Zeit

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Auch wenn Magnus es sich nicht eingestehen wollte,war er aufgeregt,als Alec ihm sagte,er wolle etwas mit ihm besprechen.

Er hatte versucht seine Nervosität zu überspielen,doch ob es ihm gelungen war wussten nur die Engel. Und Alec.
Was im Grunde gar kein Unterschied war,denn für Magnus war Alec der schönste Engel.

Doch diese Nervosität war nicht das einzige,was er zu überspielen versuchte.

Er hatte Alec kommen sehen. Nicht,dass er ihm gefolgt wäre,er hat Alec nur durch seine Spiegeltüren gesehen,wie er schnellen Schrittes versuchte ins Treppenhaus zu gelangen.
Magnus war sofort hellwach,denn er hatte nich ein Mittagsschläfchen mit dem großen Vorsitzenden eingelegt.

Er war in seinen schicken Morgenmantel gehüllt in sein,neuerdings im skandinavischen Style dekoriertes,Wohnzimmer gegangen.
Von dort aus war er direkt in das weiße Sofa geplumpst und schaute aus dem Fenster.

Plötzlich sah er Alec. Zuerst dachte er,er hätte sich geirrt,doch Alec konnte er mit niemand anderem verwechseln.

Rasch hatte er sich sein neues Netzhemd angezogen,in dem er laut Catarina albern aussah. Da er aus Prinzip nicht auf sie hörte und grundlegend einen besseren Modegechmack hatte als sie,sah er umwerfend in diesem Teil aus.

Und er hoffte,auch ein bisschen aufreizend. Nur ein bisschen. Denn schließlich war es nicht irgendjemand,sondern Alec.

Aber ihm gefiel keiner seiner Hosen.
Also pimpte er seine alte graue Hose mit Glitzer auf.
Aufgeregt stylte er seine plattgelegenen Haare zu spitzen Stacheln.

Als er jemand im Treppenhaus hörte,stürmte er schnell zur Tür und riss sie auf,in der Hoffnung Alec würde dort sein.

Und als er dort tatsächlich stand,setzte sein Herz aus.

Jedes Mal wenn er ihn sah,wurde ihm klar,dass er Alec nie verlieren wollte.
Er wollte ihn auf keinen Fall verlieren. Nie mehr.

Und aus Angst,Alec würde ihn verlassen,als er sagte,er müsse etwas mit ihm besprechen,wollte er Alec noch ein mal küssen. Noch einmal seine Lippen auf seinen spüren. Noch einmal das fühlen,was er nur fühlte,wenn er Alec fühlte;wenn Alec in seiner Nähe war;wenn er an Alec dachte.
Ihm noch einmal zeigen,dass es ihm ernst war.

Schon lange war ihm nichts so ernst gewesen. Und vielleicht noch nie.

Also hatte er Alec geküsst.

Sie hatten sich schon oft geküsst,auch als sie noch nicht offiziell zusammen waren.

Es war ein Kuss wie einer von so vielen. Und doch so anders.

Magnus versuchte verzweifelt Alec mit diesem Kuss all das mitzuteilen,was er nicht über die Lippen brachte:dass er so aufgeregt war,dass sein Herz ihm fast aus der,von der Netzhemd verdeckten,Brust sprang,dass es ihm immer so ging,wenn er Alec sah;dass es seine größte Angst war,Alec zu verlieren;dass er nicht begriff,warum er ihm das alles nicht ins Gesicht sagen konnte-wo er doch sonst immer seine Meinung,oft ungebeten,preisgab.

Magnus wusste,dass er Alec alles sagen konnte.

Er hätte ihm sagen können:"Hey,ich bin in Wirklichkeit ein Einhorn!" Alec hätte es niemandem verraten. Außer einer Psychologin. Aber selbst dann hätte er nur versucht, Magnus zu helfen.

Magnus begriff es nicht. Magnus begriff nicht,was Alec mit ihm anstellte.

So etwas hatte er nur sehr selten gespürt,in seinem ganzen langen Leben. Wenn überhaupt.

Magnus begriff es nicht. Aber es gefiel ihm.

Genauso wie der Kuss ihm gefiel. Und Magnus betete inständig zu den Engeln,dass es nicht der letzte sein würde.

Malec-Krieg der HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt