• Loki •

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Sophias Sicht:

Mehrere Stunden lese ich weiter in dem Buch, lese die norwegischen Zeilen der KI vor, während er diese übersetzt.

"Miss Crevan, ich glaube, dass es Zeit ist, für heute aufzuhören.", erklingt seine Stimme. Mein Blick schweift zur Uhr des Zimmers. 02:15 Uhr.

"Ist wirklich schon ziemlich spät...", murmle ich zu mir selbst.

Einsichtig lege ich das Buch auf meinen Nachttisch und lockere meine Beine ein wenig. Ich saß für ungefähr 5 Stunden im Schneidersitz und habe gar nicht bemerkt, dass meine Beine taub wurden. Ich ziehe die Decke Kinn-hoch und kuschle mich in ihr ein.

"Jarvis, kannst du das Licht bitte ausmachen?"

"Sehr wohl."

Damit wird es dunkel im Raum und die Müdigkeit überkommt mich.

"Schlaf gut, Jarvis."

"Eine gute Nacht, Miss Crevan."
****

Lokis Sicht:

Wieder wache ich mitten in der Nacht auf. Er verfolgt mich. Egal wo ich bin; ob nun nachts in meinen Albträumen oder tagsüber in meinen Gedanken. Er ist immer präsent. Kalter Schweiß läuft mir über die Stirn. Leicht zitternd setzte ich mich auf und scanne den Raum. Alles ist normal. Keine Gestalt, die aus den gewöhnlichen Schatten hervorsticht. Meine kurzfristig beschleunigte Atmung kehrt auf ihr normales Tempo zurück. Nachdem ich mich gefasst habe, schlage ich die Decke zur Seite und schwinge meine Beine über die Bettkante. Elegant, wie stets, stehe ich auf und laufe ins anliegende Badezimmer. Dort entkleide ich mich und nehme eine kalte Dusche. Das kalte Wasser erfrischt meine Sinne und klärt meine Gedanken. Nach nur wenigen Minuten bin ich dann auch fertig, trockne meine rabenschwarzen Haare und ziehe mich erneut an. Als ich auf die Uhr neben dem Bett schaue zeigt diese 4:03 Uhr an.

"Na ja, wenigstens etwas länger als sonst."

Mit leisen Schritten bewege ich mich fort und in die Küche. Dort brühe ich mir einen Kaffee auf und begebe mich zum Wohnbereich zurück. Dort stehe ich wie fast jeden Morgen vor dem Bücherregal und überlege mir welches Buch ich heute studieren soll. Letztendlich entscheide ich mich für einen Roman. Nun mit einem, hoffentlich gutem, Buch und einem Kaffee setzte ich mich auf eines der Sofas und genieße den Morgen.

"Wenn es doch immer nur so entspannend sein könnte."
****

Stunden verfliegen und die anderen stehen allmählich auf. Sie speisen gemeinsam, tauschen sich aus, lachen miteinander.

Gegen Mittag verlassen die drei auch schon das Stockwerk und lassen mich mit meinen Gedanken zurück. Da nun alle außer Hörweite sind und nur ich, und wirklich ich, alleine bin, kann ich in Ruhe meine Gedanken sortieren. Nicht, dass ich das auch nicht vorher hätte machen können, doch muss ich mir jetzt keine Sorgen mehr machen, dass falls ich einen Zusammenbruch haben sollte, dass die anderen davon Wind bekommen.

"Ich hätte nicht versagen dürfen. Ich hattet es beinahe geschafft. Ich hätte New York übernehmen können, wenn die Avengers nicht gewesen wären. Doch sieh mich an, als vorbestimmter Feind sitze ich nun hier und wohne zusammen mit ihnen in einem Gebäude. Mit meinen Feinden. Ich habe ihre Stadt beinah zerstört und dennoch stoßen sich mich nicht komplett von sich, ihren Feind. Denjenigen, der sie versklaven wollte, eine Invasion von Chitauri auf sie hetzte, ihren Planeten beherrschen will... Und trotz allem frage ich mich: Ist es wirklich das, was ich noch will? Die Weltherrschaft? Ein Königreich zum Regieren?" Ich seufze und setze meinen Gedankengang fort.

"Tief im inneren wollte ich vielleicht doch etwas anderes..."

"...Thanos hat auch dazu beigetragen, dass mein Verlangen nach Macht größer wurde und immer noch wird. Meine unstillbare Gier nach Macht, Dominanz, Erfolg. Ansehen. Verdammt! Diese Kreatur hat mich verflucht, manipuliert! Mich! Das ist- das ist lächerlich. Gar erbärmlich. Ich- das- das ist unter meinem Niveau, meinen Standards."
Ich erinnere mich an den Deal mit dem Titanen. Nach Stunden langem fallen durch das unendliche All habe ich in ihm meine Rettung gesehen.

In another world | An Avengers storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt