Kapitel 7 - Kopf hoch, Felix.

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''Dir sagt doch sicher Youtube was, oder?'', fragte er nervös. Natürlich sagte mir Youtube was. Vor ein paar Jahren hab ich mir dort immer Musik angehört und irgendwelche lustigen Videos geguckt.

''Ja, hab aber nicht viel damit am Hut.'', versuchte ich die Situation aufzulockern doch ich scheiterte. Felix schaute immernoch ernst zum Boden und rupfte an ein paar Grashalmen herum.

''Es gibt halt manche Menschen, die sich vor die Kamera setzten und irgendein Schwachsinn machen, um die Leute zu unterhalten. Und es gibt Menschen, wie mich, die sich beim spielen von Computergames aufnehmen.''

Ich musste einen moment grübeln. Er war also ein Youtuber? Na klar. Deswegen hat er auch kaum Privatsphäre. Aber ist er denn so berühmt, dass er nicht ein mal in die Stadt kann?

''Tut mir leid, wenn ich dich mit meinen Problemen nerve.'', fügte er hinzu.

''Du nervst mich nicht, ganz im Gegenteil. Ich verstehe dich, sogar sehr gut und mir wird nun auch einiges klar.'', ich lächelte in der Hoffnung ihn vielleicht etwas aufzumuntern. Zu meinem Glück, bekam ich ein schwaches lächeln zurück.

''Mach dir nicht so einen Kopf. Irgendwann wird ein Mädchen kommen, die mit so etwas kein Problem hat. Da bin ich mir sicher.'', lächelte ich. Er schaute mir einen Moment lang in die Augen und lächelte dann: ''Danke Hannah.''

Ich wollte gerade etwas sagen, doch Felix stand wieder auf den Beinen und hebte sein Longboard vom Boden.''Wo willst du hin?'', fragte ich etwas besorgt.

''Nach Hause, ich muss noch ein wenig aufnehmen.'', sagte er, während er sich die Hose abklopfte. Ich musste grinsen.
''Na dann komm ich mit. Ich hab sowieso nichts mehr vor.'', wieder guckte er in meine Richtung und man sah ihm an, wie er Gründe danach suchte, dass ich nicht mitkommen könnte.

''Du musst nicht mitkommen, aber wenn du unbedingt willst...''

''Keine Sorge, ich sage niemanden etwas, das ich den coolen, berühmten Youtuber Felix kenne.'', scherzte ich und musste mir gleich einen ernsten Blick ansehen. Vielleicht war es noch nicht der richtige Moment über so etwas witze zu machen, aber Menschen kommen und gehen und Felix ist ein wundervoller Mensch, ich hoffe, dass wir auch weiterhin Kontakt haben, wenn ich nicht mehr in Köln bin.

Lachend fuhren wir durch Köln, aber merkwürdig wurde es erst als wir angekommen waren. Genau in dieser Wohnung wohnen doch auch Taddl und Ardy? Ich hielt dies erst einmal in Gedanken und lief hinter ihm die Treppen hoch. In seiner Wohnung angekommen, machte er mir einen Kaffee und schaltete seinen Computer an. Nach circa 20 Minuten tiefgründiger Unterhaltung über seine (Ex)Freundin, Youtube und das Longboarden, musste ich auch langsam mal los. Ich erzählte ihm erst mal nichts davon, dass ich so zu sagen unter ihm wohne. Vielleicht kannte er ja sogar Taddl und Ardy. Wer weiß.
Ich schlürfte den letzten Schluck aus der Tasse und verabschiedete mich von Felix, dem es jetzt besser zu schien ging. Ich wartete einen kurzen Moment bis ich die Tür hinter mir hörte und lief ein paar Treppen runter, um zu Taddls Wohnung zu gelangen. Nachdem ich geklingelt habe und Ardy mit freundlicher Weise die Tür öffnete, stellte sich heraus das der sonst so Nachtaktive Taddl einfach eingeschlafen ist. Ich schlich mich leise zu ihm auf die Couch und Sprang mit vollem Anlauf auf ihn drauf. Schnell riss er seine Augen auf und sah etwas erschrocken und säuerlich aus, doch als er realisierte wer da gerade auf ihm sitzt, musste er lachen.

''Du, hier? Wo warst du den ganzen Tag?'', lachte er und rieb sich die Augen.

''War einen Freund trösten und ja, das wars dann auch schon.'', antwortete ich und merkte wie Taddls Hände langsam um meine Hüfte glitten.

''Ich hab mir schon Sorgen gemacht.'', flüsterte er mit kratziger Stimme. Mein Herz schlug mir gerade bis zum Hals. Er richtete sich auf, sodass ich auf seinen Schoß sahs und er mich mit seinen Armen umschlingen konnte. Sein blauen Augen starrten in meine und langsam kamen unsere Gesichter näher und näher.

''Taddl?Ich..'', unterbrach Ardy, der plötzlich neben uns stand. ''Öh..Sorry..i-ich wollte äh, nicht stören.'', stotterte er und verschwand wieder in seinem Zimmer. Durch diese Situation wurden wir beide etwas Rot und zu meinem Pech ließ Taddl seine Hände wieder von meiner Hüfte gleiten. Ich stand auf um mir etwas zu essen zu machen. Mein Handy vibrierte. Als ich es aus meiner Hosentasche zog, dachte ich, mein Herz würde stehen bleiben.

Urlaub in Köln ( Taddl FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt