In another world | An Avengers story

•Auf zu neuen Ufern•

Sophias Sicht:

Abermals trete ich zwei Schritte nach hinten. Ich spüre wie die Angst in mir aufsteigt.

"Ich will nicht, dass sie verletzt wird. Ich will niemanden wehtun. Nicht schon wieder. Nein, nein, nein. Ich will das nicht, ich kann das nicht!"

Ich fange an zu zittern. Die gerade noch angenehme Temperatur sinkt abrupt auf gefühlte Minusgrade. Verwirrt und irritiert schaue ich allen in die Augen, ich weiß nicht was mit mir vor geht. Die Unsicherheit in mir steigert sich, das Bedürfnis zu flüchten wird immer stärker.

"Na los, worauf wartest du?! Renn endlich, du armselige Kreatur!"

Camonia schreit mich gedanklich regelrecht an. Ihre laute Stimme dröhnt in meinem Kopf und lässt mich zusammen zucken.

"Wir haben nicht viel Zeit, die Verbindung müsste in circa acht Minuten abbrechen. Ein zweites mal können wir die Maschine auch nicht wieder anschalten. Sie müsste nach unseren Berechnungen nach einmaligem Gebrauch komplett durchgeschmort sein.", erläutert Bruce, eine gewisse Panik in seiner Stimme.

"Wir sollten uns spurten, Leute. Ich für meinen Teil würde gerne in einem Stück drüben ankommen." Clints Aussage war klar. Natasha nickt zustimmend und Tony verschränkt seine Arme vor der Brust.

"So ungern wie ich es auch sage, aber der Vogel hat recht. Wir müssen gehen. Und das schneller als bald." Tonys Ungeduld ist deutlich erkennbar. Mit sicheren Schritten laufen sie schonmal vor durch das blaue Portal, nur ein kleiner Aufschrei von Clint ist noch kurz hörbar, bevor alle drei verschwunden sind. Wie angewurzelt bewege ich mich nicht mehr von der Stelle. Meine Sicht trübt sich etwas blau.

"Nein, bitte tu' das nicht, Camonia! Ich habe alles im Griff! Wirklich!"

"Wenn das so wäre, dann würdest du hier nicht so dumm rumstehen."

"Sophia, wir müssen los. Jetzt." Die Stimme von Steve überdeckt die von der Dämonin in mir und holt mich so aus meinen Gedankengängen. Es hört sich auch nicht nach einer normalen Aussage an. Es ist ein Befehl.

"Geht schon mal vor, Thor, Banner."

Mit einem kurzen nicken verabschieden sich auch diese zwei Avengers von uns und verschwinden vor unseren Augen. Nun bleiben nur noch Steve und ich übrig.

"Ich- ich kann nicht mitkommen. Ich darf nicht...", bringe ich nach einer Ewigkeit zustande.

"Wir haben nur noch wenige Minuten. Wir gehen. Jetzt."

Tränen bilden sich in meinen Augen, ich weiß nicht auf wen ich hören soll! Diese ganze Situation überfordert mich. Mein Körper will wegrennen, flüchten von diesem Ort, doch mein Geist sagt mir, dass ich mit ihnen mitgehen muss. Heftig schüttle ich meinen Kopf und ballle meine Hände zu festen Fäusten.
Aus dem nichts packen mich zwei große Hände fest an den Schultern und eine kalte Präsens ist klar hinter mir spürbar. Loki! Ich habe ihn in diesem ganzen Tumult komplett vergessen! Ohne große Mühen schiebt er mich in Richtung Weltenportal, Steve vor mir an erster Front. Mit all meiner Kraft versuche ich mich dagegen zu stemmen und oder aus seinem Griff los zu kommen, doch of es vergebens. Kurz bevor Steve diese Welt verlässt verschwindet der blaue Nebel vor meinen Augen wieder und mein Kopf fühlt sich nicht mehr extrem überfüllt an. Mit einem letzten Schups befördert Loki mich aus meiner Welt in die mir unbekannte Materie. Ein spitzer Aufschrei entgeht meiner Kehle als ich plötzlich falle.
****

Sobald ich in der Blau-Weißen Materie drin bin, bin ich im freien Fall. Der Boden unter meinen Füßen ist verschwunden, durch den plötzlichen Verlust kommt es auch noch dazu, dass ich mich während des Falls mehrfach überschlage. Ich kann nicht sagen wo unten oder oben ist, alles sieht gleich aus! Mein Magen dreht sich immer weiter, die Übelkeit breitet sich schneller aus als mir lieb ist. Panisch kneife ich die Augen zusammen und hoffe darauf, dass das alles gleich ein Ende haben wird. Nach wenigen Sekunden scheinen wir nicht mehr zwischen den Welten umher zu fliegen, sondern befinden uns in einem anderen Medium. Jetzt erst spür ich den Wind, der mir meine Haare in alle Richtungen pustet und höre das Rauschen als ich weiter falle.