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Mittlerweile verlässt Laykén wieder allein das Haus. Sie geht wieder einkaufen und sie geht auch wieder arbeiten. Am Anfang hat Chris sie zur Arbeit gebracht und abgeholt, aber inzwischen fährt sie wieder mit der Bahn. Die junge Frau fühlt sich sicher und ist glücklich, dass ihre ehemalige beste Freundin nicht mehr die Kontrolle über ihr Leben besitzt. Sie fühlt sich ein bisschen zu sicher, denn sie bemerkt nicht, dass sie unauffällig verfolgt wird. Mit einem Abstand von ungefähr drei Metern folgt Samira ihr. Als Laykén Zuhause ankommt, bricht Samira die Verfolgung ab und macht sich auf den Weg zu einem Freund, bei dem sie momentan wohnt. Dort notiert sie sich Informationen über ihre ehemalige beste Freundin. Samira hat auf ihrem Laptop viele Fotos von ihr. Laykén beim Einkaufen, Laykén beim Gassi gehen mit Lucky, Laykén auf dem Weg zur Arbeit. "Du bist nicht so sicher, wie du denkst. Pass auf dich auf.", flüstert Samira, während sie sich die Fotos anschaut.

Ein paar Tage später ist es soweit. Samira hat sich vorbereitet. Laykén holt wie jeden Freitag Pizza für die WG. Samira folgt ihr. Laykén fühlt sich beobachtet und schaut sich dauernd um. "Dreh dich doch nicht die ganze Zeit um, du dumme Nuss.", flüstert Samira, setzt ihre Kapuze auf und zieht Latexhandschuhe an. Als ihre ehemalige beste Freundin durch eine leere Straße läuft, wittert sie ihre Chance. Samira schleicht sich langsam und vorsichtig an die junge Frau heran und packt sie an der Schulter. Laykén kann sich vor Schreck nicht bewegen. Diese Situation nutzt Samira und sticht ihr ein Messer in den Bauch. Plötzlich kratzt Laykén ihre Angreiferin im Gesicht, dann fällt sie auf den Boden. Samira beugt sich über sie und will gerade das Messer aus der Wunde ziehen, als sie eine Stimme hört. Ohne das Messer rennt sie in die Richtung, aus der sie gekommen ist.

Ein paar Sekunden später läuft eine Frau um die Ecke und telefoniert. Es ist Elke, Laykéns Chefin. Ihr Blick fällt auf die junge Frau, die bewusstlos auf dem Boden liegt und sie ruft sofort einen Krankenwagen. Elke überprüft ihre Atmung und plötzlich fällt ihr auf, wer die junge Frau ist. Sie erkennt Laykén, mit der sie täglich arbeitet. Laykén, die noch etwas schüchtern ist. Laykén, die ihr trotzdem so viele Fragen stellt. Laykén, in der so viel Potential steckt. Laykén, die sie nach dem Praktikum gerne ausbilden würde. Laykén, die in den Gefangenen nicht zuerst die Straftat sieht, sondern den Menschen. Der Notarzt stabilisiert Laykén und Elke fährt mit ins Krankenhaus. Sie will Laykén unter gar keinen Umständen allein lassen.

Als die junge Frau im OP verschwindet, ruft Elke in der WG an. Die Anstaltsleiterin hat ihr die Nummer aus Laykéns Akte geschickt und auch sie macht sich Sorgen. Zehn Minuten später rast Chris mit seinem Taxi auf den Parkplatz und rennt auf den Eingang zu. Am Empfang fragt er nach Laykén, aber er bekommt keine Informationen. Elke läuft auf ihn zu und erklärt ihm die Situation. Chris sinkt auf den Boden und weint. Elke setzt sich zu ihm und nimmt ihn in den Arm. Ein paar Minuten später erreicht Becca das Krankenhaus. Auch sie bricht zusammen und wird von Elke getröstet. Als sie sich wieder gefangen hat, ruft sie Laykéns Eltern an, die sich sofort auf den Weg machen.

Laykén kommt am nächsten Morgen aus dem OP und ihr Zustand ist noch immer sehr kritisch. Sie wird rund um die Uhr überwacht und ihre Eltern dürfen nur durch die Glasscheibe einen Blick auf ihre Tochter werfen. Anna weint seit Stunden ununterbrochen und Anton ist abwesend. Elke geht mit Becca und Chris nach draußen. Alle sind sichtlich mitgenommen, aber jeder hat noch einen Funken Hoffnung, dass Laykén bald wieder aufwacht.

Da sie nicht im Krankenhaus übernachten können, bieten Becca und Chris Laykéns Eltern an, bei ihnen zu wohnen. Anton und Anna nehmen das Angebot an. Als sie in der WG ankommen, legt sich Anton sofort auf das Sofa und schläft ein. Anna sitzt im Zimmer ihrer Tochter auf dem Boden und drückt das Kissen an sich. Es riecht nach ihrer Tochter. Als Lucky an der Tür kratzt, öffnet sie die Tür und der Hund legt sich neben sie. Anna, die eigentlich gar keine Hunde mag, kuschelt sich an ihn und schläft langsam ein.

Error - Laykén funktioniert nicht mehr Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt