•Das Monster in mir•

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(Warnung: Erwähnte Gewalt | Bereich markiert durch * - *)

Sophias Sicht:

Ich spüre wie ich Falle. Der leichte Wind, der mir die Haare von hinten nach vorne pustet, das schwerelose Gefühl. Es ist anders als die letzten Male, als ich gefallen bin. Es ist irgendwie langanhaltender. Mein Gefühl hätte mich aber auch täuschen können. Doch da ist noch was anderes außer mir, wie ich falle... Schreie. Ich höre Schreie von einigen Frauen und entsetzte Ausrufe von Männern. Dann noch erschrockene Ausrufe, Leute die meinen Namen rufen.
Bruce! Tony! Erschrocken sehen sie zu mir. Sie machen sich... Sorgen? Sie sehen mir in die Augen. Ich spüre nur das schelmische Grinsen auf meinem Gesicht.

*
Innerhalb von Bruchteilen von Sekunden spüre ich den Aufprall. Mein Körper kracht auf den harten Steinboden. Ich höre Knochen knacken, spüre wie sie sich in meinen Körper bohren. Das Blut rauscht mir in den Ohren. Mein Schädel trifft den Boden und ich spüre wie sich mein Kopf langsam in meinem eigenen Blut bettet. Ein Schmerzensschrei entfährt meiner Kehle. Ich weiß nicht, ob ich fort an schreien oder weinen soll.
*

"Steh... auf..."

Langsam öffne ich meine Augen zu schmalen Schlitzen, das gleißend weiße Licht mich blendend.

"Steh auf... Sie werden kommen... Und uns holen..." Sie, die Stimme, verzerrt spricht sie zu mir. In meinem Kopf hallt sie noch leise dahin.

Ich drehe doch komplett durch..

Alles schmerzt. Ich weiß nicht was ich tun soll. Soll ich aufstehen und los laufen? Soll ich liegen bleiben und warten bis etwas passiert? Bin ich dazu überhaupt fähig? Und diese Stimme in meinem Kopf, was ist sie? Kann ich mich überhaupt noch bewegen, nach einem Sprung wie diesen?

Ich sollte eigentlich Tod sein..

Der Schmerz tritt wieder ein, obwohl er nie weg gewesen ist. Ich wünsche es wirklich keinen Zweiten, solch etwas spüren zu müssen. Das Gefühl, wie sich meine Rippen in den Brustkorb bohren, von Sekunde zu Sekunde Löcher in die Haut stechen und alles Luft aus meinen Lungen lassen. So wie bei einem Fahrradreifen: langsam aber brutal die Luft rauslassen. Stück für Stück.

Mit verschwommener Sicht schaue ich an mir herab. Mein rechtes Bein ist komisch nach außen verdreht und ich kann beim besten Willen nicht erkennen wie das möglich ist.

"Bewege dich endlich, du nutzloses Ding! Oder willst du, dass sie uns fassen?!"

Verwirrt, jetzt panisch begreife ich was gerade passiert ist:
Ich bin von einem Dach gesprungen.. aus einer Höhe von sieben Stockwerken. Das wären... 10-15 Meter auf harten Stein? Was- was passiert mit mir...?! 

Ich öffne meine Augen ein wenig mehr. Immer noch ist alles verschwommen. Das Räuspern in meinem Kopf erinnert mich daran, dass ES noch auf eine Antwort wartet.

"Wie soll ich mich bewegen, huh, du Stimme in meinem Kopf? Ich hab mir durch deine Aktion sämtliche Knochen gebrochen. Wie willst du von mir erwarten, dass ich mich da noch bewegen kann? Nein, dass ich sogar noch lebe?! Das ist eigentlich unmöglich!"

"Tze, erärmliches Wesen."

"Ja, du mich auch, du mieses Stück..."

Während des Gespräches bin ich wie in einer anderen Welt gefangen gewesen. Wiederholt bemerke ich relativ spät, dass die Welt sich weiter gedreht hat. Leute umringen mich. Fremde Menschen sehen mich an. Besorgnis, Schock, Ekel. Es zeichnet sich auf ihren Gesichtern ab.

In another world | An Avengers storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt