•Manipulation•

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Da wären wir nun. An dem Punkt, an dem ich letztes Mal geendet habe. Ab hier, werde ich dann vom Hier und Jetzt erzählen.


Ich deute Tony leise zu sein, nicht, dass meine Eltern sofort in die Defensive gehen, wenn sie einen fremden Mann in meinem Zimmer hören. Ich hole tief Luft und versuche wieder normal zu atmen. Mit vorsichtigen Schritten laufe ich zur Tür und sing währenddessen leise Abschnitte aus einem meiner Lieblingslieder. Es beruhigt mich und hebt meine Stimmung immer ein wenig an.

[Video oben abspielen, anhören und danach wieder runter scrollen :)]

"I can't stop this feeling
Deep inside of me
Girl, you just don't realize
What you do to me

When you hold me
In your arms so tight
You let me know
Everything's all right

I'm hooked on a feeling
I'm high on believing
That you're in love with me




Ich singe das Lied fehlerfrei, fast schon tanzend komm ich meinen Eltern entgegen und singe das Lied bis zum Ende weiter.

All the good love
When we're all alone
Keep it up girl
Yeah, you turn me on

I'm hooked on a feeling
I'm high on believing
That you're in love with me

I'm hooked on a feeling
And I'm high on believing
That you're in love with me

I said I'm hooked on a feeling
And I'm high on believing
That you're in love with me
I'm hooked on a feeling."


Mit einem breiten Grinsen beende ich das Stück. Meine Eltern schmunzeln nur über meinen Auftritt.

"Dir scheint es heute wirklich gut zu gehen." Lächelnd wuschelt mir mein Vater durchs Haar.

"Hey, hör auf! Du machst meine Frisur kaputt!" Zusammen lachen wir und auch meine Mutter stimmt mit ein. Nach wenigen Sekunden hören wir auf und verstummen wieder.

Eine, für mich, unangenehme Stille füllt den Raum. Ich schätze mal es ist Zeit für ein Geständnis...

"Okay, du schaffst das! Easy-going. Alles chillig. Okay...auf in die Schlacht."

"Mama, Paps, ich muss euch was sagen. Also, ähm, wie soll ich am besten anfragen..."

"Sag es einfach, es ist doch nichts Schlimmes passiert oder?" Gequält lache ich auf und vergrabe meine Finger in den Stoff meiner schwarzen Jeanshose. Ich spanne meine Muskeln unter meinem grauen T-Shirt an.

"Hahaha. Ja, wo wir gerade schon dabei sind... also, es ist so..."
****

Nicht geistesgegenwärtig schauen meine Eltern mich an.

"Nein, auf gar keinen Fall. Wir können keine 10 Menschen ernähren. Das ist für uns nicht möglich!" Mein Vater hat als erstes die Sprache wiedergefunden. Ernst, nein, wütend sieht er mir in die Augen. Ich schaue auf meine Schuhe und vermeide Blickkontakt. War der Boden schon immer so sauber?

"Sag mal, spinnst du? Ist wirklich alles in Ordnung mit dir? Du kannst doch nicht einfach wildfremde Leute hier rein lassen! Und die 'Avengers', Sophia? Bist du von allen guten Geistern verlassen?!" Die Stimme meiner Mutter lässt mich zusammenzucken. Sie donnerte auf mich ein, als wenn Thor Mjölnir auf Caps Schild hämmern würde. Gewaltig, laut, weitreichend, hallend.

"Nein! Bei mir ist alles okay! Ich lüge euch nicht an!", erwidere ich ihnen.

"Du willst mir also sagen, dass die Avengers hier aufgetaucht sind und nun hier erstmals leben?!"

"Ja! Genau das meine ich. Und ich will ihnen wirklich gerne helfen! Bitte, ich verspreche euch auch, dass-", argumentiere ich nun etwas lauter, doch werde mitten drin abgeschnitten.

"Wir haben deine Lügengeschichten satt, junge Dame! Du kannst uns nicht einfach so einen Mist erzählen!"

"Aber-!"

"Nein! Wir reden im Wohnzimmer weiter!", endet meine Mutter das Gespräch erstmalig und geht mit meinem Vater in deren Schlafzimmer.

Mit Tränen in den Augen und trockenem Hals drehe ich mich um und gehe ins besagte Zimmer. Alle, außer Tony, der noch immer in meinem Zimmer hockt, sind hier und schauen mich betrübt oder fragend an. Man muss unser Gespräch wohl deutlich mitbekommen haben. Ich schließe die Zimmertür und gehe auf die Couch zu nur um mich auf diese fallen zu lassen und anzufangen los zu heulen.

"Hey, es wird alles wieder gut. Mach dir keine Sorgen. Mach dir keine Vorwürfe." Natasha ist es, die sich neben mich setzt und beruhigend auf mich einredet.
Sie legt ihre Hand auf meine, Wärme breitet sich auf meiner stets kalten Hand aus und absorbiert regelrecht ihre Wärme.

"Es ist nur der plötzliche Schock. Sie werden sich wieder beruhigen und alles wird wieder gut zwischen euch sein."

"Ja, vielleicht.", krächze ich hervor.
Ich war nicht im Stande großartig was zu sagen. Meine Stimme bebt bei jedem Wort. Tränen laufen mir die Wangen hinunter und tropfen auf meine Hose.

"Wie sehr ich mich selbst doch hasse. Ich bin schwach. Warum kann ich nicht stark sein wie Nat?"

Ich schniefe und sah den anderen ins Gesicht. Ermutigung war von jedem einzelnen abzulesen. Steve, Bruce, Clint, Natasha, Thor...
Ich muss mich korrigiere. Fast jedem. Loki sitzt mir schräg gegenüber, herablassend starrt er meine mickrige Gestalt an. "Erbärmlich" ist sein Gedanke regelrecht auf seine Stirn geschrieben. Leider fehlt mir die Zeit ihn weiter zu beobachten, da ich die Schritte meiner Eltern im Flur höre.

"Ich brauche einen Plan. Einen verdammt guten Plan, der dieses mal klappen muss."

Mit geröteten Augen schau ich in die Runde, ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen. Ich habe eine brillante Idee, darauf hoffe ich jedenfalls.

"Ich hätte da eine Bitte an euch." Alle sehen mich abwartend an. Ich hol tief Luft um meine Gedanken zu sortieren.

"Das wird so schiefgehen."

"Also, Steve, du blockierst bitte als erstes die Tür!" Er folgt ohne Fragen und baut sich vor der Tür auf und stemmt sich dagegen.

"Okay, dann zu dir-" Ich sehe Loki entschlossen an. Immer noch hat er eine defensive Position eingenommen. Er wird sich schon noch wundern.

"Löst seine fesseln." Alle sehen mich verständnislos an, als ob ich nun meinen letzten Funken von Vernunft verloren hätte.

"Leute, das gehört alles zum Plan. Einem, der euch nicht besonders gefallen wird." Sie alle tauschen schnelle Blicke aus bevor ein einstimmiges Nicken folgt.

"Okay, ich habe vor meine Eltern zu überreden. Da ich aber weiß, dass dies nicht möglich ist sollten wir anders rangehen. Mit unfairen Mitteln. Sobald sie hier sind werde ich noch kurz mit ihnen Reden. Danach kommt Loki ins Spiel: Er wird einen seiner mega fancy Magiesprüche anwenden und meine Eltern damit manipulieren. Sobald das sicher ist werde ich den Rest übernehmen." Entschlossen zu diesem Handeln stehe ich auf und leg meine Hand auf die Schulter des Gottes der Lügen.

"Ich hoffe du wirst hier gut kooperieren, Gott der Lügen und des Unheils. Es wäre zu schade, wenn du deine Kräfte nicht irgendwo dran wieder ausspielen könntest." Leicht grinsend trete ich einen Schritt zurück und deute Steve sich bereit zu halten.
Unschlüssig über meinen irrsinnigen Plan, löst Clint die Handschellen und den Maulkorb. Ein tiefes einatmen ist zu hören. Die Freiheit die wir Loki schenken scheint er sichtlich zu genießen.

"Und du bist dir sicher, dass er auch keine falschen Spielchen treibt? Ich meine, er könnte auch diese Erde hier übernehmen wollen?“, wirft Clint misstrauisch ein und behält den Gott gut im Auge.

„Ich glaube nicht. Ich möge nämlich behaupten, dass diese Bevölkerung um einiges schwächer ist, als das von eurer Erde. Klar, er könnte sie leichter einnehmen, doch wären wir in einem Krieg gegen andere intergalaktische Völker nutz- und wehrlos. Wir könnten nicht unseren König und Herrscher schützen, nicht einmal uns selber könnten wir schützen.“, antworte ich dem Bogenschützen und werfe einen Blick zu Loki. Dieser hat seine kalte Miene auf, die nun aber etwas weicher wirkt, doch ist etwas in seinen Augen zu sehen. Etwas wie Neugier, Gefallen in meiner Aussage und ein kleiner Funke von Enttäuschung.

"Ich werde mit Freuden bei deinen Machenschaften gegen deine Eltern helfen, midgardisches Kind." Ein hinterlistiges Lächeln umspielt seine Lippen. Mit einem Nicken zu Steve geht er von der Tür weg welche Sekunden später aufgerissen wird.

"Sag mal, spinnst du! Was soll das all-" Meine Mutter verstummt augenblicklich bei dem ihr dargebotenen Anblick. Sie betrachtet jeden einzelnen ausführlich. Jeden Einzelnen der wahren Avengers. Loki einfach mal dazu gezählt.

"Mama, Paps, das sind die Avengers! Und Loki! Ich wollte nochmal mit euch darüber reden, ob sie nicht doch hierbleiben könnten. Loki hat auch eine kleine Rede vorbereitet, die euch sicherlich überzeugen wird." Sie kommen aus dem Staunen gar nicht mehr raus, so verblüfft sind sie.
In diesem Moment steht Loki auf und schreitet zu meinen Eltern.

"Sie sind dann wohl zuständig für dieses Gör. Sie sollen, trotz der ganzen Vorfälle, auf Ihre Tochter hören.
Sie wird die Kontrolle haben über euch Wesen. Sie bestimmt über euer Dasein, euer Handeln, euren Verstand." Loki umrundet sie, als seien sie Skulpturen in einer Ausstellung. Er verwendet auch seine grüne Magie, wahrscheinlich zum Verstärken oder ausführen des Zaubers.

"Sie gehorchen, Sie verstehen, Ihr Wille ist gebrochen." Damit hört er auf und kommt neben mir zum Stehen.

"Werden sie später wieder normal?", flüstere ich ihm zu, ohne jegliche Zweifel, dass es nicht funktioniert hat. Da uns, ich schätze ihn Mal auf 1,80, gute 20 cm unterscheiden, bückt er sich ein wenig zu mir runter um mich zu verstehen.

"Sehr wahrscheinlich.", antwortet er trocken.

"Was heißt hier 'sehr wahrscheinlich'!?", gifte ich ihn aufgebracht an. Schnell dass ich mich wieder und wende mich meinen Eltern zu.

"Egal... Mutter, Vater, ich möchte, dass ihr meine Entscheidung, dass die Avengers bei uns vorübergehend wohnen, respektiert und nicht in Frage stellt. Es ist entschieden. Zudem solltet ihr euch kurzfristig Urlaub nehmen, mit der Begründung, dass es zur Zeit familiäre Streitigkeiten gibt. Fliegt für erstmal 2 Wochen nach Italien oder so. Meldet euch, sobald es Probleme gibt. Vorherig gesagtes habt ihr zu organisieren." Sie nicken leicht und der leere Blick in ihren Augen verschwindet langsam. Sie erzählen mir genau das, was ich ihnen aufgetragen habe und bereiten alles für die nächsten Wochen vor. Gemeinsam gehen sie auf ihr Zimmer und lassen uns alleine.

"Hatte ich mir schwerer vorgestellt.", stoße ich erleichtert hervor.
****

"Okay Tony, wir können weiter machen!" Voller Energie betrete ich wieder mein Zimmer und erblicke einen gelangweilten Tony auf dem Bürostuhl sitzen.

"Wurde aber auch langsam Zeit. Ich dachte schon ihr würdet es ohne mich nicht hinbekommen."

"Wir haben es geschafft, dass ist doch die Hauptsache."

"Es wäre mit mir schneller gegangen.", nimmt er das letzte Wort an sich und erst auf.

Zusammen schieben wir den Schrank weiter um, bis es genug Platz für 4-5 Personen gibt. Während Tony sich zu den Anderen gesellt bereite ich die Betten vor und räume das Zimmer ein wenig noch für meine Gäste auf. Was mir dabei aber auffällt ist, dass die Sachen, die durch das Portal geworfen wurden, nicht mehr da sind. Sie wurden stattdessen mit einem beschrifteten Zettel ausgetauscht.

'Schaue im Schrank nach.'

Ich folge dem Hinweis und öffne die 2 Schranktüren. 7 kleine, schwarze Sporttaschen sind im Schrank gestapelt.

"..Ich hinterfrage es mal einfach nicht."
****

Mit größerer Anstrengung als gedacht, zieh ich eine Tasche nach der anderen aus dem Schrank. Es fühlt sich so an als ob jede einzelne Tasche um die 15kg wiegen würde.
Immer zwei aufeinander gestapelt trage ich die Taschen die wenigen Meter ins Wohnzimmer, wo ich gekonnt von allen ignoriert werde. Als ich mit der letzten Tasche das Zimmer betrete, stolpere ich über meine eigenen Füße und falle, mit dem Gesicht voran, nach vorne auf den Boden. Mein spitzer Aufschrei zieht die Aufmerksamkeit einiger der anderen auf mich.
Mit Gesicht gen Boden, allen Vieren von mir ausgestreckt und halb über der Tasche liegend stöhn ich auf.

"10-Punkte-Landung für das gestrandeten Walross!", ruft Tony aus und hebt die Hände wie ein Punktrichter.

"Nicht cool, Stark! Ich beleidige Sie auch nicht als gestrandeten Fisch!" Böse dreinblickend richte ich mich wieder auf und richte meine Brille.

"Hast du aber gerade, Kleine."

"Juckt nicht."

"Ach wirklich?"

"Und ob es das nicht tut."

"..."

"Sie haben dezent mein Ego verletzt."

"HA wusste ich's doch!"
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Das war's für dieses Kapitel!
Hoffentlich war es nicht zu langweilig, wenn doch, lasst es mich wissen
Mit schönen Grüßen,
~Kureiko

In another world | An Avengers storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt