletzt nicht, aber ich habe jemanden schrecklich vermisst und dies wurde einfach von Zeit zu Zeit mehr." Ich weiß auch nicht warum ich überhaupt auf die Fragen eingehe, Niklas bringt bei mir gerade echt einiges durcheinander. ,,Sind Sie und Dr. Ahrend ein Paar?" Diese Frage verlangt echtes Pokerface von uns, am liebsten würde ich es laut rausbrüllen damit die lästige Fragerei aufhört. Aber als Oberärtztin und vor allem Ausbildern sollte ich mich auch so verhalten. Ich gebe die Frage zurück: ,,Weil wir kollegial miteinander umgehen?" ,,Mehr als das tuen Sie, zwischen Ihnen beiden ist eine besondere Stimmung und wenn Sie Dr. Ahrend über Dr. Berger sprechen, ist was liebevolles in ihrer Stimme. Außerdem dürfen Sie ohne weiteres mit ins KWZ und das darf niemand." ergreift Herr Kleftenofki das Wort ,,Das sind aber keine guten Argumente! Finden Sie gute und wir beantworten Ihnen die Frage ehrlich!" Der Aufzug kommt an und Niklas und ich gehen in Richtung meines Büros. Frau Professor Patzelt hat einen zweiten Schreibtisch reinstellen lassen und wir verschieben alles ein wenig damit es einladener wirkt. Wir setzen uns beide nun an unseren Schreibtisch. Niklas richtet sich ein wenig ein und wollte noch was wegen San Francisco klären. Ich mache den Schichtplan für den nächsten Monat und wende mich nun an Niklas: ,,Wen willst du ab nächste Woche an deiner Seite haben?" ,,Mach es so wie es bei dir passt, am liebsten natürlich Frau Rent oder Herr Kleftenofki, denn auf die hältst du ja große Stücke." Ich überleg kurz wie ich alles gut geregelt bekomme dann mache ich den Plan endgültig fertig und schicke ihn durch den E-Mail Verteiler. Nun stehe ich auf und fahre die Couch aus, denn sie ist eine Schlafcouch, ich hatte sie mir damals extra für Bereitschaften angeschafft. Niklas kommt zu mir und da gerade alles ruhig ist, genießen wir einfach unsere Zweisamkeit, solange es noch geht. Ich lege meinen Kopf auf seinen Schoß und er streicht über meinen Kopf. Leise sagt er: ,,Ich bin verdammt stolz auf dich, Julia Berger!"

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