Kapitel 15: Sie braucht keinen Helden

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POV NIKLAS
Als ich aus der Tür raus bin atme ich tief durch. Es bah schwer nicht die ganze Zeit zu weinen. Ich muss doch für Julia stark sein. Ich gehe im schnellen Schritt den Flur entlang und biege in einen Gang mit Abstellkammern, ein. Dort rutsche ich die Wand entlang zu Boden und mich über kommt ein Heulkrampf. Alles was ich unterdrückt habe um für sie stark zu sein, bricht aus mit heraus. Aufeinmal legt sich ein Arm um meine Schulter. Es ist Leyla. Wir sitzen eine Weile so und es tut gut meine beste Freundin an meiner Seite zu haben, die mich tröstet. Ich stammel zwischen Tränen „Julia..." „Shht, ist gut. Ben hat es mir gesagt, die Oberärzte wurden informiert. Ich hab mir schon gedacht, das es dir damit natürlich nicht gut geht. Deswegen bin ich hier." „Leyla, ich weiß nicht ob ich es schaffe die ganze Zeit stark zu sein." stammel ich. „Was sind das denn für Gedanken Niklas? Verscheuche sie direkt aus deinem Kopf! Julia braucht keinen Helden, der so tut als wäre er stark aber innerlich zerbricht. Sie braucht dich Niklas, deine Persönlichkeit. Sie braucht dich als den Mann, der sie liebt, der an ihrem Bett sitzt und ihre Hand hält und auch mit ihr weint. Jemand der versucht stark zu sein, ein Held sein möchte dadurch und kann sie nicht gebrauchen. Spiel nicht ihren Helden Niklas , das bist du auch für sie wenn du neben ihrem Bett weinst. Sei einfach ihr Freund!" Es herrscht kurz stille und ich denke über ihre Worte nach. Sie hat recht. Ich bin so ein Idiot. Julia braucht auch meine Trauer. „Danke für's Kopfwaschen." sage ich. Sie lacht und stößt mich leicht in die Seite, „Dafür sind Freunde da." „Wo hast du du eigentlich die kleine Lia gelassen?" „Ich habe sie Ben eben sozusagen übergeben." Ich war die letzten Wochen seitdem ich wieder da bin, mit Julia oft bei den dreien. „Dann hast du ja noch kurz Zeit oder?" „Ich gehe davon aus." „Ich brauche deine Hilfe, ich habe Julia versprochen, dass wenn sie hier wieder gesund rauskommt, wir heiraten werden." Niklas teilt Leyla sein Vorhaben mit damit alles sofort beginnen kann wenn Julia wieder raus ist. Dies kann zwar noch lange dauern aber ich möchte alles fertig haben wenn es so weit ist. Nach 2 Stunden verabschieden wir uns voneinander. Ich bitte sie noch kurz mit Ben die Assistenzärzte zu informieren. Ich selbst würde es nicht schaffen und sie kennt die Truppe. Gegenüber denen ist es auch nur fair das sie bescheid wissen. Leyla wollte mal in den nächsten beiden Tagen bei Julia vorbei schauen.
Bei den Assistenzärzten
„Komisch warum trifft man den ganzen Tag weder auf Dr. Berger noch auf Dr. Ahrend. Gleich ist Übergabe vielleicht tauchen sie ja dort auf." denkt Frau Neumann. Alle sind versammelt und Leyla betritt den Raum mit Ben und Lia. „Guten Abend. Ich bin für Dr. Berger und Dr. Ahrend gekommen. Dr. Berger ist vorhin leider zusammengebrochen und es wurde ein Rückfall von dem Guillain-Barré-Syndrom Diagnostiziert. Ich weiß es ist hart für sie. Für jeden für uns war es ein Schock. Dr. Ahrend ist bis auf weiteres freigestellt und Frau Professor Patzelt bleibt noch so lange bis es Dr. Berger wieder gut geht und Dr. Ahrend wieder arbeiten kann. Die beiden sind sehr mitgenommen. Es ist keine leichte Diagnose, deswegen bitte ich sie die beiden keines Wegs mit unnötigen Fragen oder Kommentaren zu belasten. Solange wie Dr. Berger ausfällt übernehmen Dr. Koschka und Dr. Kling ihre Ausbildung. Dies ist aber nur so lange bis Dr. Berger wieder einsatzfähig ist." Es herrscht stille. Alle sind sehr mitgenommen, es ist schließlich ihre Ausbilderin die zu jeder Zeit hinter ihnen steht. „Dürfen wir sie besuchen?" fragt Herr Kleftenofki „Natürlich, aber immer nur zu zweit und nach ihrer Schicht. Ihre Patienten sollen nicht darunter leiden. Außerdem würde ich Sie bitten erst morgen zu ihr zu gehen. Sie hatte vorhin schon lange Besuch und jetzt ist ihre Familie da. Deswegen schlage ich vor gehen Sie morgen direkt nach der Schicht hin." alle nicken. ,,Gut dann danke ich Ihnen."
Auf der ITS
Da Theresa und Vivi noch da sind gehe ich zu Frau Rent in den Überwachungsraum. „Haben sie eigentlich aktuelle Blutwerte? Ich würde gerne wissen ob die medikamentöse Behandlung anschlägt." „Gerade gekommen." sagt sie und wir schauen drüber. „Scheiße, die Werte müssten viel besser sein. Die Sättigung ist auch nur noch auf 95%" „Ich rufe Dr. Lindner an." sagt Frau Rent.

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