Was kann ich tun?

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Und mir bleibt nichts anderes übrig,
Als einfach zuzusehen,

wie die Bruchstücke
zu Boden gehen.

Wir haben uns aus den Augen verloren,
Wir verstehen uns nicht mehr,
reden an einander vorbei.

Sie sagten:
Wie du eine Pflanze pflegst,
pflegst du auch eine Beziehung.
Und wenn du das gut machst
dann wird aus einem Samen eine Blume.

Warum aber endet die Metapher dort, wo die Blume verblüht?

Denn so fielen auch bei uns die Blätter.
Stück für Stück
bröckelte unsere Liebe.

Und es war nicht unsere Schuld.
Genausowenig wie die Hitze Schuld ist am Absterben der Pflanzen. Es ist einfach ein natürlicher Zyklus, den man nicht aufhalten kann.

Es passierte einfach so.

Zunächst leicht,
Dann stetig
Und irgendwann

Prasselte es skrupellos auf uns nieder.

Wie Regen
Oder vielleicht Hagel.
Wie war es denn für dich?

Ich weiß es ja nicht,
du redest nicht mit mir darüber.

Sieht dir übrigens gar nicht ähnlich,

so still zu sein.

Schon merkwürdig, wie fremd wir uns auf einmal sind.

Komm schon,
lass uns noch einmal unser Lied spielen.
Damit es uns noch in den Köpfen wiederhallt, wenn wir den Platz verlassen.
Und wir es später nicht mehr hören können, weil es uns zu sehr an einander erinnert.
Wie wär's mit einem Abschiedskuss?
Solang die Leitungen nicht gekappt sind
nutzen wir doch unser Rampenlicht.
Bitte,
es fühlt sich überhaupt nicht so an,
als wär Schluss.
Wir sind so leer,
Unsere Herzen sind ausgeschöpft.
Zero Liebe übrig.

Verschwendet für einander.
Großzügig verschenkt.
Im Austausch für Erinnerungen.
Ohne Garantie für ihre Haltbarkeit und Qualität.

Wir sind keine Anagramme mehr.
Uns kann man nicht mehr zusammensetzen.
Ich wünschte es wäre so.
Du etwa nicht?

Vielleicht hätte es ja geklappt.

In einem anderen Leben,
einer anderen Dimension,
einem anderen Universum.

Oder einfach nur zu einem anderen Zeitpunkt.

Aber für jetzt werde ich nichts tun.
Ich kann garnichts anderes tun.
Noch nicht einmal meinen Arm heben kann ich.
So schwer ruht die Last meiner Glieder auf mir. Die Knochen fühlen sich zehn Mal schwerer an, seit es keinen Antrieb mehr gibt.

Oder?
Geht es dir ähnlich?

Die Augenlider aus Blei, ich kann sie kaum öffnen.
Aber das bin ich uns zumindest noch schuldig. Nicht wegzusehen, sondern das Chaos zu betrachten.
Unser Chaos.
Dass jetzt
Dein
Und
Mein
Chaos ist.

Also werd ich nichts tun.
Nur unserem Lied lauschen,
Das noch nicht
Dein
Und
Mein
Lied ist.
während alles,
Alles auseinanderfällt.

Und mich fragen, warum zur Hölle ich meine Zeit verschwende.

Ein Stück HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt